Ausstellung „70 Jahre Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde“ im Herrenhof Mußbach
Feuchtinger & Morales
Mußbach. Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde findet ab dem 7. Dezember im Herrenhof Mußbach eine Ausstellung mit zwei Preisträgern der Vereinigung statt. Unter dem Motto „Heinz Feuchtinger und Juan Carlos Morales - zwei Hambacher Künstler, einst und jetzt“ können die Werke in der Ausstellungshalle im Kelterhaus besichtigt werden.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Samstag, den 7. Dezember, 14.15 Uhr, wird Gustav-Adolf Bähr, der Vorsitzende der Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde, begrüßende Worte sprechen. Weitere Programmpunkte der Vernissage sind: Ehemalige Schüler und Kollegen erinnern sich an Heinz Feuchtinger: Barbara Cherdron-Ecksturm und Norbert Dreyer; Svenja Korb spricht über Juan Carlos Morales; musikalische Umrahmung mit Juliane und Leonie Flaksman (Cello und Violine).
In Speyer wurde 1867 ein pfälzischer Kunstverein gegründet mit 200 Mitgliedern daselbst und 5500 Mitgliedern in verschiedenen Städten der Pfalz. Um die Jahrhundertwende wurden Radierungen und Lithographien als Jahresgaben angeboten. Auch die einheimischen Maler wie Slevogt, Haueisen, Weisgerber, Purrmann sollten bei Ausstellungen besser berücksichtigt werden.
Am 5. März 1911 wurde in Neustadt der Verein pfälzischer Künstler und Kunstfreunde gegründet. Fabrikant Oehlert wurde 1. Vorsitzender. Trotz der Widerstände der Nachkriegszeit des 1. Weltkrieges versuchte der Verein sein künstlerisches Programm fortzuführen. Zu dieser Aktivität gehörte die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler am 16.1.1922. 1933 wurden die pfälzischen Kunstvereine mit einem Federstrich aufgelöst. Am 2. Februar 1949 nahm die Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde ihre Tätigkeit wieder auf. Die Aufgabe: Förderung der bildenden Kunst in der Pfalz, Ankäufe von Kunstwerken, Durchführung von Ausstellungen mit Vergabe von wertvollen Jahresgaben. Es ging bei diesen Ausstellungen um den Erhalt für originale Druckgrafik. Ebenso wurden Kleinplastiken angeboten. Erstes Mitglied war Oberregierungspräsident Franz Bögler.
Es gab eine jährliche Verleihung eines Kunstpreises für Künstler aus der Pfalz, zunächst als Förderpreis zum Pfalzpreis. Dieser wurde dann ab 1981 zum eigenen Kunstpreis, mit der von Otto Kallenbach geschaffenen Picasso-Medaille aufgestockt. Sie erinnert auch an Picassos früheren Förderer und Freund Daniel Henry Kahnweiler, dessen Vorfahren aus Rockenhausen stammen. Kahnweiler stiftete 1967 zahlreiche Farblinolschnitte und Lithographien Picassos an die Pfalzgalerie. Am 14. Februar 1970 wurde er Ehrenvorsitzender der Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde. Zu seinem 90. Geburtstag verlieh ihm die Universität Kaiserslautern die Ehrendoktorwürde.
Die Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde hatte seit 1949 Gastrecht in der Pfalzgalerie Kaiserslautern. Im Gegenzug hat der Verein eine Reihe von Stiftungen und langfristige Leihgaben der Pfalzgalerie zukommen lassen, sowie an die Landesbibliothek in Speyer, das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen und die protestantische Landeskirche Speyer. Ein großes Pastell von Konrad Zuse, berühmt als Erfinder des Computers, ging an die Universität Kaiserslautern für den Senatssaal. Auch gibt es Stiftungen an das Museum der Stadt Worms, und an die Kunstsammlung der Stadt Rockenhausen, ebenso Zuschüsse für den Erwerb von Kunstwerken der Pfalzgalerie Kaiserslautern z. B. die „Große Raumsäule“ von Erich Hauser vor dem Gebäude. ps
Öffnungszeiten
Samstag 7. und Sonntag 8. Dezember, Mittwoch 11. Dezember, Samstag 14. und Sonntag 15. Dezember.
An den Samstagen und am Mittwoch ist die Ausstellung von 14-18 Uhr geöffnet, an den beiden Sonntagen von 11-18 Uhr.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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