Rheinland-Pfalz muss stark aus der Corona-Krise hervorgehen
Mutig aber nicht übermütig

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte möglicher Weise mittelbaren Kontakt mit einer infizierten Person | Foto: Staatskanzlei RLP/ Elisa Biscotti
  • Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte möglicher Weise mittelbaren Kontakt mit einer infizierten Person
  • Foto: Staatskanzlei RLP/ Elisa Biscotti
  • hochgeladen von Roland Kohls

Pfalz.Ministerpräsidentin Malu Dreyer will stark aus der Corona-Krise hervorgehen, sagte sie in ihrer Regierungserklärung. „Wir haben jetzt einen Punkt erreicht, wo weitere Lockerungsschritte möglich sind, sofern wir weiter Abstand halten, die Hygieneregeln befolgen und unsere Kontakte beschränken“ sagte die Ministerpräsidentin in der Regierungserklärung vor dem rheinland-pfälzischen Landtag. Die von der Landesregierung beschlossenen Lockerungen könnten verantwortet werden, da die Anzahl an Neuinfektionen im Land Rheinland-Pfalz sehr niedrig sei. Mit dem heutigen Tag können nach der achten Corona-Bekämpfungsverordnung viele Bereiche, wie beispielsweise Theater, Kinos und Fitnessstudios unter Beachtung der Hygienekonzepte wieder öffnen. 
In den vergangenen sieben Tagen haben sich landesweit insgesamt nur etwa 100 Menschen neu angesteckt. Bei den Infizierten in sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern liegen wir aktuell bei drei – weit unter der kritischen Marke von 50. Viele Landkreise und kreisfreie Städte verzeichnen sogar schon zwei Wochen oder noch länger gar keine Neuinfektionen mehr, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie wies jedoch auch darauf hin, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei und es sich bei COVID 19 weiterhin um eine hoch ansteckende Krankheit handele, die für nicht wenige Menschen eine tödliche Gefahr darstelle.
„Wir können mehr Normalität wagen. Wir können mutig sein. Aber wir dürfen nicht übermütig werden“, so die Ministerpräsidentin. Es bleibe maßgeblich, einen zuverlässigen Überblick über die Verbreitung des Corona-Virus im Land zu haben. Daher werde die „Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz“ von einem nachhaltigen und effizienten Testkonzept begleitet. Sobald ein COVID-19-Fall auftrete, würden die unmittelbaren Kontaktpersonen ermittelt, in Quarantäne geschickt und getestet. Darüber hinaus würden immer mehr „anlassbezogene Populationstestungen“ durchgeführt.

Familien klar im Blick

Bis zu den Sommerferien kehren auch wieder alle Schülerinnen und Schüler zumindest zeitweise in ihre Klassen zurück. Die Kitas nehmen Anfang Juni wieder einen eingeschränkten Regelbetrieb auf. „Unser Ziel bleibt, noch im Sommer wieder zu einem normalen Kitabetrieb und direkt nach den Sommerferien wieder zu einem regulären Unterricht in den Schulen zurückzukehren“, so Ministerpräsidentin Dreyer. „Wir wissen, dass die einschneidenden Maßnahmen insbesondere die Familien hart treffen", sagte sie. Viele Frauen stecken beruflich zurück. Kinder, die es ohnehin schwer haben, belasten die Kontaktbeschränkungen besonders. Deshalb hat die Landesregierung seit Beginn der Corona-Krise die Familien ganz klar im Blick. Rheinland-Pfalz hat anders als andere Länder die Notbetreuung von Anfang an für alle geöffnet, die sie brauchen: für Alleinerziehende, für Eltern, die ihre Kinder nicht zuhause betreuen können, und für Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf. "Für Schüler und Schülerinnen, die für ihre Aufgaben keinen PC oder Tablet besitzen, haben wir gemeinsam mit den Kommunen 37 000 Leihgeräte zur Verfügung gestellt und werden weitere beschaffen“, so Malu Dreyer.   
Sie betonte, dass Schulleitungen, Lehrer und Lehrerinnen, Personalvertretungen, Gewerkschaften, das Bildungsministerium, Eltern und Kinder gemeinsam daran arbeiteten, dass der Schulstart unter Corona-Bedingungen gelinge. Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf hätten alle Beteiligten dabei besonders im Blick.

