Corona-Schutzimpfungen in Rheinland-Pfalz
108.945 Impfungen in Arztpraxen
Corona-Impfungen. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am heutigen Morgen (Mittwoch, 21. April) um 8 Uhr, gemeldet, dass in den rheinland-pfälzischen Vertragsarztpraxen 108.945 Corona-Schutzimpfungen durchgeführt wurden. Nach Ostern hatten die Vertragsärztinnen und -ärzte damit begonnen, Patientinnen und Patienten in ihren Praxen zu impfen. Obwohl der Impfstoff noch knapp ist, ist die Anzahl der Impfungen durch die Beteiligung der Praxen stark gestiegen.
In 1.654 Artzpraxen wird geimpft
„Dass die 100.000er-Marke geknackt wurde, ist ein erster Meilenstein. Unsere Mitglieder und ihre Praxisteams machen einen tollen Job“, sagte der Vorsitzende des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) Dr. Peter Heinz, der selbst in seiner Praxis impft. 1.654 Praxen in Rheinland-Pfalz, der Großteil davon Hausarztpraxen, haben bisher ins Impfgeschehen eingegriffen. Es könnten jedoch viel mehr sein wie der stellvertretende KV RLP-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Bartels betont. „Wir haben von Anfang an gefordert, die Praxen ins Impfgeschehen einzubinden und sind froh, dass dies nun geschieht", sagte er. Ein Wermutstropfen ist jedoch der knappe Impfstoff. Er hoffe, dass bald mehr Impfstoff zur Verfügung steht, so dass die Anzahl der impfenden Praxen weiter steigt und auch die Fachärztinnen und Fachärzte im großen Stil mitmachen können.
In der kommenden Woche stellt der Bund den Praxen zwei Millionen Impfdosen zur Verfügung. In der ersten Woche, in der in den Praxen geimpft wurde, waren es nur 940.000 Dosen gewesen. „Die Richtung stimmt also schon mal, aber es geht noch viel mehr“, so Dr. Bartels.
Ärzte fordern höhere Vergütung
Die geringe Menge des Impfstoffs ist der eine Haken, der hohe Dokumentationsaufwand der andere. „Da es sich um eine neue Impfung handelt, müssen wir Ärztinnen und Ärzte die Patientinnen und Patienten viel detaillierter aufklären. Das nimmt viel Zeit in Anspruch“, sagt Dr. Heinz. Außerdem sei die Bürokratie sehr hoch und die Telefone in den Praxen stünden nicht mehr still. Gerade für die Praxisteams sei dies eine enorme zusätzliche Belastung. Die Ärztinnen und Ärzte sowie ihre Teams erbringen bereits seit Beginn der Corona-Pandemie Höchstleistungen. Viele seien am Limit. "Die entsprechende Wertschätzung fehlt“, findet Dr. Heinz. Damit spielt der Allgemeinmediziner unter anderem auf die Vergütung an.
Für eine COVID19-Impfung darf eine Praxis 20 Euro abrechnen – ein Bruchteil der Vergütung, die in Impfzentren gezahlt wird. „Mit diesem Betrag können wir weder unseren noch den belastenden zusätzlichen Einsatz unserer Praxisteams adäquat honorieren und somit würdigen. Wir danken unseren Mitgliedern und ihren Medizinischen Fachangestellten für das, was sie tagtäglich trotzdem leisten. Dieses Engagement muss dingend auch finanziell gewürdigt werden. Hier muss die Politik handeln“, fordert Dr. Bartels. Die Vergütung der organisatorischen aufwendigen Corona-Impfungen müsse kostendeckend mit mindestens 35 Euro pro Impfung erfolgen. Außerdem sei es notwendig, den Impfprozess in den Vertragsarztpraxen zu entbürokratisieren.
Priorisierungsreihenfolge aufheben
Weiterhin fordert die KV RLP, jegliche Bindung der Vertragsarztpraxen an eine Priorisierungsreihenfolge aufzuheben. „Die Ärztinnen und Ärzte kennen am besten die Gefährdungspotentiale ihrer Patientinnen und Patienten und handeln dementsprechend verantwortungsbewusst“, sagt Dr. Heinz.
Deutschlandweit über zwei Millionen Impfungen in Praxen
Auch in dieser Woche wird in rheinland-pfälzischen Praxen wieder fleißig geimpft. Es hängt in erster Linie von der Menge des gelieferten Impfstoffs ab, wann die 200.000er-Marke geknackt werden kann. Deutschlandweit haben die Praxen laut RKI bis heute Morgen, 8 Uhr, übrigens 2.386.565 Impfungen durchgeführt. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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