Neues Tafel-Leitsystem in Neustadt
Informativ und barrierefrei
Wann wurde der Storchenturm erbaut? Wo war das alte Neustadter Rathaus? Wer war Kunigunde? Diese Antworten finden sich, leicht lesbar und überall in Neustadt zu finden, auf den Tafeln des neuen barrierefreien Informations- und Fußwegeleitsystems. Seit Ende August 2022 wurde sie nach und nach im Stadtgebiet errichtet. Am 19. Januar 2023 konnte das Leitsystem von Oberbürgermeister Marc Weigel gemeinsam mit Petra Dick-Walther, Staatssekretärin vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, offiziell eröffnet werden. „Das barrierefreie Fußwegeleitsystem zeigt nun Informationen, beispielsweise zu Gebäuden oder Sehenswürdigkeiten auf, die vorher nicht sichtbar waren“, so Oberbürgermeister Marc Weigel. Einen Dank richtete er an alle beteiligten Unternehmen und Personen, die in den vergangenen Jahren an dem Projekt gearbeitet haben, beispielsweise Frank Bölzle von city concepts, Johannes Britsch von contagt und Peter Becker von Informationstechnik Meng. „Ich bin stolz, dass wir nun das Fußwegeleitsystem als erste Kommune in Rheinland-Pfalz an den Start bringen“, betonte Weigel. „Es freut mich, dass Neustadt dieses großartige Projekt trotz der Folgen der aktuellen Krisen erfolgreich umgesetzt hat und der öffentlichen Nutzung übergeben kann“, gratulierte Staatssekretärin Dick-Walther. „Investitionen in die Zukunft sind wichtig, um günstige Rahmenbedingungen für den Tourismus zu schaffen.“ Das barrierefreie Fußwegeleitsystem mache die westliche Vorderpfalz zu einem Vorreiter im „Tourismus für alle“. Gefördert wurde das Projekt vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung des Landes Rheinland-Pfalz.
Barrierefreiheit ist für Neustadt an der Weinstraße ein wichtiges Thema. „Ziel dieses Fußwegeleitsystems ist es, dass Personen mit körperlichen Einschränkungen oder Familien mit Kinderwägen die Stadt kennenlernen können“, sagt TKS-Geschäftsführer Martin Franck. Das Leitsystem erstreckt sich im Kernstadtbereich zwischen den relevanten Parkplätzen sowie dem Hauptbahnhof. Der im Stadtbild vorherrschende Sandstein spiegelt sich in der Gestaltung der Tafeln wider. Nicht-barrierefreie Streckenabschnitte wurden seitens der städtischen Tiefbauabteilung mit Bordsteinabsenkungen und Ausfugungen verändert. Der eigentliche Rundweg im Zentrum schließt sehenswerte Orte ein, aber auch durch Exkursionsvorschläge solche, die nicht direkt am Erlebnisrundgang liegen. Interessierte finden spannende Erläuterungen zur Stadt, deren Geschichte und Kultur. Die Texte wurden von Kulturbotschafter Michael Landgraf ehrenamtlich verfasst. „Die Herausforderung war, punktgenau historische und aktuelle Informationen zu liefern, die Einheimischen und Gästen weiterhelfen“, erläutert der Dozent und Schriftsteller, der die Texte von Denkmalpfleger Dr. Stefan Ulrich absichern ließ. Über eine Audiospur können Seheingeschränkte auf Deutsch, Englisch und Französisch den Ort erleben. Eine digitale Komponente ergänzt das analoge System, denn Informationen können über einen QR-Code abgerufen werden. Nach und nach werden Informationen noch weiter eingepflegt und aktualisiert. Auch an eine Erweiterung ist gedacht, die die Weindörfer mit einschließt.
Autor:Michael Landgraf aus Neustadt/Weinstraße |
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