Ein starkes Stück Mußbach, ein starkes Stück Kirchengemeinde: Mußbacher sammeln Altpapier

Symbolbild/Ehrenamt.   | Foto: Rawpixel Lfd./stock.adobe.com
  • Symbolbild/Ehrenamt.
  • Foto: Rawpixel Lfd./stock.adobe.com
  • hochgeladen von Christiane Diehl

Mußbach. Seit über 40 Jahren gibt es die von der protestantischen Gemeinde organisierte Altpapiersammlung. „Es ist die am längsten laufende, ununterbrochene Altpapiersammlung im Stadtgebiet Neustadts“, weiß Jochen Bähr. Die Stadt selbst hat erst später mit dem sammeln diese mittlerweile nicht nur kostbaren, sondern teuren Wertstoffs begonnen. Und Bähr kennt in der Umgebung auch kein ähnliches Projekt.
Pfarrer Klaus-Peter Edinger hat es ins Leben gerufen. Und die jungen Leute haben bereitwillig mitgemacht, weil sie sich mit dem Erlös ihre Jugendräume ausstatten konnten. Es gab eine Art Jugendparlament, das über die Verwendung der Gelder bestimmen konnte. Und so wurde auch demokratisch entschieden, dass mit diesem Geld Not in Nah und Fern gelindert werden sollte und die Gemeinde erwarb Anteile an der kirchlichen Entwicklungsbank EDCS, heute Oikocredit, um nachhaltige Projekte zu finanzieren.
Man stelle sich vor: ein Papierstapel mit einer Grundfläche von einem Quadratmeter, aber so hoch wie die Berge im Himalaya. Bähr hat es einmal überschlagen: acht Kilometer Höhe hätte ein solcher Turm. Oder wer es sich besser so vorstellen kann: ein Eisenbahnzug mit 85 Waggons, wobei jeder Waggon mit 30 Tonnen beladen ist. So viel Papier wurde in den gut 40 Jahren gesammelt.
1982 hat alles klein angefangen. Mit einem Handwagen zogen die ersten Helfer durchs Dorf. Den Anblick haben einige Winzer nicht ertragen und boten an, den nächsten Transport mit Traktor und „Rolle“, einem Anhänger, zu übernehmen. In Erinnerung blieben Ernst Ost und Heiner Pfaff als die ersten Fahrer.
Mittlerweile haben sich etwa 50 Erwachsene und 600 Jugendliche an der Aktion beteiligt. Heute wird sie von Frank Schwarz und Vasilij Bähr (der dabei ist, die Jugendarbeit wieder aufzubauen) organisiert. Damals wie heute stehen die Leute in Mußbach der Aktion sehr wohlwollend gegenüber. Viele haben sich darauf eingerichtet, manche stellen nicht nur das Altpapier vor die Tür, sondern auch Süßigkeiten für die Jungs und Mädchen, die sich so vorbildlich engagieren.
Durch die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Gimmeldingen soll das Sammelgebiet nun nach Westen ausgedehnt werden. Die letzte Zweckbestimmung war, die Kriegsopfer in der Ukraine zu unterstützen. Aber auch der Eigenanteil an einer Konfirmandenfahrt wird durch die Maßnahme gesenkt. Solange die jungen Leute Spaß daran haben, wird die Aktion fortgesetzt. Es spricht nichts dagegen, dass auf das Silberjubiläum, das mit einer Betriebsbesichtigung in der Papierfabrik Meyer-Melnhof in Gernsbach gefeiert wurde, einmal ein goldenes folgen wird. Schon jetzt haben sich alle Helferinnen und Helfer damit eine Goldmedaille verdient.
Die nächsten Abholtermine finden statt am: Samstag, 18. März, Samstag, 17. Juni, Samstag, 4. November. cd/red

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Autor:

Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

18 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Ein echter Familienbetrieb: Im pfälzischen Weingut Mohr-Gutting in Duttweiler bei Neustadt an der Weinstraße gibt es einen sanften Generationenwechsel im Einklang mit Natur und Mensch | Foto: Bioweingut Mohr-Gutting/frei
3 Bilder

"Ökoweinbau ist eine Grundeinstellung - im wahrsten Sinne des Wortes"

Duttweiler. Seit 70 Jahren liegt das Bio-Weingut Mohr-Gutting im malerischen Duttweiler (Neustadt an der Weinstraße). Mit einem sanften Generationenwechsel geht das Familienunternehmen einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Die langjährige Tradition des Weinguts wird dabei harmonisch mit innovativen Ideen verbunden. Sanfter Übergang im Einklang mit der Natur Franz Mohr gründete das Weingut 1954, seine Tochter Regina war nicht nur Pfälzische Weinprinzessin, sondern auch die erste...

LokalesAnzeige
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an. | Foto: Mohr-Gutting
5 Bilder

Pfälzer Weinbau im Klimawandel - Zukunftsweine

Umgang Weinbau Klimawandel. Laut Studien wird der Klimawandel im Vergleich zum deutschen Mittel in Rheinland-Pfalz besonders stark zu spüren sein. Ein Los mit dem wir uns hier anfreunden müssen, schließlich wird die Pfalz nicht ohne Grund Toskana Deutschlands genannt. Gerade im Weinbau kann dies aber auch positive Auswirkungen haben, sofern die Landwirtschaft mit dem Klima an einem Strang zieht. Bereits heute können in unseren Graden Rebsorten angepflanzt werden, die hier in der Vergangenheit...

Online-Prospekte aus Neustadt/Weinstraße und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.