Tierhaltung in der Landwirtschaft
Heimische und bedrohte Rassen sollen erhalten bleiben
Landwirtschaft. Eine resiliente Landwirtschaft, die in Kreisläufen wirtschaftet, braucht Tierhaltung. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verfolgt das Ziel, die landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland zukunftsfest zu machen. Ein wichtiger Baustein für den Umbau der Tierhaltung sind robuste Rassen. Leider sind viele Rassen großer und kleiner Wiederkäuer, von Schweinen und Pferden, Kaninchen, Geflügel sowie Bienen in den vergangenen Jahrzehnten fast vollständig verloren gegangen oder stehen auf der „Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen“. Mit jeder Rasse geht biologische Vielfalt und damit Eigenschaften verloren, mit denen beispielsweise auf die Folgen des veränderten Klimas reagiert werden kann. Auch neue Anforderungen an die Tierhaltung wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit erfordern neue Wege und Möglichkeiten, die genetische Vielfalt von Schwein, Geflügel und Co. zu erhalten und zu stärken.
Mit dem „Nationalen Kongress zur Zucht und Erhaltung alter und bedrohter einheimischer Nutztierrassen“ rückte das BMEL das wichtige Thema gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern in den Fokus. Drei Tage lang bot der Kongress Verbänden, Verwaltung, Tierzucht, Tiermedizin und Praxis aus dem In- und Ausland eine wichtige Plattform für den Wissensaustausch. In Foren, Workshops und auf Panels wurde diskutiert, wie durch alte Nutztierrassen Biodiversität oder auch Eigenschaften wie Genügsamkeit erhalten werden können, was Züchterinnen und Züchter für eine erfolgreiche Arbeit brauchen, wie man Züchtung besser fördern und wie man die Vermarktung alter Rassen verbessern kann.
Ein wichtiger Fokus des Kongresses lag auf den aktuellen Herausforderungen von Klimakrise und Biodiversitätsverlust, die auch die Tiere in Zukunft in hohem Maße betreffen werden. Das Thema wurde vertieft in Veranstaltungen für die einzelnen Tierarten diskutiert. Um eine von den Praktikern gewünschte bundeseinheitliche Förderung zu etablieren, bewegte der Kongress die Idee einer Stiftung „kulturelles Erbe“. Der Kongress konnte erfolgreich dazu beitragen, Lösungen für die Bewahrung und Stärkung der alten und robusten Rassen zu erörtern. Unter dem Motto „Erhalt durch Nutzung“ wurden Elemente eines erfolgreichen Marketings von Produkten in Theorie und an Praxisbeispielen dargestellt.
Aber auch die Vorteile der wissenschaftlichen Beschreibung der genetischen Ressourcen über Darstellungen des Erbgutes der Tiere mittels Genotypisierung wurden intensiv besprochen. Damit lassen sich die geeigneten erhaltenswerten Ressourcen besser identifizieren und gezielter fördern. Die Teilnehmenden äußerten den Wunsch nach einer Folgeveranstaltung.ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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