Rückblick im Kulturhaus Käfertal
Schlüsselübergabe und Rückblick im Kulturhaus Käfertal
Schlüsselübergabe und Rückblick im Kulturhaus Käfertal
Für Bürgerserviceleiter Florian Mattheier war es fast schon Routine, die der neue „Bürgermeister“ von Käfertal mit Bravour meisterte. So ganz freiwillig wollte er den Rathausschlüssel an die Löwenjäger und Spargelstecher nicht herausrücken, obwohl die in höchster närrischer Abordnung bereitstanden, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Aber auch nachdem die Lieblichkeit Käfertals, Cigdem I. vom Wunderland der Spargelstecher, ihr Motto verkündet hatte und der Präsident der Löwenjäger, Thomas Hambsch, die närrische Kampagne für eröffnet erklärt hatte, übergab Florian Mattheier dann doch den Schlüssel, jedoch nicht ohne vorher die beiden Vorsitzenden getestet zu haben, ob sie auch die richtigen wären und diese Aufgabe, die närrische Führung der Rathausgeschäfte, zu meistern. Die beiden Präsidenten Thomas Hambsch für die Löwenjäger und Alexander Boppel für die Spargelstecher, versprachen, diese Aufgabe gebührend wahrzunehmen. Mit der Schlüsselübergabe übernahmen die Karnevalisten bis zum Aschermittwoch die Aufgabe, für gute Laune in Käfertal zu sorgen. Moderator Christian Lüttich führte mit Humor und Geschick durch das Programm. Die Vorsitzende der IGKV, Ute Mocker, begrüßte die zahlreichen prominenten Gäste, sowie die Mitglieder des Gemeinderates und des Bezirksbeirates. „Das Jahr 2024 war schon ein Aufregendes und das neue Jahr wird nicht weniger aufregend sein, aber wir denken, es ist wichtig auch jetzt als Gesellschaft zusammenzuhalten“, sagte sie in ihrer Ansprache.
Im abgelaufenen Jahr kamen beim Kultursommer zu 26 Konzerten mit rund 100 Musikern insgesamt etwa 1800 Besucher. Zu den verschiedenen Ausstellungen kamen rund 500 Besucher in das Kulturhaus. Erfolgreich verliefen auch der erste Sommertagszug durch den Stempelpark und die Veranstaltung „Art, Light and Wine“. Beide Projekte würden in den Kalender des neuen Jahres übernommen. Hinzu gekommen sind laut Mocker auch viele Kooperationsveranstaltungen wie das Generationenprojekt von Younity, die Lange Nacht der Kunst und Genüsse oder die Aufführung des südafrikanischen Musicals „Iqhude“. Als Problem sprach Mocker die Parksituation am Kulturhaus an: „Wir verlieren Besucher wegen der Parkplatzgebühren“, stellte sie nüchtern fest. Außerdem bat sie die Vertreter der Politik, sich für die Förderung als soziokulturelles Zentrum durch das Land einzusetzen. In Erinnerung an die erst kürzlich verstorbene Hausmeisterin des Kulturhauses, Vesna Petroviç, erhoben sich alle Besucher zu einer Gedenkminute von ihren Plätzen. „Wir denken an die Zukunft unserer Enkel und versuchen im Kulturhaus den Zusammenschluss vorzuleben“. Ihr Dank ging an das Team des Kulturhauses, die mit Bravour und Hartnäckigkeit all die Aufgaben stemmen.
Bürgermeister Ralf Eisenhauer überbrachte die Grüße der Stadt Mannheim und betonte: „Das Kulturhaus Käfertal ist ein wichtiges Zentrum und die Stadt wird auch in Zukunft Bildung und Vereine unterstützen.“ Eisenhauer stellte fest, dass der Stadtteil Käfertal gleichermaßen beeindruckend wie vielfältig sei. Dennoch seien die Herausforderungen nicht kleiner geworden. Als positiv unterstrich Eisenhauer, dass im letzten Jahr in Mannheim 1662 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hätten. Das sei ein „Bekenntnis zu unserer Stadt und der darin lebenden Menschen“. Dennoch seien die Rahmenbedingungen schwieriger geworden. Der neue Haushalt biete kaum Möglichkeiten für große Sprünge. Es sei aber gelungen, einen Haushalt ohne neue Kredite aufzustellen. Das frei zugängliche Buga-Gelände, der dortige Radschnellweg, das Carl-Benz-Bad oder zusätzliche 5000 Kitaplätze stellten die Stadt allerdings vor große Probleme. „Dabei ist Käfertal der Stadtteil mit der größten Dynamik, betrachtet man dazu noch Franklin und Spinelli“, stellte Eisenhauer fest. Als Problem stellte der Bürgermeister den Schulweg nach Franklin mit der Querung der Waldstraße fest, der wohl erst 2026 fertiggestellt werde. Auch die Entsiegelung des Habichtplatzes als neue Mitte Käfertals werde erst im Jahre 2026 beendet. Dank der rund 60-prozentigen Förderung des Landes könne hier aber gebaut werden. Die Regelung des ruhenden Verkehrs in Käfertal sei ein Problem, das der Stadt vom Land aufgezwungen wurde und das schnell gelöst werden müsse. Gemeinsam könnten die Probleme gelöst werden. Eisenhauer schloss mit den Worten des Kabarettisten Karl Valentin: „Die Zukunft war früher auch besser“, und meinte damit, dass der Wohlstand auch seine Grenzen habe. SPD-Bezirksbeirat Dr.Marko Lange brachte die Probleme aus seiner Sicht zur Sprache. Käfertal befinde sich im Umbruch. Der Schulweg nach Franklin sei ein großes Problem. So manche Entwicklung sei ohne die MWSP nicht möglich gewesen. Bei manchen Fällen müsse man sich aber in Geduld üben. Allerdings brauche man die U-Halle auf Spinelli als Treff. Auch stehe ein Seniorentreff in Käfertal aus. Es müsse untersucht werden, wo neue Räume dafür geschaffen werden können. „Es gibt noch viele unerledigte Punkte. Aber wir arbeiten im Bezirksbeirat parteiübergreifend immer im Interesse für ein besseres Käfertal“, sagte Lange. Manches scheitere aber ganz einfach am mangelnden Geld.
Doch es wurde nicht nur geredet, das Younity Team begleitete die Veranstaltung mit einem tollen Programm. Seit 2016 gibt es Younity, „Younity bedeutet die Anerkennung eines jeden Individuums“, betont Ute Mocker „Es umfasst mehrere Generationen, die Leute kommen mit dem, was sie sind, in die Gemeinschaft.“ Moderator Christian Lüttich kündigte schwungvoll die verschiedenen Programmpunkte an. So sang zuerst der Younity-Kinderchor. Es folgte der Younity-Mehrgenerationenchor mit selbst getexteten Liedern. Die RosaKehlchen glänzten mit zwei Auftritten. Die Juniorengarde der Löwenjäger begeisterte mit einem Marschtanz. Nach dem Ausmarsch der „Narren“ begann der gemütliche Teil mit Essen und Trinken. Eine Demonstration der gesamten Kultur- und Sozialarbeit im Kulturhaus Käfertal.
Text und Bilder : Wolfgang Neuberth
Autor:Wolfgang Neuberth aus Mannheim-Nord |
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