Lions Distrikt-Versammlung in Landau
Hilfe in der Drei-Krisen-Zeit
„Ein herausforderndes Jahr liegt hinter uns, das wir mit viel Herzblut tatkräftig gemeistert haben“, resümiert Governor Sevilay Huesman-Koecke zum Auftakt der Lions Distrikt-Versammlung am 30. April 2022. Rund 100 Delegierte trafen sich im Landauer Alten Kaufhaus und vertraten dort über 4.000 Mitglieder des Distrikts Mitte-Süd, der Rheinland-Pfalz, das Saarland und Südhessen umfasst. Die im südpfälzischen Wörth lebende Governor stellte fest: „Drei Krisen haben unsere Clubs und die Lions-Hilfe begleitet: die Pandemie, die Katastrophe im Ahrtal und der Ukraine-Krieg, auf die wir reagieren mussten.“
Europa-Beauftragter Roman Jansen-Winkeln stellte die aktuelle Hilfe im Ukraine-Krieg dar. Durch die Verbindung zu den Lions-Clubs vor Ort sowie durch eine effektive Zusammenarbeit mit Projektpartnern sei eine schnelle und konkrete Hilfe möglich.
Da die Flutkatastrophe im Ahrtal im eigenen Distrikt stattgefunden hat, nahm diese einen großen Raum bei der Versammlung ein. Die Koblenzer Lions Iris Kocak-Laue und Jürgen Kuhn erläuterten, wie Hilfe von Sach- und Geldspenden koordiniert werden konnte, trotz der logistischen Probleme durch die zerstörte Infrastruktur. Neben der Soforthilfe beteiligen sich die Clubs der Region am Wiederaufbau der Region, beispielsweise einer Bäckerei in Ahrweiler. Lions spendeten einen Kleinbus für Aktionen im Ahrtal, der im Beisein des internationalen Präsidenten Douglas X. Alexander übergeben wurde. Dieser sagte weitere Hilfen durch die Lions Club International Foundation für das Ahrtal zu. Konkrete Hilfsaktionen wurden vorgestellt. Unter dem Motto: „Macht das Ahrtal wieder grün“ beteiligt sich die Jugendorganisation LEOs mithilfe von Spenden von Blumenerde am Aufbau von Gärten. Peter Olbermann und Mario Peiker aus Cochem stellten eine umfangreiche Kühlschrankspendenaktion für Betroffene der Katastrophe vor. Außerdem sollen alle Grundschüler des Ahrtals in einen Freizeitpark eingeladen werden, um ihnen ein Gemeinschaftserlebnis zu ermöglichen. Olbermann betonte dabei: „Wir können nicht die Welt retten, aber in einem überschaubaren Bereich helfen.“
Klassische Arbeitsfelder der Lions spielten auf der Versammlung ebenso eine wichtige Rolle. Nach einem Vortrag des Beauftragten Jean-Michel Postorino wurde eine finanzielle Neuausrichtung des Programms Lions-Quest bestimmt. Das Lebenskompetenzprogramm, das bislang 25 Millionen Schülerinnen und Schüler erreicht hat, wird zukünftig durch einen Fonds auf Distrikt-Ebene abgesichert. Der Distrikt fördert ebenfalls in Zukunft Projekte in Sansibar/Tansania, wo ein Medizinbus die Versorgung der Bevölkerung gewährleisten soll, ein Anti-Diabetes-Projekt für Kinder in Benin, das Projekt „Lichtblicke“ für Kinder mit Seheinschränkungen in Uganda sowie eines zur Verbesserung der Wasserversorgung in Malawi.
Im Rahmen der Veranstaltung erinnerte Thomas Jakubowski an verstorbene Lions und mahnte angesichts der aktuellen Kriegsereignisse mit einem Zitat der Navajo an, dass es kein Friede zwischen Völkern geben kann, wenn nicht Friede in der Seele wohnt. Für ihren Einsatz geehrt wurden mit dem Melvin Jones Fellowship Award, einer hohen Auszeichnung für großes gesellschaftliches Engagement, die an den Gründer der Lions erinnert: Iris Kocak-Laue, Jürgen Kuhn, Mario Peiker, Martina Jonas und Lars Ruth, Christa Bäcker, Brigitte Weitmann, Ralf Pfitzner, Martin Kerpen, Hans-Adolf Ploch und Stephan Pellegrini. Gewählt wurde auch das neue Leitungsteam des Distrikts, die Vize-Governors Armin Dönnhoff, Manfred Fraas und Holger Drescher. Diese werden die ab Juli amtierende neue Governor Christiane Keller-Krische unterstützen.
„Wir Lions haben gezeigt, dass wir schnelle Hilfe leisten können und unsere permanenten Aufgaben nicht vernachlässigen“, stellte Governor Huesman-Koecke fest. „Dennoch sollten wir darauf achten, dass das Clubleben nicht zu kurz kommt. Das Erleben der Gemeinschaft ist eine wichtige Basis unser Motivation.“
Autor:Michael Landgraf aus Neustadt/Weinstraße |
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