Online-Veranstaltung 20. März, 17:00 Uhr
Ohne Erststudium zum Master
„Ich wollte meine berufliche Karriere auf das nächste Level heben, trotz des fehlenden Bachelorabschlusses“, berichtet Felix Hammes (28). Er ist staatlich geprüfter Techniker und war einige Jahre als technische Fachkraft tätig. Es war ihm klar, dass vielerorts ein akademischer Abschluss für eine Führungsposition vorausgesetzt wird. Dann erfuhr er, dass man sich in Rheinland-Pfalz ohne Erststudium für einen berufsbegleitenden Master bewerben kann. Bei der Graduate School Rhein-Neckar (GSRN), die die weiterbildenden Studiengänge der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen bündelt, wurde er fündig und bestand die Eignungsprüfung. Inzwischen hat er den Master of Business Administration (MBA) abgeschlossen und ist Teamleiter.
Potenzial für Arbeitnehmende wie Arbeitgeber
Diese Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems ist vielen jedoch nicht bekannt. Daher möchten Studierende und Absolventen bei der Online-Veranstaltung der GSRN am 20. März 2024 über dieses Thema informieren und Mut machen. Von 17:00 bis 18:30 Uhr werden sie von ihrer Reise ins Studium erzählen und wie diese ihr Leben beeinflusst. Auch Andreas Gissel, Studiengangsleiter und Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule, wird seine Erfahrungen einbringen: „Diese Studierenden bringen interessante Perspektiven, große praktische Expertise und Engagement mit. Wir unterstützen sie dabei, das erforderliche akademische Wissen aufzubauen.“ Ralf Blasek, Geschäftsführer der GSRN, war viele Jahre in der Führungskräfteentwicklung bei IBM tätig und befürwortet ebenfalls den Quereinstieg: „In Anbetracht der rasanten Veränderungen bietet ein solches Masterprogramm viel Potenzial für Arbeitnehmende wie Arbeitgeber. Die Anerkennung der beruflichen Expertise ermöglicht Personen unabhängig vom Alter zu studieren, neue Kompetenzen zu erlangen und ihr Netzwerk zu erweitern.“
Weiterbilden auf dem Niveau der beruflichen Erfahrung
Marco Samson (36), Marktgebietsleiter bei der Sparkasse Kraichgau, sieht darin eine einmalige Chance: „Ein zusätzlicher Bachelor hätte für mich eine Dopplung der Lerninhalte und ein Zeitinvest von 3 weiteren Jahren bedeutet.“ Er hat nebenberuflich ein MBA-Studium der GSRN absolviert, eine Familie gegründet und weder auf Lebensstandard noch Einkünfte verzichtet. Auch Susanna Habenicht (40) freut sich diesen Weg gefunden zu haben: „Lebenslanges Lernen ist heutzutage von großer Wichtigkeit für uns erfahrene Berufstätige. Mit meinem Studium kann ich dies auf einem Level, der meiner beruflichen Kompetenz Rechnung trägt.“ Sie ist ausgebildete Fachinformatikerin und geprüfte Informatiktechnikerin, seit 20 Jahren berufstätig und aktuell im Software Configuration Management NH90 bei Airbus Helicopters in Donauwörth tätig. Im Masterstudium hat sie die praktische Anwendung neuer Tools und Methoden gelernt, ihren Werkzeugkasten an aktuellen Fachbegriffen und Lösungsansätzen erweitert und kann sicherer und schneller Entscheidungen treffen.
Master auch ohne Abitur
Bereits 2010 öffnete die Kultusministerkonferenz den Weg zum weiterbildenden Master. Dies sollte dem Fachkräftemangel entgegenwirken und die Hemmschwelle zur akademischen Bildung senken. Mit qualifizierter Berufsausbildung und mindestens drei Jahren Berufserfahrung können Fachkräfte direkt zu einem weiterbildenden Masterstudium zugelassen werden und neben dem Beruf in rund zwei Jahren den Masterabschluss erlangen. Je nach Abschlussnote der Berufsausbildung kann diese auch ohne Abitur die Zulassung zum Studium ermöglichen. Nicht in allen Bundesländern ist dies jedoch in staatlichen Hochschulen möglich. Im Dreiländerdreieck der Metropolregion Rhein-Neckar haben es Rheinland-Pfalz und Hessen in ihrem Landeshochschulgesetz verankert. Somit ist auch ohne Erststudium ein Master erreichbar. Für manche wird damit ein Lebenstraum wahr.
Weitere Informationen zum Master ohne Bachelor und Anmeldung zur Online-Veranstaltung unter gsrn.de/beratung/master-ohne-bachelor/
Autor:Iris Zimmermann aus Ludwigshafen |
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