Weinbauverband Pfalz informiert sich über Neuzüchtungen
Rebsorten mit Potenzial
Pfalz. Der Weinbauverband Pfalz im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd hat sich am Institut für Rebenzüchtungen Geilweilerhof des Julius-Kühn-Institutes (JKI) in Siebeldingen ein Bild über den aktuellen Stand bei der Züchtung neuer Rebsorten gemacht. Bei dem Austausch, der regelmäßig stattfindet, standen diesmal insbesondere die Fortschritte im Bereich der pilzwiderstandsfähigen Rebsorten im Vordergrund.
Institutsleiter Prof. Dr. Töpfer und Weinbaupräsident Reinhold Hörner sehen in den Neuzüchtungen erhebliches Potenzial für die Zukunft, das aus ihrer Sicht aber aktiv gehoben werden muss. Mit Blick auf angestrebte Einsparungen bei Pflanzenschutzmitteln, stellt der Anbau dieser Rebsorten, neben einer präzisen Ausbringungstechnik und noch genaueren Prognosemodellen eine wichtige Unterstützung für die Zielerreichung dar. Für eine nachhaltige Entwicklung des Anbaugebietes Pfalz sei es daher laut Hörner wichtig, die Entwicklung von Neuzüchtungen und deren Vermarktung zu fördern. Ein Baustein hierbei sei eine möglichst schnelle Klassifizierung für den Anbau außerhalb von Versuchen. Zukünftig wird hier ein geändertes Verfahren zur Anwendung kommen. Diese Änderung will der Weinbauverband Pfalz nutzen, um den entsprechenden Anerkennungsprozess zu beschleunigen. Dafür will sich Hörner auch in der Schutzgemeinschaft Pfalz einsetzen, deren Vorsitzender er ist und die abschließend über die Anbaumöglichkeit im Anbaugebiet entscheidet.
Neben der zu überwindenden Hürden im Anbau, gibt es auch Herausforderungen in der Vermarktung der Rebsorten. Nur wenigen Verbrauchern sind die Rebsorten geläufig. Daher ist die gezielte Nachfrage aktuell auf einem niedrigen Niveau. Dennoch ist bei Winzern großes Interesse zu verspüren. Dr. Oliver Trapp, der am Geilweilerhof die Neuzüchtungen seit Jahren begleitet, sieht die Qualität der aktuellen neuen Rebsorten und der daraus entstehenden Weine auf hohem Niveau. Darüber hinaus bieten sie den Kunden auch neue Geschmacksprofile. Vor diesem Hintergrund wird der Weinbauverband die Forschung in diesem Bereich weiterhin konstruktiv begleiten und die Etablierung entsprechender Weine am Markt unterstützen. Prof. Dr. Töpfer wurde eingeladen über seine Arbeit in den Gremien des Verbandes zu berichten. Auch auf den Pfälzischen Weinbautagen Anfang des kommenden Jahres werden die pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWIs) oder genauer „nachhaltigen Pioniere“ im Programm stehen. Prof. Dr. Ulrich Fischer, Leiter des Instituts für Weinbau und Oenologie am DLR Rheinpfalz, wird sich in seinem Vortrag der Frage widmen, welche sensorische Stilistik von PIWI-Weinen Erfolg verspricht. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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