Motorrad Weltmeisterschaft
Sachsenring fest in italienischer Hand !
Die MotoGP befindet sich derzet in einer aussergewöhnlichen Lage und keiner kann mit Sicherheit sagen ob die jetztige Situation etwas Gutes für die Serie ist oder etwas was der Serie auf Dauer nicht bekommen wird. Es geht zum einen um die erdrückende Dominanz von Ducati die mittlweile nicht nur die Rennsiege durch verschiedene Piloten von unterschiedlichen ( Ducati ) - Teams abgreifen, es geht auch um die Ohnmacht der japanischen MotoGP-Teams von Honda und Yamaha die - man muss es leider so ausdrücken - derzeit nicht konkurrenzfähig sind. Da auch die zu Sasisonbeginn hochgehandelten Aprilias RS-GP mit Espargaro und Vinales nicht ganz vorne mitfahre können sind es die KTM´s von Jack Miller und Brad Binder die für ein wenig Spannung in der Szene sorgen und die Ducatis im Kampf um die Podestplätze echt fordern. Beim Grossen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring gelang das Miller sehr gut, im Sprintrennen holte sich der Australier, im vergangenen Jahr noch selbst Pilot auf einer Werksducati, Platz 3 hinter den Ducatisti Martin (1.) und Bagnaia (2.), im Rennen am Sonntag reichte es dann immerhin zu Platz 6 - hinter 5 und vor 3 weiteren Ducatis ! Jorge Martin ( Pramac ), Francesco Bagnaia ( Levono ), Johan Zarco ( Pramac ), Marco Bezzecchi ( VR46 ), Luca Marini ( VR46 ) waren die Piloten die vor dem RC16 von Miller ins Ziel kamen, A. Marquez ( Gresini ), Enea Bastiannini ( Lenovo ) und Fabio di Giannantonio waren diejenigen Ducatifahrer die Miller hinter sich lassen konnte. Damit landeten alle GP-23 aus dem Stadtteil Borgo Panigale in Bologna in den Top Ten, eine Konstellation die es so in der MotoGP noch nicht gab. Im Gegensatz dazu muss man mit Sorge auf Honda blicken, Marc Marquez nach 5 Stürzen in Training und warm-up nicht am Start, ebenso verletzungsbedingt Alex Rins und Joan Mir sodass als einziger der Japaner Nakagami eine RCV 213 an den Start brachte und mit Rang 14 zwei WM-Pünktchen für den weltgrössten Motorradhersteller ergattern konnte. Doch auch bei Yamaha, 2021 noch Weltmeister mit Fabio Quartararo in der MotoGP und Toprak Razgatlioglu bei den Superbikes muss man eingestehen den Anschluss an Ducati, die in den vergangenen 2 Jahren ein Feuerwerk an Innovationen abgebrannt haben, komplett verloren zu haben. Exweltmeister Quartararo kämpft mittlerweile verbissen um Top-Ten Platzierungen, Honda-Pilot Marc Marquez ist schon froh wenn er Training und Rennen sturzfrei übersteht was in den letzten 5 Grand Prix leider nicht gelungen ist. Genau hier liegt die Gefahr die der MotoGP auflauert. Wenn sich die Serie zu einem Ducati Markenpokal weiterentwickelt, die besten Piloten auf anderen Fabrikaten trotz grösstem Einsatz keine Chance auf Podestplätze haben und die Lust auf das Rennfahren verlieren und sich große erfolgreiche Teams wie z.B. Suzuki im vergangenen Jahr komplett aus der MotoGP verabschieden. So groß der Respekt vor der Leistung von Ducati und deren Ingenieuren und Piloten auch ist, für die MotoGP wäre eine grössere Ausgeglichenheit und Chancengleichheit ein Segen und der hängt zur Zeit mächtig schief. KTM wird es auf Dauer nicht alleine schaffen den Raketen aus Bologna die Stirn zu bieten, umso glücklicher dürfen sich die MotoGP Fans fühlen dass die orangefarbenen Renner aus Mattighofen wenigstens aktuell ihrem Werbeslogan vollauf gerecht werden - Ready to Race !
Text : Hartmut Reuschel
Bild: Reuschel ( moto-foto )
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.