Mercedes-Benz Werk in Mannheim
Batterie-Zellfertigung ist Zukunft
Mannheim. Die Zukunft des Mercedes-Benz Werks in Mannheim ist gesichert. Die Daimler Truck AG und Betriebsrat haben sich auf Eckpunkte zur zukünftigen Ausrichtung und Standortsicherung der Mercedes-Benz Aggregate-Werke geeinigt. Die drei Standorte Gaggenau, Kassel und Mannheim werden sich auf unterschiedliche Komponenten elektrifizierter Antriebe spezialisieren. Sie treiben künftig in einem Produktions- und Technologieverbund für elektrische Antriebskomponenten und Batteriesysteme die globale Produktion von batterieelektrischen und wasserstoffbasierten Antrieben voran. Mit zusätzlichen, signifikanten Investitionen in Zukunftstechnologien an den Standorten wird der technologische Wandel vorangetrieben.
Die Mercedes-Benz Werk Mannheim erweitert Ihre Kompetenzen
Das Mercedes-Benz Werk Mannheim, führendes Werk für Nutzfahrzeugmotoren, nutzt die über 25 Jahre lange Erfahrung des im Werk angesiedelten Kompetenzzentrums für Emissionsfreie Mobilität (KEM) und fokussiert sich auf Batterietechnologien und Hochvoltsysteme. Das Mercedes-Benz Werk Gaggenau, spezialisiert auf schwere Nutzfahrzeuggetriebe, wird sich zum Kompetenzzentrum für elektrische Antriebskomponenten sowie der Montage wasserstoffbasierter Brennstoffzellenaggregate weiterentwickeln. Das Mercedes-Benz Werk Kassel erweitert seinen bisherigen Schwerpunkt von Nutzfahrzeugachsen und wird zum Kompetenzzentrum für elektrische Antriebssysteme. Wichtige Umfänge für alternative Antriebe, wie die Produktion elektrisch angetriebener Achssysteme, e-Motoren und Inverter sowie die Montage von Brennstoffzellen-Systemen werden, neben Investitionen in die Wiederaufbereitung und Recycling von Batteriesystemen, künftig in den Aggregate-Werken integriert sein.
Ein weiterer Bestandteil des Technologieverbunds für elektrische Antriebskomponenten und Batteriesysteme sind die sogenannten Innovations-Laboratorien („InnoLabs“). Zusätzlich zu den Kompetenzzentren werden diese in allen Werken aufgebaut. Sie spezialisieren sich auf innovative Produktionsprozesse, neue Technologien und Produktideen. Ziel der „InnoLabs“ ist es, die Lücke zwischen der Prototypenfertigung und Serienentwicklung zu schließen. Serienanläufe sollen so maximal effizient vorbereitet werden, sodass Produkte von der Prototypenphase in die Serie schnellstmöglich überführt werden können. Mit dem im Mercedes-Benz Werk Mannheim angesiedelten „InnoLab Batterie“, wird die Daimler Truck AG eine eigene Pilot-Batterie-Zellfertigung aufbauen und damit einen wichtigen Grundstein für die zukünftige Kompetenz für Batterietechnologie legen.
Bekenntnis zum Standort Deutschland
Die Eckpunkte sehen vor, dass Daimler Truck substantiell in die Standorte investiert und damit ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland abgibt. Gleichzeitig werden ausreichende Flexibilitätsvereinbarungen getroffen, um Kundenbedarfe in den nächsten Jahren optimal bedienen zu können. Die Vereinbarung sichert eine nachhaltige, alternative und wirtschaftliche Beschäftigung ab.
Qualifizierung und Weiterentwicklung der Belegschaft
Für die Produktion von Komponenten für alternative Antriebe werden in den Kompetenzzentren neue Prozesse und Verfahren eingeführt. Entscheidende Faktoren für eine hochqualitative und effiziente Produktion sind die Qualifizierung und Weiterentwicklung der Belegschaft. Ziel ist es, mit einer Qualifizierungsoffensive die Beschäftigten auf künftige Aufgaben vorzubereiten.
Als erster batterie-elektrisch angetriebener Lkw geht der Mercedes-Benz eActros für Strecken im Verteilerverkehr im Oktober 2021 im Mercedes-Benz Werk Wörth in die Serienfertigung, der eEconic folgt im nächsten Jahr. Der batterieelektrische eActros LongHaul für den Fernverkehr wird ab Mitte des Jahrzehnts folgen. Wichtige Komponenten dafür werden zukünftig in den Aggregate-Werken gefertigt.
Sicherheit der Beschäftigung gewährleisten
Für den Transport von Gütern und Lebensmitteln werden künftig richtungsweisende neue Antriebstechnologien die LKW von Daimler Truck antreiben, die in den verschiedenen Werken produziert werden. "Das werden wir durch die vereinbarten Eckpunkte auch in Zukunft sicherstellen", sagte Michael Brecht, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Daimler AG, "der Mobilitätswandel bedeutet für uns daher auch, dass wir die Sicherheit unserer Beschäftigung gewährleisten. Das stellen wir durch neue Produkte, innovative Technologie und eine zielgerichtete Weiterentwicklung unserer Beschäftigten sicher. Wir gestalten die Transformation aktiv im Interesse unserer Beschäftigten mit", so der Betriebsratsvorsitzende.
„Unsere Branche befindet sich in einem Wandel hin zu CO2-neutralen Lkw", sagte der Leiter der globalen Produktion von Antriebskomponenten für Daimler Truck Yaris Pürsü. Aber konventionelle Antrieb werden noch einige Jahre benötigt. Deshalb setze die Daimler Truck AG setzen bei der zukünftigen Ausrichtung der Aggregate-Werke vor allem auf Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und sehr gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das galt es gemeinsam mit dem Betriebsrat im Rahmen der Verhandlungen in Einklang zu bringen. Mit dem Produktions- und Technologieverbund für elektrische Antriebskomponenten und Batteriesysteme in Verbindung mit den Kompetenzzentren der Werke sei dies gelungen. "Damit schaffen wir für unsere Werke optimale Voraussetzungen für maximale Wettbewerbsfähigkeit und setzen gleichzeitig den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft", so Pürsü. „Ich bin überzeugt, dass wir mit dem vereinbarten Eckpunkte-Papier die Zukunft der deutschen Standorte gemeinsam gestalten.“, sagte er.
Um auch künftig Kunden die besten Lösungen anzubieten, ist die Entwicklung und Produktion wichtiger Schlüsseltechnologien für emissionsfreie Nutzfahrzeuge notwendig. "Als weltweit größter Hersteller für Nutzfahrzeuge werden wir mit unseren Produkten einen wichtigen Beitrag für nachhaltigen und emissionsfreien Transport liefern“, sagte Andreas Gorbach, der als Mitglied des Vorstands der Daimler Truck AG für die Truck Technology verantwortlich ist.
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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