Sommerferien für Spaß und Lernen nutzen

Jetzt werde alles darangesetzt, dass die Sommerferien für Spaß und Lernen genutzt werden können. „Wir bieten mehr Feriensprachkurse an und machen weitere Angebote, die Freizeit und Förderung verbinden", sagte Ministerpräsidentin Dreyer. Das wirkt doppelt; weil es auch die Eltern entlastet, die kaum mehr Urlaubstage haben und ihre Kinder dann gut aufgehoben wissen. 
Auch im Bereich der Kitas seien die Leitlinien für einen Neustart von allen Beteiligten gemeinsam entwickelt worden, so dass der Kita-Besuch ab Anfang Juni für alle Kinder zumindest tage- oder stundenweise möglich sei. Bei Betreuungsnotlagen werde weiterhin eine Notbetreuung mit einem höheren Umfang bereitgestellt.

Kooperation auf allen Ebenen ist wichtig

Mit der „Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz“ habe die Landesregierung einen Stufenplan vorgelegt, mit dem der veränderte Alltag in Rheinland-Pfalz gestaltet, das Infektionsrisiko im Blick behalten und allen Lebens- und Geschäftsbereichen eine Perspektive geben werde. Dieser Stufenplan erlaube, jederzeit flexibel auf das Infektionsgeschehen zu reagieren. Sollten die Infektionen durch bestimmte Lockerungen ansteigen, so könne planvoll eine Stufe zurückgegangen werden. Es sei umgekehrt auch eine schnellere Lockerung möglich, wenn die Infektionszahlen niedrig blieben. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen sei dabei wichtig, daher wolle die Landesregierung gemeinsam mit ihnen Vereinbarungen darüber treffen, wie die nächsten Monate in Rheinland-Pfalz gestaltet werden und welche Lockerungen eventuell schon schneller als geplant umgesetzt werden können. Für die kommende Woche hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer die kommunalen Spitzen zu einem Gespräch darüber eingeladen.
„So richtig es ist, regional angepasst zu handeln, so wichtig ist es auch, dass wir als Länder in Absprache mit dem Bund gemeinsame Grundsätze haben“ sagte die Landeschefin. Die unterschiedlichen wissenschaftlichen Erkenntnisse müssten dringend auf Bundesebene gebündelt werden. Zudem brauche man auch endlich die versprochene verlässliche App, um die Nachverfolgung von Kontaktpersonen zu erleichtern. Dies habe die Ministerpräsidentin heute in einem Brief an die Kanzlerin eingefordert.
Da die Corona-Pandemie auch drohe zu einer schwerwiegenden ökonomischen Krise zu werden, werde das Land weiterhin auch kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, auch gemeinsam mit den Bundesprogrammen. „Darüber hinaus erwarte ich, dass es mit dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung endlich auch zu einer Umsetzung der kommunalen Altschuldenhilfe kommt", so Dreyer. Für diejenigen, die das verhindern wollen, habe sie keinerlei Verständnis. "Unsere Kommunen müssen ihre Investitionstätigkeit auf hohem Niveau fortführen und die Belebung der Konjunktur unterstützen können“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Absage an Absenkung des Mindestlohns

