Südpfalz Gästeführer*innen unterwegs
Ich bin dann mal Pilger - eine Gästeführung in Neustadt

Pilgerführung in Neustadt/Weinstr. | Foto: Michael Walter
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Südpfalz-Gästeführer*innen unterwegs

Auf unserer letzten Fortbildung für das Jahr 2024 entführte uns Bernd Wolf in die Welt des Pilgerns. Die Teilnehmenden ließen sich ganz auf das Thema ein, bei der mitreißenden Art unseres Pilgerführers blieb auch gar nichts anderes übrig.

Zu Beginn der Führung am Brunnen im Steinhäuser Hof, einem mittelalterlichen Bürgerhof, erhielten alle eine Jakobsmuschel als äußeres Zeichen. Dies entsprach allerdings nicht der damaligen Tradition. Denn, so erfuhren wir, hatten die Pilger erst auf ihrem Rückweg die Jakobsmuschel dabei. Sie konnten die Muschel an der spanischen Atlantikküste erhalten. Das letzte Stück Weg der Pilgerreise führte nämlich von Santiago de Compostela noch an das ‚Ende der Erde‘, an das Finistère, an die Westküste Spaniens. Wer von dort eine Jakobsmuschel mitbringen konnte, hatte damit den Beweis, dass er ein ‚wahrer Jakob‘ ist und tatsächlich die ganze Reise gemacht hatte.

Pilgern nur mit Genehmigung

Bevor man jedoch eine Pilgerreise antreten konnte, musste man sich die Genehmigung dazu einholen. Der jeweilige Ehepartner und der Pfarrer mussten zustimmen. Jetzt könnte man meinen, die Kirche sei über jeden Pilger hoch erfreut gewesen. Dem war aber nicht unbedingt so. Da die Städte und Dörfer damals sehr klein waren und jeder seine Aufgaben und Pflichten im Zusammenleben hatte, konnte so eine Pilgerreise einen ziemlichen Einschnitt für die Gemeinschaft haben. Wenn zum Beispiel der Schmid, der Bäcker, der Gerber, der Schneider oder ein anderer plötzlich für Jahre weg war, wer sollte seine Aufgaben übernehmen? Fachkräftemangel war damals schon ein ernstzunehmendes Problem!

Auf die Pilgerreise durfte kein Geld mitgenommen werden. Der Pilger hatte als ‚Ausrüstung‘ seinen Stab, seinen Hut, seine Tasche, seine Kalebasse und die Kleidung, die er trug. Seine Tasche hatte keinen Verschluss, da sie ja nichts Wertvolles enthielt. ‚Bezahlt‘ hat er auf dem Weg mit Arbeit oder er erhielt Unterkunft in den kirchlichen Einrichtungen, die Pilger kostenlos aufnahmen.

Symbole lesen wie Prof. Langdon aus den Romanen von Dan Brown

Die Kirchen, die die Pilger auf dem Weg besuchten, konnten ihnen mit ihrer Symbolsprache so manches über den Ort erzählen, an dem sie sich gerade befanden. Bernd Wolf hat uns in den katholischen Teil der Stiftskirche mitgenommen und uns an Beispielen, die uns heute fremd gewordene Welt gekonnt nähergebracht.

Santiago de Compostela, das zentrale Pilgerziel in Europa

Ziel der vielen vorhandenen europäischen Pilgerwege ist immer Santiago de Compostela. Die letzte Ruhestätte des Leichnams des Apostel Jakobus (Santiago) auf dem Sternenfeld (Compostela). Der Überlieferung nach wurde der Leichnam, nachdem er auf dem Schiff nach Spanien gebracht wurde, auf einen Karren geladen. Vor den Karren spannte man einen Ochsen. Den Ochsen ließ man laufen und dort, wo er anhielt, wurde die Kirche gebaut, in der der Leichnam schließlich beigesetzt wurde. Und der Ochse hielt eben genau auf dem Sternenfeld.

Mitreißende Führung von Bernd Wolf

Die Teilnehmenden Gästeführer*innen waren sich einig, dass die Pilgerführung von Bernd Wolf ein gelungenes Produkt ist. In seiner begeisternden und mitreißenden Art entführt er die Teilnehmenden in eine andere Welt. Am Ende fühlt man sich, als hätte man tatsächlich ein kleine Pilgerreise gemacht. Die Führung ist absolut weiterzuempfehlen.
 
Die Vorsitzende der Gästeführer Südpfalz - grenzenlos, Martina Roth, dankte unserem Pilger ganz herzlich. Als kleine Aufmerksamkeit überreichte sie ein Myrrhe Bäumchen.

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Autor:

Michael Walter aus Kandel

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