Runder Tisch: Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikade
Rheinland-Pfalz. Auf Einladung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat am Freitagnachmittag, 10. Januar, ein Runder Tisch zur Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikade stattgefunden. In dem Treffen, an dem Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaftsverbände sowie Expertinnen und Experten des Julius Kühn-Instituts (JKI), des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und von Landesbehörden teilnahmen, wurden Lösungsansätze zur Eindämmung der rasanten Ausbreitung der Zikade erörtert.
Bei dem heutigen Runden Tisch wurden konkrete Lösungsansätze besprochen, um die Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade rasch in den Griff zu bekommen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Praxis, Ländern und den Behörden sowie Forschungseinrichtungen des Bundes ist entscheidend, um Schäden an den Ernten so schnell wie möglich eindämmen zu können. Das ist auch von Bedeutung für die gesamte Wertschöpfungskette.
Der Austausch wird in den kommenden Monaten fortgesetzt. Das nächste bundesweites Fachgespräch zu den krankheitserregenden Bakterien SBR und Stolbur ist bereits für März 2025 geplant. Dann sollen weitere Forschungsergebnisse und mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Zikade und der von ihr übertragenden Pflanzenkrankheiten vorgestellt werden.
Hintergrund:
Die Schilf-Glasflügelzikade breitet sich zunehmend auf landwirtschaftlichen Anbauflächen in Süd- und Mitteldeutschland aus. Die Zikade schädigt vor allem durch Übertragung krankheitserregenden Bakterien wie SBR und Stolbur, die die Pflanzen stark schädigen und damit Ernteerträge gefährden. Im Jahr 2023 waren bereits rund 60.000 Hektar Zuckerrüben (16,5 Prozent der Anbaufläche) von SBR befallen, rund 15.000 Hektar zeigten Gummirüben in Verbindung mit stark reduzierten Frischmasseerträgen. Auch der Kartoffelanbau mit rund 8000 Hektar ist betroffen. Zusätzlich ist Stolbur auch bei diversen Gemüsearten wie Karotten und Rote Beete für Ertragsausfälle verantwortlich.
Das BMEL setzt sich intensiv für die Bekämpfung dieser Problematik ein. Bereits jetzt wird die Forschung zur Schilf-Glasflügelzikade und den damit verbundenen Krankheiten durch das Ministerium unterstützt. Auch konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Vektors, wie etwa die Zulassung von Schwarzbrachen, sind in Vorbereitung. Eine Erweiterung von Indikationen bei bereits zugelassenen Pflanzenschutzmitteln soll geprüft werden. Die Betroffenen und deren Vertreter hatten das BMEL um weitere Unterstützung gebeten, um die Forschungsförderung weiter auszubauen.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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