Experiment. Offene Ateliers in Mannheim
Mannheim.
Was geschieht?
Auf gewissen Straßen schauen viele Menschen in große Pläne. Sie suchen die Häuser nach Straßennamen und Hausnummern ab, verschwinden plötzlich in Hinterhöfen.
Von Freitag, 14. bis Sonntag, 16. Juli findet zum 3. Mal EXPERIMENT. OFFENE ATELIERS IN MANNHEIM statt.
Was ist ein Atelier?
Ateliers sind die Räume, in denen Kunstschaffende Konzepte entwickeln und Kunstwerke produzieren, das weiß jeder. Atelierräume sind intime Räume. Hier arbeiten Künstler und Künstlerinnen an sensiblen Themen. Sie formulieren anfechtbare Positionen in einem Schutzraum, erst später treten sie damit an die Öffentlichkeit.
Ateliers sind aber auch Treffpunkte für den Austausch zwischen Künstler und Künstlerinnen mit Kunstinteressierten, Galeristinnen, Kuratorinnen und Sammlern. Das Atelier ist Showroom, Treff- und Kommunikationspunkt und Werkstatt. Anders, als in Ausstellungen haben die Besucher und Besucherinnen die Möglichkeit, die Kunst unmittelbar dort zu erfahren, wo sie entsteht, unter Anwesenheit der Kunstschaffenden. Jede Künstlerin und jeder Künstler ist frei, seinen / ihren Raum für die Offenen Ateliers so zu gestalten, wie er / sie möchte: Dort arbeiten, Werke zeigen, oder auch die Künstlerkollegen einladen, eine Band spielen lassen – alles ist während der 3 Tage möglich.
Wie sehen die Ateliers aus?
Ganz unterschiedlich. Mal ist es ein Loft, mal in einem alten Verwaltungsgebäude, dann wieder geht es über die Außentreppe in ein Kellergewölbe hinab, oder es ist ein umgebautes Gartenhäuschen am Stadtrand.
Jedes Atelier hat seine eigene Ordnung. Erkennt man das Atelier an den Arbeiten, die dort entstehen? Manch ein Künstler oder Künstlerin lädt einen Gast ein, seine Arbeiten dort zu zeigen.
Wer weiß schon, welche Künstler in Mannheim sind? Und wie viele?
Ein breites Spektrum von Skulptur, Malerei, Zeichnung, Objektkunst, Video und Fotografie erwartet die Besucher in den 72 geöffneten Ateliers. Die Atelierhäuser „Hafenateliers“, „Atelierhaus Güterhallenstraße“, „U6“, „BARAC“ und „Atelierhaus auf dem WETLOG-Gelände“ zeigen, wie verschieden die Künstler und Künstlerinnen sind, die unter einem Dach arbeiten. Aus einem Umkreis von circa 120 km kommen Besuchende, Kunstinteressierte und Künstler, wie auch Kuratorinnen von Kunsträumen und Kunstvereinen gleichermaßen wie Galeristen, Kunstverwaltung und städtische Planer.
In ihren Ateliers treiben die Künstler ihre Arbeiten sensibel voran. Hier entwickeln sie ihre Ideen, hier sind sie im permanenten Ausnahmezustand, hier ist die Urzelle ihrer künstlerischen Autonomie. Und hier werden sie mit den Gästen über ihre Arbeit debattieren.
In ihren Ateliers zeigen sie alle Facetten künstlerischer Betätigung, bieten Einblicke in Skulptur, Fotografie, Zeichnung, Malerei, Mixed Media, Video, Performance.
Einmal im Jahr finden in jeder größeren Stadt Offene Ateliers statt. Vor drei Jahren haben Francisco Klinger und Barbara Hindahl das Projekt begonnen, „von Künstler*innen für Künstler*innen“ einen dreitägigen Rundgang zu schaffen. Schon bei der Organisation zeigt sich, dass man längst nicht alle Künstler*innen in dieser überschaubaren Stadt kennt.
Eröffnung: Freitag, 14. Juli, 18 Uhr im Atelierhaus Güterhallenstraße 18A
Grußwort: Ewa Wojchiechowska, Leiterin des Kulturamt der Stadt Mannheim
Party: ab 21 Uhr im Atelierhaus Güterhallenstraße 18A
Fahrradführungen Treffpunkt Sonntag, 16. Juli, 11 Uhr am Mannheimer Hauptbahnhof/Vorplatz
In Kooperation mit dem Kulturamt Mannheim
Öffnungszeiten
Freitag, 14. Juli, 18 bis 22 Uhr
Samstag, 15. Juli, 16 bis 22 Uhr
Sonntag, 16. Jul, 11 bis 16 Uhr
(Abweichungen und besondere Events sind im Faltplan vermerkt)
Jedes Atelier, jedes Haus ist für die Werke, die es dort zeigt, rechtlich selbst verantwortlich. Das gilt auch für die Inhalte der ausgestellten Kunstwerke. /red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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