Für einen Fehler halte sie, Konjunkturprogramme gegen den Mindestlohn in Stellung zu bringen. Konjunkturprogramme seien Steuergeld. Das müsse irgendwann wieder erwirtschaftet werden. Aber dafür dürfe man nicht als erstes die Schwächsten heranziehen. „Ich habe ebenfalls kein Verständnis dafür, wenn aus Kreisen der CDU jetzt die Absenkung des Mindestlohns gefordert wird. Wer abends für diejenigen klatscht, die große Verantwortung tragen und wenig verdienen, aber im nächsten Moment den Mindestlohn kürzen will, macht Politik auf dem Rücken von Geringverdienern“, so die Ministerpräsidentin. In den kommenden Monaten wolle sie gemeinsam mit dem von ihr initiierten Corona-Bündnis und den Partnerinnen und Partnern aus der Zivilgesellschaft, der Kultur und den Unternehmen gute Wege aus der Krise entwickeln. „Dabei werden wir die Erfahrungen der Corona-Zeit für eine starke Zukunft unseres Landes nutzen. Die Bürger und Bürgerinnen und die Unternehmen können sich darauf verlassen: Die Landesregierung wird alles daransetzen, dass Rheinland-Pfalz stark aus der Krise hervorgeht“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. rk/ps

Ausgehen & Genießen
Alles neu: Der Weihnachtsmarkt Ludwigshafen überrascht mit neuer Weihnachtspyramide und neuem Riesenrad | Foto: Lukom / Martina Wörz
36 Bilder

Volle City: Die schönsten Fotos vom Weihnachtsmarkt Ludwigshafen

Ludwigshafen. Dass der Weihnachtsmarkt Ludwigshafen bei den Stadtbewohnern und Menschen aus dem Umland gut ankommt, war schon am ersten Samstagabend zu erleben: Um 18 Uhr füllte sich das Adventsdorf langsam, um 19 Uhr kamen die großen Besucherströme. Und ab 20 Uhr gab es den bisherigen Höchstwert mit rund 4000 Gästen im Jahr 2024, der bis 21.30 Uhr anhielt. Egal, wen man an diesem Abend fragte, von Ausstellern und Publikum erhielt man immer die dieselbe Antwort. Die Besucher zählen den...

Autor:

Roland Kohls aus Ludwigshafen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

RatgeberAnzeige
Im Trauerfall benötigen Familie und Freunde des Verstorbenen Beistand und Fürsorge - auch in Form von Trauerbegleitung bei der Planung einer Bestattung oder Beerdigung.  | Foto: Africa Studio/stock.adobe.com
2 Bilder

Bestatter Ludwigshafen: Einfühlsame Begleitung im Trauerfall

Bestatter Ludwigshafen. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, stehen Angehörige vor großen Herausforderungen mitten in ihrer Trauer. Wie plant man eine Bestattung in Ludwigshafen am Rhein, welche Beisetzungsformen gibt es und welche Dokumente werden benötigt? Das Bestattungsinstitut Trauerhilfe Göck begleitet Menschen in dieser schweren Lebensphase individuell und persönlich. So kann man sich aufs Abschied nehmen konzentrieren und alle Formalitäten in vertrauensvollen Hände geben.  Die Belastung...

Wirtschaft & HandelAnzeige
App für Finanzen: Monatliche Einnahmen und Ausgaben im Überblick behalten und ganz einfach Überweisungen tätigen? Das alles kann die Finanz-App der Sparkasse | Foto: Maria Vitkovska/stock.adobe.com
4 Bilder

App für Finanzen: So behalten Sie Ihr Geld ganz leicht im Blick

App für Finanzen. Immer die Übersicht über die eigenen Finanzen bewahren, von überall Überweisungen tätigen und ganz einfach Rechnungen mit dem Handy bezahlen – das geht mit der preisgekrönten App der Sparkasse. Anschauliche Übersicht: Kontostand, Überweisungen, Einnahmen und Ausgaben auf einen BlickMit der Finanz App der Sparkasse kann man sich den Weg in die Filiale oder den Gang an den Rechner sparen. Überweisungen ausführen sowie Kontostand und Umsätze prüfen – das geht immer und überall....

