Nachholspiel als Chance
Eulen Ludwigshafen gastieren in Hannover
Eulen Ludwigshafen. Die Eulen nehmen den zweiten Anlauf zur Partie in Hannover: Der eigentliche Termin kippte, weil es im Team des TSV Hannover-Burgdorf einen Corona-Fall gab. Am Donnerstag, 20. Mai, nun kommen die Eulen Ludwigshafen zum Nachholspiel in die ZAG Arena in der niedersächsischen Landeshauptstadt, Anwurf ist um 19 Uhr.
Die Recken haben nach dem 27:27 gegen die Füchse Berlin nach 28 Spielen 25:31 Punkte und stehen auf Rang 14. Die Eulen auf Platz 17 haben ein Spiel mehr ausgetragen und aktuell 17:41 Punkte. Das Hinspiel endete dank eines überragenden Volltreffers von Hendrik Wagner in der Schlusssekunde 27:27. Schiedsrichter der Partie sind Ramseh Thiyagarajah (München) und Suresh Thiyagarajah (Köln). Sky überträgt live und zeigt zur Einstimmung auf die Partie auch Interviewausschnitte mit Ben Matschke, Christian Klimek und Dominik Mappes.
Keine Verletzten
„Alle fit“, meldet Eulen-Coach Ben Matschke. Heute Mittag nach dem Training in der Günter-Braun-Halle geht’s mit dem Mannschaftsbus nach Hannover. Nach dem 26:28 (12:15) im Kellerduell gegen die HSG Nordhorn-Lingen ist es wichtig, sich schnell wieder zu sammeln. „Bei Hannover sieht man – gerade auch zuletzt gegen Berlin – die Qualität des Kaders“, betont Matschke, dem die Spielphilosophie und Arbeit des gegnerischen Trainers merklich imponiert: „Carlos Ortega ist einer der besten Trainer in der Bundesliga!“ Der Spanier, der am 14. Juli 50. Geburtstag feiert, wird als Trainer mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht. „Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, jetzt bin ich zu 100 Prozent in Hannover, das ist ganz klar. Aber ich weiß noch nicht, wie es weitergeht“, mochte Ortega, seit 2017 Coach der Recken, nach dem Remis gegen die Füchse keine weiteren Aussagen treffen. In der Gerüchteküche brodelt’s. Wer kommt, wenn Ortega wirklich zu Barca geht, sich einen Traum erfüllen darf? Rückt dann sein Assistent Iker Romero in die erste Reihe? Oder übernimmt Ex-Bundestrainer Christian Prokop? Der ist auf dem Markt, hat in Leipzig herausragend gewirkt, ehe er erkennen musste, dass das Amt des Bundestrainers (noch) eine Nummer zu groß war.
An der Entwicklung der „jungen Wilden“, die Ben Matschke als „schon extrem gut“ beurteilt, hat speziell Iker Romero auch eine Aktie. Beim Remis gegen die Berliner setzte der gerade 20 gewordenen Martin Hanne ein Ausrufezeichen im Rückraum, warf fünf Tore. Stark im Kommen auch Linksaußen Vincent Büchner (22). Bemerkenswert im Spiel gegen die Füchse: Torhüter Domenico Ebner hatte mit seinen elf Paraden eine 50-Prozent-Quote. Kollege Urban Lesjak hat einen Ruf als „Siebenmeter-Killer“: Er hat in dieser Spielzeit bisher – wie Gorazd Škof - bereits zwölf Siebenmeter pariert.
Respekt vor Evgeni Pevnov
„Wir müssen höher verteidigen“, sagt Ben Matschke und sieht speziell gegen Evgeni Pevnov „eine Herausforderung“ für seine Abwehr. Der Kreisläufer, inzwischen 32, spielte von 2008 bis 2011 für die damalige TSG Friesenheim. Aus Eisenach gekommen wechselte er nach seiner Zeit bei der TSG und dem TV Hochdorf zu den Füchsen Berlin, spielte für Frisch Auf Göppingen, wieder für die Füchse, beim VfL Gummersbach, und ist seit 2017 bei den Recken am Ball. „Wir brauchen einen super Rückzug“, fordert Ben Matschke vor der Begegnung mit Top-Torjägern wie Fabian Böhm, Johan Hansen und Ivan Martinovic. Mit 110/32 ist Martinovic der derzeit beste Torschütze der Recken. Hansen hat 102/33. Bester Werfer der Eulen ist Hendrik Wagner mit 119 Treffern. Er rangiert auf Platz 21 der Torjägerliste, die Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen) mit 208/87 vor Robert Weber (HSG Nordhorn-Lingen/202/96) anführt. Bei den Feldtorschützen ist Hendrik Wagner mit seinen 119 Treffen Siebter. Hier führt Julius Kühn (MT Melsungen/155) vor Christoffer Rambo (GWD Minden/139) und Vladan Lipovina (HBW Balingen-Weilstetten/136).
Die Chance, ein anderes Gesicht zu zeigen
Keine Zeit, der vertanen Chance nachzutrauern – betont Jan Remmlinger. Die Nummer 19 der Eulen, ein wichtiges Bindeglied im Abwehrblock, oder auch vorgezogen im 5:1, hat das 26:28 gegen Nordhorn abgehakt. Passiert. Notiert. Und nicht mehr zu ändern. „Abhaken – das muss so sein. Wir haben wenig Zeit zwischen Sonntag und dem Spiel am Donnerstag in Hannover“, sagt der 27-Jährige: „Ich bin froh, dass wir so schnell die Chance haben, wieder ein anderes Gesicht zu zeigen.“ Remmlinger, beim 28:22 gegen den Bergischen HC ganz stark in Abwehr und Angriff, vergab am Sonntag auch eine Top-Chance beim Gegenstoß. „Eine 90-Prozent-Chance“, nennt das sein Trainer. Drei davon hat das Team verbaselt – und verloren! „Das wirkt bei mir nicht nach – nur einen kurzen Moment. Dann will man es einfach bei der nächsten Chance besser machen“, erklärt der aus der Not geborene Linksaußen, von Haus eigentlich Mittelmann. In den Recken sieht er „eine Top-Mannschaft“, die nur durch eine Personalmisere zwischenzeitlich aus dem Takt gekommen sei. Jan Remmlinger: „Sie hatten viele Verletzte, auch kranke Spieler. Sie haben jetzt aber auch verrückte Ergebnisse gegen super Mannschaften. Wir tun gut daran, uns auf uns zu konzentrieren.“ kim/ps
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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