Wochenblatt-Interview der Woche
Der Künstler Eduard Wetstein aus Lachen-Speyerdorf
Von Markus Pacher
Lachen-Speyerdorf/Haßloch. Seine ganze Leidenschaft gilt der Malerei. Für das Jubiläum „50 Jahre kreisfreie Stadt“ hat Eduard Wetstein einige seiner beeindruckenden Weindorf-Ansichten als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Ab dem 1. Oktober sind die Haßlocher an der Reihe, wenn der in der Region Batschka (ehemalig Jugoslawien) als Donaudeutscher geborene Künstler im Foyer des Rathauses einige seiner aktuellen Ansichten des Großdorfes präsentieren wird. Markus Pacher sprach mit dem 76-jährigen Lachen-Speyerdorfer über sein große Liebe zur Malerei.
??? Herr Wetstein, wann haben Sie ihre Leidenschaft zur Malerei entdeckt?
Eduard Wetstein: Schon als Kind und während meiner Schulzeit habe ich gerne gemalt. Als junger Mann kam dann die Idee auf, ein Studium als Grafiker zu absolvieren und ein Diplom zu erwerben, was mir auch gelungen ist. Wichtige Impulse gaben mir die Malkurse von Marcella Woitschach in der Volkshochschule Neustadt. Allerdings musste ich schnell erkennen, dass man mit dem Zeichnen nur sehr schwer Geld verdienen kann. So wurde die Malerei neben meiner Hauptbeschäftigung als gelernter Chemiefachwerker bei der BASF zum Hobby - eine Leidenschaft, die mich mein Leben lang begleiten sollte, auch später, als ich bei der Deutschen Bundesbahn eine Beschäftigung fand.
??? Wann hatten Sie ihre erste Ausstellung?
Eduard Wetstein: Erst nach der Rente, als ich mich ausschließlich meinem Hobby widmen konnte. Meist präsentiere ich meine Werke in Gemeinschaftsausstellungen wie zum Beispiel mit meinem Malerkollegen Heinz Huber. In den Sommermonaten begeben wir uns zum Zeichnen in die Natur, im Winter haben wir ein Quartier in Mutterstadt, sind Mitglied im Historischen Verein der Pfalz, Ortsgruppe Mutterstadt, Arbeitskreis „Kunst- und Galeriewesen“. Obwohl wir fast immer die gleichen Motive haben, ist der jeweilige Blickwinkel sehr unterschiedlich.
??? Welcher Stilrichtung würden Sie sich zuordnen?
Eduard Wetstein: Ich widme mich ganz der gegenständlich-realistischen Malerei. Deshalb werde ich auch als Hobbymaler bezeichnet. Nur wer abstrakt zeichnet, wird, unabhängig von seinem Können oder seiner Professionalität, als Künstler bezeichnet. Eines meiner Vorbilder ist Heiner Deege. Auch ich male bevorzugt in Acryl und Aquarell und als Grafiker natürlich mit Bleistift oder Tusche. Bei Porträts bevorzuge ich die Pastellmalerei.
??? Was sind ihre Lieblingsmotive?
Eduard Wetstein: Ich male nach Lust und Laune und habe keine Lieblingsmotive. Neben Landschaften und Architektur fertige ich sehr gerne Tier-Porträts an. Pferde zu malen, empfinde ich am schwersten. Die Anatomie, Muskulatur und Dynamik eines Pferdes detailgenau darzustellen, ist eine große Herausforderung.
??? Wie kam ihre Beteiligung an der Ausstellung im Neustadter Rathaus anlässlich des Jubiläums „50 Jahre kreisfreie Stadt“ zustande?
Eduard Wetstein: Rolf Schädler vom Stadtarchiv hat mich angesprochen. Er wusste unter anderem in Erinnerung an die damalige Ausstellung im Herrenhof „Neustadt und seine Weindörfer“, dass ich über Bilder von allen Neustadter Ortsteilen verfüge.
??? Neben der Ausstellung in Neustadt steht demnächst auch eine Bilderschau im Foyer des Rathaus in Haßloch an. Welche Verbindung haben sie zum Großdorf?
Eduard Wetstein: Wir Lachener sind sehr gerne und häufig in Haßloch. Unter anderem auch wegen der vielfältigen Gastronomie und der guten Erreichbarkeit mit dem Fahrrad. Für die Haßlocher Ausstellung habe ich viele aktuelle Bilder angefertigt, darunter Ansichten vom Rehbach und den Mühlen sowie interessanten Fachwerkansichten in der Langgasse wie zum Beispiel dem Ältesten Haus. Oftmals fotografiere ich die Ansichten und fertige dann das Gemälde in meinem Atelier an. Man kann sich ja beim Zeichnen nicht mitten auf die Straße stellen. In den heißen Sommermonaten habe ich es sehr genossen, unter dem Ventilator in meinem Atelier zu arbeiten.
Ausstellungen
Zur Zeit noch zu besichtigen sind Wettsteins Neustadter Weindorf-Ansichten anlässlich des Jubiläums „50 Jahre kreisfreie Stadt Neustadt“ im Foyer des Neustadter Rathauses am Marktplatz.
Vom 1. bis 25. Oktober läuft die Ausstellung mit Haßlocher Ansichten im Haßlocher Rathaus. Persönlich anwesend wird Wetstein jeweils dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 14.40 bis 17 Uhr. Die Bilder können zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.
Weitere Bilder von Wetstein können bei einem Besuch des Restaurants „Das Speisehaus“, Lindenstraße 6, in Böhl-Iggelheim besichtigt werden.pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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