Wahlkreis Neustadt mit Deidesheim und Haßloch
Herber gewinnt Kopf-an-Kopf-Rennen
Von Markus Pacher
Neustadt. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen in Rheinland-Pfalz profitierte der Wahlkreis Neustadt, zu dem das Großdorf Haßloch und die Verbandsgemeinde Lambrecht gehört, offensichtlich nicht vom landesweiten Malu Dreyer-Bonus.
Sieg für CDU gegenüber landeweiten Trend
Entgegen dem allgemeinen Trend schaffte Dirk Heber von der CDU das Direktmandat für den Einzug nach Mainz. Im Rahmen eines spannenden Kopf-an-Kopf-Rennens musste sich die SPD-Politikerin Giorgina Kazungu-Haß knapp geschlagen geben.
Die Entscheidung fiel am Sonntagabend erst gegen 21 Uhr. Im Minutentakt wechselten sich die beiden Kommunalpolitker in der Besetzung der Spitzenposition ab.
Giorgina Kazungu-Haß in Haßloch vorn
Lediglich in Haßloch behielt Giorgina Kazungu-Haß die Nase wie erwartet deutlich vorne. Dort konnte sie 35,8 Prozent der Stimmen gewinnen, während Dirk Herber lediglich 26,2 Prozent der Wähler auf seine Seite zog. In Neustadt und den Ortsteilen sowie in der Verbandsgemeinde Lambrecht konnte Dirk Herber seinen Vorsprung vermutlich nicht zuletzt aufgrund seines Bekannt- und Beliebtheitsgrades als Mußbacher Ortsvorsteher schließlich knapp behaupten.
Peter Stuhlfauth (AfD) zieht in Landtag ein
Den Einzug in den Landtag hat auch Peter Stuhlfauth von der AfD geschafft. Im gesamten Wahlkreis vereinte er 11,5 Prozent der Stimmen auf sich. Wie erwartet, konnte er mit 17,6 Prozent der Wählerstimmer vor allem in Haßloch, seinem Wohnort, punkten.
Neben CDU, SPD und AfD konnte die FWG die viertmeisten Stimmen verzeichnen. Mit dem Neueinsteiger Giovanni Raneri (10,7) haben die Freien Wähler den Sprung in den Landtag geschafft. Mit 10.4 Prozent hat auch Kandidat Eckart Lube von den Grünen gut abgeschnitten. Vor allem in Neustadt votierten viele Wähler*innen für den Grünen-Politiker.
Kathinka Rösiger (FDP) und Gottfried Härtel (Die Linke) landeten im Wahlkreis weit hinten und verzeichneten lediglich 4,4 bzw. 2,5 Prozent der Wählerstimmen.
Schwere Verluste musste die CDU in Haßloch hinnehmen. Ihr CDU-Vorsitzender Jürgen Vogt vermutet unter anderem die Masken-Affäre als Grund dafür. Ansonsten zeigten sich die Haßlocher vor allem darüber enttäuscht, dass es Favoritin Giorgina Kazungu-Haß auch diesmal nicht geschafft hat, den Wahlkreis zu gewinnen.
Schlechtere Wahlbeteiligung wie 2016
Gegenüber der Landtagswahl vor vier Jahren beteiligten sich deutlich weniger Bürger*innen an den Wahlen: Allein in Neustadt und den Ortsteilen füllten nur 66,3 Prozent der Wahlberechtigten ihren Stimmzettel aus. 2016 waren es noch 72,4 Prozent.
Das Wahlergebnis (Verbandsgemeinde Lambrecht, Neustadt und Ortsteile, Haßloch)
Dirk Herber (CDU) 30,9%
Giorgina Kazungu-Haß (SPD) 29,7%
Petzer Stuhlfauth (AfD) 11,5%
Giovanni Raneri (FW) 10,7%
Eckart Lube (Grüne) 10,4%
Kathinka Rösiger (FDP) 4,4%
Gottfried Härtel (Die Linke) 2,5%
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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