Mit Mut und Zuversicht
Eulen zu Gast in Coburg
Ludwigshafen. 3530 Plätze bietet die „HUK-Coburg Arena“ – die allermeisten bleiben leer beim Dienstagabend-Krimi zwischen Aufsteiger HSC 2000 Coburg und den Eulen Ludwigshafen. Die Pandemie lässt Sport mit Zuschauern nicht zu, Aussicht auf Besserung besteht (leider) noch längst nicht wieder. „Wir hoffen darauf, möglichst bald wieder vor Zuschauern Handball spielen zu können, aber wir wissen auch um unsere Verantwortung. Die Gesundheit der Menschen steht über allem“, betont Lisa Heßler, die Geschäftsführerin der Eulen. Nach dem 20:29 gegen die SG Flensburg-Handewitt am Samstag richtete sich ihr Blick ganz schnell auf den Dienstag (22. Dezember 2020), das „Vier-Punkte-Spiel“ beim HSC 2000 Coburg (Anwurf: 18 Uhr; Sky überträgt live).
Vertrauen in die Jungs
Lisa Heßler machte gegen die Flensburger, aktuell die Nummer eins der Liga, „eine kleine Steigerung“ bei den Eulen aus. „Wichtig ist, dass wir den Blick nach vorne richten, dass wir in Coburg die Mentalität zeigen, um das Spiel für uns zu entscheiden. Die Mannschaft funktioniert. Und ich bin sicher, dass Ben sie perfekt einstellen wird“, sagt die Managerin, die auch viel Vertrauen in das Können der „Jungs“ setzt: „Sie haben das Handball spielen ja nicht verlernt.“
Coburg hat zwei starke Torhüter
Der HSC 2000 Coburg war 2016/17 schon einmal erstklassig. Kurios: Im ersten Erstligaspiel seiner Vereinsgeschichte gewannen die Coburger gegen MT Melsungen 25:20. Mit dabei: die Ex-Friesenheimer Nico Büdel und Stefan Lex. Die Nordhessen, so etwas wie der Lieblingsgegner der Coburger, die in der laufenden Saison ihren ersten Saisonsieg bei der MT Melsungen landeten: Das 32:27 – eine kleine Sensation. 2:24-Punkte stehen für den HSC 2000, das Liga-Schlusslicht, zu Buche. Die Eulen sind Vorletzter mit 5:23-Zählern. Coburg wird seit Saisonbeginn vom 139-maligen tschechischen Nationalspieler Alois Mraz trainiert, dessen Vorgänger Jan Gorr jetzt als Geschäftsführer die Geschicke steuert. Der Mann, der den HSC quasi in die Bundesliga schoss, ist Florian Billek. Mit 177 Toren wurde der 32-Jährige Zweitliga-Torschützenkönig. „Coburg hat mit Jan Kulhanek und Konstantin Poltrum zwei sehr gute Torhüter“, weiß Eulen-Coach Ben Matschke vor der so bedeutsamen Partie.
Martin Tomovski reift
Auf eine gute Torhüterleistung müssen auch die Eulen bauen und vertrauen. Gegen die Flensburger lieferte Martin Tomovski vor der Pause eine starke Partie, hatte sechs Paraden. Den Zahn zogen ihm die Nordlichter mit ihren Tempogegenstoß-Toren. Zweimal wehrte er die Konter von Hampus Wanne grandios ab - am Ende aber hatte die SG 14 ihrer 29 Tore durch Tempogegenstöße erzielt. „Die erst Halbzeit lief super für mich. Da ging es auch im Angriff gut. Wir waren dran – das 11:15 in letzter Sekunde darf nicht fallen“, hadert Tomovski auch am Tag nach dem Spiel. Da wollte die Mannschaft zu schnell zu viel. Das rächte sich. Der Partie in Coburg sieht der 23 Jahre alte Eulen-Keeper mit Spannung entgegen: „Das ist das vorletzte Spiel in diesem Jahr. Es ist unser wichtigstes Spiel in diesem halben Jahr.“ Der Nationaltorwart Nord Mazedoniens, mit seinem Team nicht für die WM qualifiziert, aber in der EM-Quali gut unterwegs, weiß, was auf dem Spiel steht: „Wir brauchen auch Glück. Wir brauchen Geduld und Aggressivität. Und wir dürfen nicht mehr so viele technische Fehler machen. Unsere Abwehr muss kompakt stehen – das hilft dem Torhüter. Wenn wir in Coburg gewinnen, dann gibt uns das Selbstvertrauen.“ Selbstvertrauen für den zweiten Weihnachtsfeiertag, wenn MT Melsungen kommt.
"Ich will besser werden!"
Martin Tomovski ist im zweiten Jahr bei den Eulen. Er hat sich gesteigert. „Er ist ein guter Torwart. Er ist 23 - Stabilität und Konstanz – das sind Prozesse“, mahnt Cheftrainer Matschke Geduld an. „Ich bin zufrieden, dass ich mehr spielen kann. Ich möchte mehr geben für die Mannschaft! Manchmal war es ja gut – aber ich will mehr, ich will besser werden. Ich weiß, dass ich aus meinen Fehlern lernen kann“, sagt Tomovski. Gefreut hat er sich am Samstag für seinen Freund Leon Hoblaj. Das 21 Jahre junge Eigengewächs mit kroatischen Wurzeln ist die Nummer drei in der Torwart-Hierarchie der Eulen hinter Gorazd Škof und Martin Tomovski. Hoblaj hatte zwei Paraden. „Ich habe mich für Leon gefreut“, sagte Tomovski. Sie sind nicht nur Kollegen. Sie sind Freunde! ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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