Qualifizierung für den digitalen Arbeitsmarkt
Ludwigshafen wird zum Pilotprojekt für ersten Pop-Up-Store in der Pfalz

Daniel Lips, Arbeitsminister Alexander Schweitzer, Heidrun Schulz (Regionaldirektion der Pfälzer Arbeitsagenturen), Ralf Köhler (IG Metall), Jürgen Vogel (IHK), Thorsten Requardt (Handwerkskammer der Pfalz), Patrick Steidl (Centermanagement der Rheingalerie)  | Foto: Julia Glöckner
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  • Daniel Lips, Arbeitsminister Alexander Schweitzer, Heidrun Schulz (Regionaldirektion der Pfälzer Arbeitsagenturen), Ralf Köhler (IG Metall), Jürgen Vogel (IHK), Thorsten Requardt (Handwerkskammer der Pfalz), Patrick Steidl (Centermanagement der Rheingalerie)
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Ludwigshafen. Der Einsatz von Robotern, Computern, Künstlicher Intelligenz sorgt für große Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt. Arbeitnehmer brauchen neue Kompetenzen, um auf den Märkten bestehen zu können. Der neue Pop-Up-Store in der Rheingalerie berät Beschäftigten zu den Themen digitale Weiterbildung oder Neuqualifizierung. Vor Ort gibt es auch Beratungen für Arbeitslose, um ihnen mit Aus- und Fortbildungen schnell wieder zurück in den Arbeitsmarkt zu helfen. 

Die Megatrends Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demografie werden den Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren durcheinanderwirbeln. Einerseits werden dadurch Arbeitsplätze abgebaut, anderseits sollen dadurch fast genauso viele neue Arbeitsplätze entstehen. Ferner werden neue digitale Kompetenzen im Job gebraucht, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können.

Nicht immer sorgen die Firmen dafür, dass die Mitarbeiter rechtzeitig diese neuen Kompetenzen erwerben. Der Pop-Up-Store hilft Beschäftigten, selbst aktiv zu werden. Er bietet Beratung in Sachen Qualifizierung und Weiterbildung – für Menschen, die den Weg zurück in Arbeit suchen, Menschen, die sich mit Blick auf digitale Kompetenzen besser aufstellen wollen und alle, die aus einem anderen Grund an Weiterbildung oder Ausbildung interessiert sind.

„Wir bieten ein niederschwelliges Angebot – für Menschen die in der Rheingalerie unterwegs sind und spontan entscheiden, sich zu informieren. Hier erfährt man, was man braucht, um am Arbeitsmarkt bestehen zu können und sich digital optimal aufzustellen“, sagt Heidrun Schulz, Vorsitzende der Landesdirektion der Arbeitsagentur. Oder man erhalte die richtigen Adressen im Internet, um virtuell weiterzusuchen, ohne sich im Bildungsdschungel zu verlieren.

Die Beratung im Shop übernehmen neben den Arbeitsagenturen der Vorderpfalz die IHK und die Handwerkskammer der Pfalz, die Gewerkschaften IG Metall und PfalzMetall, der Weiterbildungsverbund Rheinland-Pfalz, InSkills2Go sowie das Institut für Beschäftigung und Employability der Hochschule Ludwigshafen. Dies sind auch die Gründer von #DiePfalzqualifiziert, einer Initiative für die Qualifikation von Beschäftigten in Zeiten des Wandels auf dem Arbeitsmarkt. Beraten wird zudem zu ganz unterschiedlichen Möglichkeiten der Finanzierung.

Der Pop-Up-Store ist er erste seiner Art, ein zukunftsweisendes Experiment in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsministerium, aus dessen Erfolgen man lernen will. „Die Transformationsagentur beobachtet den Store, um zu ermitteln, ob sich so etwas auch an anderen Ecken der Pfalz umsetzen lässt“, erklärt Arbeitsminister Schweitzer bei der Vor-Eröffnung des Pop-Up-Stores am Montag, 25. September. Seine Finanzierung übernimmt das Land Rheinland-Pfalz. 

„Wer alte Bilder von den Arbeitsagenturen im Kopf hat – von Formalismus und grauen Gebäuden geprägt – sollte erst recht hier herkommen“, sagt Schulz.

Der Pop-Up-Store ist das Ergebnis zweier Workshops der Arbeitsagenturen der Vorderpfalz, mit Partnern aus Industrie, Handwerk, Handel. „Es ist wichtig, den Menschen die Angst zu nehmen vor dynamischen Arbeitsmarkt-Trends wie der Digitalisierung und Automatisierung, vor den großen Transformationsprozessen also. Diese sind nichts neues, weil sie schon immer Teil der Wirtschafts- und Sozialgeschichte waren. Sie sind auch als Chance zu begreifen“, erklärt Arbeitsminister Alexander Schweitzer. „Dennoch darf man die Ängste und Sorgen nicht nassforsch übergehen, eine solche Haltung zeigt kein Verständnis und holt die Menschen nicht ab. Weil Arbeit sinnstiftend ist und ein persönliches Thema ist, braucht es Angebote wie den Pop-Up-Store.“ Schweitzer rechnet damit, dass der Pop-Up-Store Menschen anzieht, die das Thema Transformation noch nicht in den Medien verfolgt oder die noch keine E-Mails darüber von ihrem Arbeitgeber erreicht haben.

Die Chancen, auch künftig am Arbeitsmarkt gefragt zu sein, steigen stark, wenn man seine Kompetenzen mit Blick auf Digitalisierung, Transformationen oder Automatisierung optimiert. Für Arbeitslose steigen die Chancen, künftig wieder einen Job zu finden. Ralf Köhler von der IG Metall Landau erklärt, die Gewerkschaft sehe es als ihre Aufgabe, dass alle Beschäftigten durch Weiterqualifizierung die Chance bekämen auf einen langfristig sicheren Job oder auf eine Neuqualifizierung für einen ganz neuen, gefragten Job auf dem neuen Arbeitsmarkt. Denn in neuen Trendberufen gibt es einen Arbeitsmarkt der Zukunft.

Auch das Handwerk ist im Pop-Up-Store vertreten. Im Handwerk gebe es aktuell ermutigende Signale, berichtet Thorsten Requardt, Abteilungsleiter Ausbildung der Handwerkskammer. Beim Beruf des Anlagenmechanikers Heizung-Sanitär-Klima gebe es einen Zuwachs von 30 Prozent, weil Jugendliche gerne ihren Beitrag auf dem Weg Richtung Klimaneutralität leisten wollen. Im Querschnitt über alle Handwerksberufe hinweg gebe es einen Zuwachs von 5 Prozent an Beschäftigen. jg

Wie erfolgreich das Pilot-Projekt ist, wird sich zeigen. Das hängt auch davon ab, wie die Menschen aus Ludwigshafen das vielversprechende Angebot annehmen. Für Arbeitnehmer heißt es jedenfalls flexibel und bereit zu Weiterbildung zu bleiben. 

Der neue Pop-Up-Store in der Rheingalerie | Foto: Julia Glöckner
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Weitere Informationen:
Der Pop-Up-Store in der Rheingalerie gegenüber von Douglas eröffnet am Mittwoch, 4. Oktober. Dort erhalten Interessierte Berufsberatung oder qualifizierende Beratung.

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Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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