Motorsport
Ferrari schafft die Sensation beim Jubiläum in Le Mans
Pünktlich zum 100. Geburtstag der 24 Stunden von Le Mans hat die Langstreckenweltmeisterschaft WEC kräftig zugelegt und ein Starterfeld an der Sarthe präsentiert wie es Fans und Offizielle seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben. In der Topklasse der Hypercars waren mit den Werksteams von Toyota, Porsche, Cadillac, Peugeot und Ferrari sowie den hochgerüsteten Privatteams von Glickenhaus, Vanwall, Jota und Action Express Racing 16 Boliden am Start, dazu die leistungsmäßig schwächeren LMP-2 Fahrzeuge die 24 Startplätze beim Jubiläumsrennen einnahmen und 21 GT- Fahrzeuge die in diesem Jahr ein letztes Mal in Le Mans an den Start gingen, ab 2024 werden an deren Stelle GT-3 Fahrzeuge in der WEC starten.
Unmittelbar nach dem Start der 61 Fahrzeuge am Samstagnachmittag um 16:00 Uhr entwickelte sich ein hochdramatisches Rennen das dem Anspruch eines Jubiläumsrennens zu jederzeit gerecht wurde. Unterbrochen von kurzen Regenschauern, Safetycar und Slowzone - Phasen ging es zwischen Porsche, Ferrari, Toyota und Cadillac Rad an Rad um die Führung die je nach Boxenstoppstrategie zwischen den genannten Teams mehrere Male wechselte. Nach 3 Stunden knallharten Positionskämpfen hat sich dann der Ferrari mit der Startnummer 51 mit der Fahrerbesetzung Guidi/Calado/Giovinazzi etwas Luft verschafft und eine Führung von über 1 Minute vor dem schnellsten Toyota mit der Startnummer 8 und den Piloten Buemi/Hartley/Hirakawa herausgefahren. Dahinter mit wenig Abstand die beiden Porsche vom Team Penske, der Cadillac mit der Startnummer 2 - gefahren von Bamber/Lynn /Westbrook – sowie die jeweils zweiten Autos der Teams von Ferrari und Toyota. Zur großen Überraschung konnten zu diesem Zeitpunkt auch die beiden Peugeot um die Spitze mitkämpfen. Die futuristisch wirkenden 9XR waren im bisherigen Saisonverlauf eher durch Unzuverlässigkeit und hohem Reifenverschleiß aufgefallen, in le Mans funktionierten die beiden Werkswagen jedoch ausgesprochen gut. In der Nacht schrieb dann le Mans wieder einmal seine eigene Geschichte die das Rennen entscheident prägte. Die vier Porsche Typ 963 die um den 20. Gesamtsieg beim 24 Stundenrennen in Frankreich kämpfen wollten wurden von verschiedenen technischen Defeketen getroffen und fielen dadurch aus der Spitzengruppe langsam heraus. Der letzte chancenreiche Porsche war das Fahrzeug mit der Nummer 75 von Nasr/Jaminet/Tandy der in den Morgenstunden in die Reifenstapel einschlug und mit einer längeren Reparaturpause seine Hoffnungen auf den Sieg aufgeben musste. Aber auch die anderen Hersteller mussten Federn lassen. Der 499 P von Ferrari - Startnummer 50 – hatte einen Defekt an der Hydraulik, der Cadillac mit der Nummer 3 zwei kleinere Ausritte und damit verbundene Boxenstopps, der Peugeot Nummer 94 einen spektakulären Abflug in der Nacht und der Toyota Nummer 7 wurde zu Beginn einer Slowzone von 2 auffahrenden Konkurrenten ( ! ) derart beschädigt dass das Fahrzeug aus dem Rennen genommen werden musste. 4 Stunden vor Schluss kämpften somit noch drei Hypercars um den Gesamtsieg – Ferrari # 51, Toyota # 7 und Cadillac # 2 . Das Finale der 24 Stunden vor der Rekordkulisse von über 300.000 Zuschauern war dann nichts für schwache Nerven. Zunächst musste der Toyota zu einer kleineren Reparatur an die Box, dann sprang der führende Ferrari nach einem Routineboxenstop nicht mehr an und das elektonische Sytem musste neu gestartet werden was Zeit kostete. Die Entscheidung dann 1 Stunde 42 Minuten vor Ende des Rennens. Ryo Hirakawa leistete sich in der Arangakurve einen Dreher mit Bandenkontakt,
das Fahrzeug musste für 3 Minuten an die Box und dieser Vorsprung brachte die Entscheidung zu Gunsten von Ferrari. 50 Jahre nachdem die Roten aus Maranello zum letzten Mal in der Topklasse in le Mans am Start waren sorgte Ferrari mit dem Sieg beim Jubiläumsrennen für eine triumphale Rückkehr in die Sportwagenweltmeisterschaft und lässt den Mythos Ferrrai weiter leben !!!
Text: Hartmut Reuschel
Bilder : moto-foto
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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