RatgeberAnzeige
KFZ-Versicherung wechseln: Der Wechsel der Autoversicherung kann sich richtig lohnen. Mit einem Tarifvergleich findet man schnell und kostenfrei die beste Versicherung für die eigenen Ansprüche. | Foto: AntonioDiaz/stock.adobe.com
3 Bilder

Kfz-Versicherung wechseln: So sichern Sie sich die besten Konditionen

Kfz-Versicherung wechseln: Sie sind unzufrieden mit dem Preis oder der Leistung Ihrer Kfz-Versicherung? Dann lohnt es sich, über einen Wechsel nachzudenken. Den besten und günstigsten Tarif zu finden, ist mithilfe eines Vergleichsportals nicht aufwendig und auch der Versicherungswechsel selbst funktioniert hier schnell und unkompliziert.  Kfz-Versicherung wechseln: Darum lohnt es sich genau jetzt  Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Ihre Kfz-Versicherung zu wechseln oder eine neue Versicherung...

Ausgehen & GenießenAnzeige
Kreuzfahrt als Gruppenreise erleben: Gemeinsam mit den Kreuzfahrtfreunden aus der Pfalz kann man die schönsten und interessantesten Ziele der Welt entdecken. Rundum betreut und sicher.  | Foto: stock.adobe.com/ Pav-Pro Photography
2 Bilder

Kreuzfahrt als Gruppenreise: Entdecken Sie die schönsten Reiseziele

Kreuzfahrt als Gruppenreise. Gemeinsam mit Gleichgesinnten einzigartige und unvergessliche Erfahrungen an Bord eines Kreuzfahrtschiffs erleben und die schönsten Reiseziele der Welt in einer entspannten und intensiven Art erkunden. Lassen Sie sich von traumhaften Orten beeindrucken und erleben Sie faszinierende Landschaften, kulturelle Begegnungen und abenteuerliche Ausflüge als deutschsprachige Gruppenreise gemeinsam mit dem Kreuzfahrtfreunden.  Warum eine Kreuzfahrt in der Gruppe buchen?Seit...

Wirtschaft & HandelAnzeige
BWL Mannheim: Neben dem Job an der VWA studieren und mit diesem Booster für die Karriere: ins Management durchstarten. Die Studiengänge beginnen jeweils zum Wintersemester und zum Sommersemester. | Foto: VWA Rhein-Neckar
4 Bilder

BWL Mannheim: Betriebswirt, Bachelor und Master erlangen

BWL. Studium in Mannheim. Motto: „Wir lehren Wirtschaft." Mit der VWA Rhein-Neckar zum Bachelor und Master in Betriebswirtschaftslehre. Die VWA bereitet Studierende auf ihre Karriere vor - ob sie gerade aus der Schule kommen oder eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben und im Berufsleben stehen. Wer sich für einen Studiengang bei dem Mannheimer Bildungspartner für Verwaltung und Wirtschaft entscheidet, studiert in der Regel berufsbegleitend neben dem Job. BWL Mannheim ist auch in...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Digital Sales Manager Ludwigshafen: Die Vermarktungsexperten für Medialösungen der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ und der Wochenzeitung WOCHENBLATT vertrauen auf gute Beziehungen zu ihren Kunden. | Foto: JKLoma/stock.adobe.com

Digital Sales Manager Ludwigshafen: Bei Mediawerk Südwest

Digital Sales Manager Ludwigshafen. Das Team der MWS Mediawerk Südwest GmbH heißt regelmäßig neue Kollegen willkommen. Es lohnt sich, sich zu bewerben - nach der Schule um eine Ausbildung oder als Berufserfahrener um eine Anstellung. Die Vertriebsmitarbeiter entwickeln im Austausch mit ihren Kunden maßgeschneiderte Strategien, um mit den innovativen Medialösungen den Service,  die Produkte oder die Technologie der Unternehmen erfolgreich in den Blickpunkt relevanter Personengruppen zu rücken....

Online-Prospekte aus Ludwigshafen und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.