Historischer Motorsport
Hockenheim Classics mit erlesenem Starterfeld
Die Hockenheim Classics - ein fester Begriff in der Classic und Oldtimerszene - zogen am vergangenen Wochenende wieder zahlreiche Fahrer, Fans und Neugierige an um bei herrlichem Spätsommerwetter noch einmal Rennsportluft schnuppern zu können. 750 Nennungen von Solomotorrädern, Renngespannen, Formelfahrzeugen und Renntourenwagen sorgten für eine proppenvolles Fahrerlager und volle Starterfelder. Allen Fahrzeugen - und den meisten Ihrer Piloten - war gemeinsam dass sie ihre aktive Rennkarriere bereits hinter sich haben und jetzt im Rahmen von Sonderläufen oder historischen Rennsportmeisterschaften um Punkte und Pokale fahren oder bei den Sonderläufen dem Publikum präsentiert werden. Es standen Samstag und Sonntag Läufe um die Deutsche Historische Meisterschaft ( DHM ), Gleichmäßigkeitsfahrten der Freunde Historischer Rennmototrräder aus der Schweiz, Rennläufe für Autos in der VfV GLPro und Rennläufe in der IG Königsklasse auf dem Programm. Der größte Fokus lag aber auf den 4 Sonderläufen für Rennmaschinen die zwischen 1960 und 1993 zum Einsatz kamen - 2 x am Samstag und 2 x am Sonntag gingen die größtenteils ehemaligen Grand Prix Rennmaschinen auf den Hockenheimring. Und war dort das Feld der Maschinen sehr erlesen und exklusiv kamen als Highlight auf der einen oder anderen Maschine noch die Piloten hinzu die auf diesen Maschinen in der Motorradweltmeisterschaft aktiv waren.
Mit Jon Ekerold war ein ganz besonderer Gast am Start. Der gebürtige Südafrikaner gewann 1980 in einem heroischen Kampf gegen Toni Mang die Weltmeisterschaft in der 350 ccm Klasse, am Wochenende in Hockenheim saß der mittlerweile 75-jährige Exweltmeister zum letzten mal auf einem Rennmotorrad. Nach den Classics wird Ekerold den Helm an den berühmten Nagel hängen - so seine Ankündigung im Vorfeld. Passend dazu saß der 7- fache Grand Prix Sieger im Fahrerlager an einem Klapptisch, gab fleißig Autogramme und verkaufte seine Biografie in Buchform mit dem Titel " Der Privatfahrer " - eine Anspielung auf den Umstand daß Ekerold seinen WM-Erfolg nicht als Werksfahrer wie sonst üblich sondern eben als Privatfahrer, der für Abwicklung und Finanzierung der Rennkarriere selbst verantwortlich war, erzielt hat. Weitere Grand Prix Sieger wie Rolf Blatter und Helmut Kassner gingen auf die badische Grand Prix Strecke auf ihren hochkarätigen Maschinen und konnten bestaunt werden. MV Agusta mit 6 Zylindern und 350 ccm die so von Mike Hailwood gefahren wurde, weitere MV ˋs mit 500 ccm , die Yamaha OW53 mit der berühmten Startnummer 7 die der Brite Barry Sheene - 2- facher 500 ccm Weltmeister - im Laufe seiner aktiven Laufbahn immer auf seinen Maschinen hatte, eine Benelli 350 ccm als Replica des italiensichen Grand Prix Piloten Renzo Pasolini etc. Die Liste der exclusiven Maschinen kann mühelos über verschiedene Suzuki RGB Modelle, Yamaha Production- Racern bis hin zu Maschinen von Maico, Aermacchi, Honda, BMW, Kawasaki, Kreidler, Aprilia, MZ und Jawa weitergeführt werden um damit nur die Marken zu nennen die als ehemalige Grand Prix Teilnehmer in Hockenheim in den Boxen und auf der Strecke waren. Nach einem etwas zurückhaltenden Besuch am Samstag waren dann die Fahrerlagertribüne, Paddock und Boxen am Sonntag gut besucht und die Fahrzeuge boten den Fans einen Augen und Ohrenschmaus der in dieser Form in diesem Jahr wohl der letzte gewesen sein dürfte bevor es dann im nächsten Jahr wieder viel zu sehen gibt bei den Klassik und Oldtimerveranstaltungen, dann auch mit der 47. Ausgabe der Hockenheim Classics.
Text: Hartmut Reuschel
Bilder : moto-foto
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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