Ausstellung zum 300. Jubiläum der Eremitage von Schloss Favorite Rastatt
Erlebnis Eremitage in Rastatt

Foto: SSG, Bayerl

Noch bis zum 21. Oktober ist die Ausstellung zum 300. Jubiläum der Eremitage von Schloss Favorite Rastatt zu sehen. Das Bauwerk, privater Rückzugsort der frommen Markgräfin Sibylla Augusta, ist aus diesem besonderen Anlass im September und Oktober noch an vier Terminen zugänglich: Das ist außergewöhnlich, denn üblicherweise öffnen die Staatlichen Schlösser und Gärten das einzigartige Bauwerk aus konservatorischen Gründen nicht. Die letzten Öffnungstermine der Eremitage sind der 29. und 30. September sowie der 14. Oktober; die letzte Sonderführung durch die Ausstellung und die Eremitage findet am Sonntag, den 7. Oktober statt.

Die Ausstellung zur Geschichte der Eremitage, begleitet von Führungen, ist noch bis zum 21. Oktober im Erdgeschoss von Schloss Favorite zu sehen. Während die Ausstellung im Schloss täglich außer am Montag zugänglich ist, öffnet sich die hölzerne Pforte der Eremitage nur an bestimmten Terminen. Die nächste Möglichkeit: am Samstag, den 29. September von 10.00 - 13.00 Uhr und am Sonntag, den 30. September von 14.00 -17.00 Uhr. Am 14. Oktober ist die Eremitage letztmalig für Besucher geöffnet. Die letzte Führung durch die Ausstellung und die Eremitage findet am 7. Oktober um 14 Uhr statt.

Es sind gleich mehrere Faktoren, die dieses Bauwerk so einzigartig machen. In den Jahren 1717 und 1718 errichtet, ist es bis heute weitgehend im originalen Zustand erhalten. Schon die Erhaltung über drei Jahrhunderte wäre eine Rarität. Aber auch der besondere Charakter des Gebäudes macht es so ungewöhnlich. Markgräfin Sibylla Augusta nahm die Idee der Eremitage ernst: Eine Einsiedelei, um sich in stiller Buße von der Welt zurückzuziehen. Während andere vornehme Auftraggeber sich eine Eremitage als romantisches Dekorationselement in den Garten bauen ließen, zog sich die fromme Fürstin hierher zurück und lebte wohl sogar manchmal über Tage hier. Ihre Einsamkeit teilten lebensgroße Wachsbilder, verblüffend realistische Figuren der Heiligen Familie. Und auch diese Bildwerke sind bis auf den heutigen Tag erhalten und entfalten ihre suggestive Wirkung im mystischen Licht der Eremitage. Noch heute atmet die Kapelle die tiefe Frömmigkeit der Markgräfin.

Die Ausstellung in den sechs Erdgeschossräumen des Lustschlosses zeigt anhand von zahlreichen Exponaten und Abbildungen die Geschichte und Bedeutung der Eremitagen als kulturgeschichtliches Phänomen. Eindrucksvoll sind die Leihgaben, die für die Ausstellung zur Verfügung gestellt wurden: etwa ein historisches härenes Bußgewand der Herzogin Renata von Lothringen aus der Kirche St. Michael in München oder das Ölgemälde einer büßenden Maria Magdalena aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Im Ausstellungspreis enthalten ist ein Begleitheft. (ps)

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag und Feiertage  10 – 18 Uhr, www.schloss-favorite-rastatt.de

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Autor:

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