Konfetti/Wespennest/Sweet Home Chicago
Sensationeller Abend im Konfetti-Harmonica-Legende Joe Filisko at his very very best including den kongenialen Sänger und Dobro Player Eric Noden
Samstagabend 20:30 Uhr betreten die beiden Heroen-Joe Filisko & Eric Noden die Bühne des Konfetti, werden vom Kulturverein Wespennest e.V. zuvor noch kurz introduziert, und stimmen spannungsladend erstmal ihre Instrumente auf den Raum und die Micros ein, wobei sich in der Anfangsphase des ersten Sets gleich mal ein paar Mikroproblemchen ergeben, die dann aber rasch und lautlos behoben werden.
Im ersten Set tragen die Pre War Blues-Spezialisten eher ruhige Nummern vor, wobei Joe Filisko im Laufe des Abends sich gesangsmäßig immer mehr zurücknehmen muss, weil seine Harmonicas ihn voll beanspruchen und er auch sie. Es wird rasch klar, warum dieser Vollprofi in einer Reihe mit solchen Harmonica Virtuosen wie Steve Wonder stehen. Die Harmonica ist sein Freund und er der ihre, man wundert sich, dass sie nicht ein Teil seines Mundes ist und bei 2-3 Nummern spielt er auch mit Zunge und Mund und entlockt ihr unfassbare Töne. Phantastisch wie er in einem in Australia entwickelten Stück der Harmonica die signifikanten australischen Sounds ( Digderidoo) entlockt, sie förmlich zelebriert. Weltklasse, ohne Übertreibung.
Naturalmente sind die Pre War Blues Pieces, die die beiden vortragen, von Muddy Waters, von Mississippi John Hurt, Sonny Boy Williamson, später auch von Sonny Terrence and Brownie McGhee längst Geschichte, ihr Covern in gewisser Weise epigonal und nicht bluesinnovativ, aber wie die beiden, Eric Noden kongenial auf der Dobro straight on the whole evening, und je nach topographischer Provenienz der Songs auch varriierend ( New Orleans Sound/ South Louisiana Sound) das Ganze vortragen, hochprofessional, variantenreich, mit strategisch gutem Set, wunderbar...
So verstreicht der Abend, wobei nach dem Break, im zweiten Set, die beiden dann im Schnitt den schnelleren Nummern den Vorzug geben, wobei der Hamronica Virtuose Joe Filisko, der in Gießen als Sohn eines US-Army-Soldiers und einer deutschen Mutter geboren wurde, um mit drei Monden dann in die USA zu ziehen, sich nach wie vor steigert und scheinbar in einen Harmonica Rausch spielt.
Interessant ist auch der Abend deshalb, weil man die 20er&30er Jahre der USA noch einmal hautnah miterleben kann, da das kongeniale Blues Roots Duo jede Faser dieser Zeit und des Blues' dieser Zeit in seine musikalische DNA importiert zu haben scheint.
Mit einer dreifachen Zugabe und einem Mit-Sing-Song mit langem Refrain, mehr ein Kinderlied als ein anständiger Blues, und einem abschließendenBlues des Pre War Blues entschwindet das Duo Joe Filisco&Eric Noden aus dem Veranstaltungsraum. Sie dürfen/sollen/müssen wiederkommen!!
Was für ein Abend...
Text/Fotos/FotoArchiv Wolfgang Merkel/Merkel+Merkel
Autor:Wolfgang Merkel aus Haßloch |
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