Johannes Sauerhöfer nimmt am „99Fire-Films-Award“ teil
„Jederzeit“ in 99 Sekunden
Von Markus Pacher
Neustadt. Nach der erfolgreichen Teilnahme an dem Wettbewerb „99Fire-Films-Award“ vor zwei Jahren hat sich der Neustadter Jungregisseur Johannes Sauerhöfer mit Unterstützung von Produzent Maurice L. Kubitschek und Jonas Damm mit einem weiteren Film an diesem außergewöhnlichen Projekt beteiligt.
Das Prinzip ist denkbar einfach: Es gilt, einen 99-sekündigen Kurzfilm in exakt 99 Stunden von der Idee, über die Besetzung und den Dreh, bis hin zum Schnitt und Mastering zu produzieren. Die Dreharbeiten für das Science-Fiction-Drama „Jederzeit“ fanden ausschließlich in der IGS Deidesheim-Wachenheim bzw. auf dem Gelände der Schule statt, wie Sauerhöfer im Gespräch mit dem Stadtanzeiger berichtet.
Initiator des Films ist Produzent Maurice L. Kubitschek .
"Jederzeit" nominiert für Beste Kamera
Wie im vergangenen Jahr ist der Lörracher Filmproduzent von über 3.000 Einreichungen beim diesjährigen „99 Fire Films Award“ anlässlich der Berlinale 2019 von der Jury um Schauspielerin Veronica Ferres unter die besten 44 Filme gewählt worden. Zwar hatte es letztendlich nicht für einen Platz auf dem Siegertreppchen gereicht - stolz sein kann das Filmteam um Sauerhöfer in jedem Fall, denn der Film „Jederzeit“ wurde außerdem für die beste Kamera nominiert. Der Kontakt mit Kubitschek sei über Jonas Damm entstanden, erläutert Sauerhöfer. Der Haßlocher hatte bereits bei der letzten „99Fire-Films-Award“ mitgewirkt. „Die Filmproduktion ’Langsommer’ hatte einen Regisseur gesucht und Jonas hat mich vorgeschlagen“.
„Create your own part“
„Create your own part“ lautete das Motto in diesem Jahr. „Wir haben versucht, uns intensiv mit der Vorgabe auseinanderzusetzen und zuerst eine andere Geschichte erfunden. Da ging es um den Vergleich zwischen gutbürgerlicher Lebensweise und Hippie-Dasein - den Plot hatten wir schließlich verworfen und eine neue Version genommen, die wir gemeinsam mit den Schauspielern Elena Halangk, Lennart Lube und Andrée entwickelt hatten. Mein besonderer Dank gilt der aus Kaiserslautern stammenden Co-Regisseurin Theresa Sophie Albert, die sehr viel Erfahrung bezüglich der Schauspielerei mit einbrachte und uns mit Rat und Tat zur Seite stand“. Trotz der Verzögerung durch die Themenfindung sei das Team rechtzeitig ins Ziel eingelaufen, berichtet Sauerhöfer. Sehr viel Zeit habe man gewonnen aufgrund des Umstands, dass alle Szenen am gleichen Ort gedreht wurden, zeitraubende Umbaumaßnahmen am Set somit vermieden werden konnten.
Im goldenen Käfig
Um was geht es in dem Film? „Jederzeit“ handelt von einem Jungen, genannt Nummer 099, der seit frühester Kindheit in einem Institut ver- und umsorgt wird. Die Leiterin der Einrichtung hat es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, der verrohten und übersättigten Gesellschaft etwas entgegenzusetzen: einen neuen Menschen mit reinem Geist und einer friedlichen Gesinnung. Durch Medikation und der absoluten Vermeidung von Farben gelingt es ihr, dass keiner ihrer Probanden mehr weiß, was „da draußen“ wirklich los ist. Als bei einem Unfall Nummer 099 einen purpurnen Blutstropfen sieht, erinnert er sich an sein Kindheit und er wird sich seines goldenen Käfigs bewusst.
Im Mittelpunkt des Films steht die Frage, wer man ist, wenn man sich nicht erinnern kann. Als äußerst emotional beschreibt Sauerhöfer die Dreharbeiten. „Es gab auch Tränen, aber wir haben uns immer wieder zusammengerauft. Jeder hat sein Bestes gegeben, alle waren mit Feuereifer dabei. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“. pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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