Königin, Weinprobe und Umzug
Feuerwerk der Weinkultur
Welch ein Wochenende - ein Feuerwerk im Zeichen der Weinkultur! Mit der Wahl der Pfälzischen Weinkönigin, der Großen Pfalzweinprobe und dem Winzerfestumzug waren es drei große Events, die die Freunde des Rebensaftes nach Neustadt lockten.
Es begann mit dem Finale zur Wahl der 84. Pfälzischen Weinkönigin im Saalbau. Die Nachfolge von Sophia Hanke und deren Prinzessinnen Sabina Kobek und Laura Wessa strebten Lea Baßler aus Bad Dürkheim, Sandra Eder aus Neustadt-Mußbach und Lea Lechner aus Neustadt-Diedesfeld an. Gleich vorweg: Alle drei sind als „Team Pfalz“ würdige Botschafterinnen des Pfälzischen Weins für das kommende Jahr. Statt drei präsentierten sie nur einen Film, in dem sich das Team zum Klimawandel und dessen Folgen für den Weinbau äußerte. Gewohnt souverän moderierte die ehemalige Deutschen Weinkönigin Janina Huber das Programm. Neu war, dass die vorigen Pfälzer Weinhoheiten, unterstützt durch Professor Dominik Durner vom Weincampus in Mußbach, die Fachbefragung ausrichteten. Spannend war die Blindverkostung, bei der auch das Publikum am eigenen Gaumen erleben durfte, wie schwierig es ist, die richtige Rebsorte auszuloten. Alle drei Kandidatinnen zeigten, welche Kompetenzen sie in Sachen Wein mitbringen. So war die Entscheidung der 70 köpfigen Jury am Ende sehr knapp zugunsten von Lea Baßler ausgefallen. Nach der Wahl mutierte der Saalbau zum Tanzsaal. Die Ausrichter der Veranstaltung, Pfalzwein sowie die Tourist und Stadtmarketing Neustadt, zeigten sich zufrieden. „Die ausgelassene Atmosphäre hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Tourist-Geschäftsführer Martin Franck.
Die Mitarbeiter des Saalbaus hatten eine kurze Nacht, denn am nächsten Morgen wurde bereits für die 56. Große Pfalzweinprobe der Weinbruderschaft der Pfalz aufgebaut. Die Weinhoheiten wurden bei ihrem ersten offiziellen Termin von Bruderschaftsmeister Michael Landgraf in den Saal geführt. Den Startschuss gab traditionsgemäß Ordensmeister Oliver Stiess. Thomas Weihl, Leiter des Rheinland-Pfälzischen Weinbauamtes und ehrenamtlicher Kellermeister der Weinbruderschaft, führte gekonnt durch das Programm mit 21 erlesenen und preisgekrönten Tropfen. Rund 1.000 Personen im Neustadter Saalbau erlebten ein Feuerwerk der Sinne mit vielen Höhepunkten. Darunter waren beispielsweise ein 2020er Sekt Hibernal Legat brut der Weinwelt Herrenberg-Honigsäckel eG aus Bad Dürkheim-Ungstein, ein eleganter 2021er Essinger Sonnenberg, Blauer Spätburgunder blanc de noir Elegance des Weingut Doppler-Hertel, ein 2021er Gimmeldinger Meerspinne Sauvignac „Johannes“ des Weinguts Edgar Klohr in Neustadt-Mußbach sowie als ein Höhepunkt das „Große Gewächs“ mit großer Geschichte, der 2013er Deidesheimer Hohenmorgen Weißer Riesling trocken des Weinguts Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan in Deidesheim. Zum Abschluss gab es Weine mit natürlicher Restsüße. Neben Lea Baßler sprach der Deutsche Weinbaupräsident Klaus Schneider ein Grußwort. Die musikalische Umrahmung gestaltete gekonnt der Musiker Willi Brausch mit eigenen Kompositionen sowie mit traditionellen Liedern. Ordenskanzler Karl-Heinz Bauer hob am Ende besonders die Arbeit der Neustadter Trachtengruppen unter der Leitung von Rudi Müller hervor, die die Gäste bewirteten.
Viele der Teilnehmenden entdeckte man dann auch am dritten Tag beim Deutschen Winzerfestumzug, ob auf der Ehrentribüne, an der Straße oder wie die Pfälzischen Weinhoheiten auf einem der 88 Wagen des größten Winzerumzugs der Republik. Bei sonnig warmen Wetter und ausgelassener Stimmung wurde die historische Altstadt umrundet, bejubelt von 75.000 Besuchern. Spektakulär war der Festwagen der Deutschen Weinkönigin Katrin Lang. Den Großen Preis des Winzerfestumzugs in Höhe von 1.550,00 € errang der Wagen „Dubbeglas, Wein. Hambach“ „Tor zur Welt“, der mit fetziger Musik und mystischen Elementen überzeugte. Der Wagen „Erntedank und Wein. Geinsheimer Weinprinzessin Sarina Haigis“ lag beim Voting des Publikums vorne und erhielt 500,00 €, aufgebracht von der Neustadter Tourist und der Weinbruderschaft. Zum Ende strahlte Bürgermeister Stefan Ulrich, der den erkrankten Oberbürgermeister Marc Weigel vertrat. „Der Tag heute war der krönende Abschluss des Wochenendes. Die Leute konnten bei uns in Neustadt viel Lebensenergie tanken.“
Autor:Michael Landgraf aus Neustadt/Weinstraße |
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