Warum gibt es das Christkind und den Weihnachtsmann?
Weihnachten. An Weihnachten dreht sich alles rund um Familie, Liebe und das Schenken. Je nach Tradition und Region unterscheidet sich allerdings der Gabenbringer. In vielen Familien bringt das Christkind ganz unbemerkt die Geschenke. In anderen Familien poltert der Weihnachtsmann durch den Schornstein. Wieso gibt es überhaupt zwei verschiedene Symbolfiguren zum selben Anlass?
Christkind: heimlich und engelsgleich
Die Tradition rund um das Christkind war ursprünglich protestantisch. Heute ist die Idee vom Engelskind vor allem in katholischen Gegenden verbreitet. Gezeichnet wird es überwiegend als Kind mit blonden oder weißen Locken mit Flügeln und Heiligenschein dargestellt. Am 24. Dezember legt es heimlich die Geschenke unter den Weihnachtsbaum.
Vor vielen Jahren bis ins Mittelalter war der Nikolaustag der eigentliche Tag der Bescherung. In Folge der Ablehnung der Heiligenverehrung durch die Reformation wurde die Bescherung in vielen Ländern auf Weihnachten verlegt. Der Fokus sollte auf die Geburt Christi gelegt werden. Auch Martin Luther lehnte den alten Nikolausbrauch ab. Man vermutet, dass er selbst den Geschenkebringer durch den Heiligen Geist ersetzte. Damals ähnelte die Figur optisch dem jungen Jesus. Später bekam das Christkind immer mehr Ähnlichkeit mit Engeln zugeschrieben.
Weihnachtsmann: roter Mantel, Rauschebart
Der Weihnachtsmann ist vor allem in evangelisch geprägten Regionen populär. Der Brauch vom Weihnachtsmann entstammt dabei eigentlich der Idee vom Nikolaus. Während der Nikolaus eine historische Figur ist, wurde der Weihnachtsmann immer mehr zur Kunstfigur. Früher noch uneinheitlich dargestellt, formte sich nach und nach das Bild, das wir heute kennen: Ein älterer Mann, mit weißem Rauschebart und rot-weißem Mantel, der mit seinem Rentierschlitten die Geschenke bringt. Durch den amerikanischen Getränkehersteller Coca-Cola wurde der Weihnachtsmann in dieser Ausführung als Werbefigur weltweit bekannt. Der Nikolaus und sein Ursprung rückte dadurch allerdings zunehmend in den Hintergrund.
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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