Corona-Krise hemmt Neueinstellungen
25 Prozent mehr Arbeitslose als vor einem Jahr

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Ludwigshafen. Der Arbeitsmarkt hat im Mai im Bezirk der Agentur für Arbeit Ludwigshafen erneut eine coronabedingte Talfahrt erlebt. Mit 17.047 Personen waren 1.044 mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat und 3.367 mehr als vor einem Jahr, was einem Anstieg von 25 Prozent entspricht. Der größere Anteil entfiel auf den Bereich des Jobcenters, denn hier sind mit 10.075 Personen 667 mehr registriert als im Vormonat und 1.321 mehr als vor einem Jahr. Bei der Agentur für Arbeit sind 6.972 Arbeitslose gemeldet, 377 mehr als im April und 2.046 mehr als im Vorjahr. Mit dieser Entwicklung stieg auch die Arbeitslosenquote, die jetzt mit 7,3 Prozent 0,4 Prozentpunkte höher liegt als im Vormonat. „Corona hat weiterhin massiv Einfluss auf den regionalen Arbeitsmarkt. Besonders die Dienstleistungs- und Handelsbranche kämpfen mit den Auswirkungen. Ein Großteil der Menschen, die arbeitslos geworden sind, war zuvor in diesen Bereichen tätig. Allerdings sind Arbeitgeber nach wie vor darauf bedacht, ihr Personal zu halten“, erklärt Benjamin Wehbring, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ludwigshafen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist daher nicht nur auf Kündigungen zurückzuführen, sondern auch der Tatsache geschuldet, dass aktuell weniger Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden. „Menschen, die an einer Maßnahme teilnehmen, werden nicht als arbeitslos eingestuft, sondern in der Unterbeschäftigung abgebildet. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Mai bei 9,0 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Bildungsträger arbeiten gerade an Konzepten, um Angebote entweder in digitaler Form oder unter Einhaltung der vorgegebenen Hygieneregeln in Präsenzform anzubieten. Daher ist in den kommenden Wochen wieder mit einer Zunahme der Teilnehmenden an Qualifizierungsangeboten zu rechnen“, erklärt Wehbring. Insgesamt haben sich im Mai 2.702 Personen arbeitslos gemeldet, 958 weniger als im Vormonat und 792 weniger als vor einem Jahr. 1.643 Frauen und Männer konnten im gleichen Zeitraum ihre Arbeitslosigkeit beenden, 400 weniger als im April und 1.367 weniger als im Vorjahr. „Von der sonst üblichen Frühjahrsbelebung sind wir noch weit entfernt. Da allerdings Arbeitgeber weiterhin verstärkt auf Kurzarbeit zurückgreifen, können Kündigungen glücklicherweise zu einem großen Teil vermieden werden. Seit März haben in unserem Agenturbezirk 3.400 Arbeitgeber Kurzarbeit angezeigt. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 400 Anzeigen mehr, was die enorme Wichtigkeit dieses Unterstützungsangebotes noch einmal unterstreicht“, sagt Wehbring.

Situation bei den Arbeitsstellen

Auf dem Stellenmarkt geht es allmählich wieder in eine positive Richtung. 474 neue Jobmöglichkeiten wurden im Mai dem Arbeitgeberservice gemeldet, 136 mehr als im Vormonat, allerdings weiterhin viel weniger als im Vorjahr, in dem 600 Stellen mehr registriert werden konnten. „Die Einschränkungen der Corona-Krise sind mittlerweile gelockert worden, sodass der Arbeitsmarkt sich langsam etwas erholen kann. Arbeitgeber versuchen wieder zurück zum Alltag zu finden und ziehen daher auch teilweise schon Neueinstellungen in Betracht“, erläutert Wehbring.

Situation am Ausbildungsmarkt

Besonders erfreulich ist, dass der Ausbildungsmarkt nicht so sehr unter der aktuellen Corona-Krise leidet. Die Firmen in der Region setzen auf den eigenen Nachwuchs, was die Anzahl der Ausbildungsstellen verdeutlicht. Seit Start des Berufsberatungsjahres im Oktober 2019 wurden 2.452 Ausbildungsstellen gemeldet, lediglich 231 weniger als vor einem Jahr. Von diesen sind noch 1.274 unbesetzt. Diesen gegenüber stehen 2.409 junge Menschen, die sich bei der Berufsberatung gemeldet haben, 243 mehr als im Vorjahr. 1.401 sind aktuell noch auf der Suche nach einer Lehrstelle.

In der Stadt Ludwigshafen stieg die Anzahl arbeitsloser Personen im Mai um 551 Personen auf 9.327. Das sind 1.790 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. 893 Frauen und Männer haben ihre Arbeitslosigkeit beendet, 238 weniger als im April und 737 weniger als im Mai 2019. Im gleichen Zeitraum haben sich 1.453 Personen arbeitslos gemeldet, 452 weniger als im Vormonat und 533 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte und liegt nun bei 9,9 Prozent. Seit Anfang März sind von Ludwigshafener Arbeitgebern 1.340 Anzeigen auf Kurzarbeit eingereicht worden.

Kontakt zur Arbeitsagentur und dem Jobcenter

Die Mitarbeitenden des Jobcenters und der Arbeitsagentur sind nach wie vor für alle Anliegen erreichbar, entweder per Telefon oder E-Mail. Viele Anliegen können zudem online auf www.arbeitsagentur.de oder jobcenter.digital erledigt werden. „Der Gesundheitsschutz sowohl unserer Kunden als auch unserer Mitarbeiter hat oberste Priorität. Daher raten wir zu einer Kontaktaufnahme per Telefon oder E-Mail. In dringenden Fällen kann auf diesen Wegen auch ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch vereinbart werden“, berichtet Wehbring. ps/bas

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Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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