Leuchtturm der Hoffnung
Kinderschutzbund Neustadt feiert Doppeljubiläum im Casimirianum

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Neustadt.Mit einem schönen Geschenk anlässlich der Jubiläumfeier des Kinderschutzbundes Neustadt-Bad Dürkheim im Casimirianum überraschte am Freitagmorgen die Streicherklasse der Eichendorff-Schule. Gebannt und begeistert lauschten die Gäste dem mitreißenden Vortrag der 21 jungen Streicherinnen und Streicher unter der Leitung von Elke Schlimbach und Esther Labusch – ein schöner Auftakt für die zahlreichen folgenden Festreden, Gruß- und Dankesworte zu Ehren einer Neustadter Institution, die aus dem sozialen Leben unserer Stadt nicht mehr wegzudenken ist und die seit über 30 Jahren mit ihren unterschiedlichen Hilfs- und Beratungsangeboten einen wertvollen Beitrag zum Schutz von Kindern und Jugendlichen leistet.

Von Markus Pacher

Eigentlich hätte die Feier zum 30. Geburtstag des Kinderschutzbundes schon vor drei Jahren stattfinden sollen. Aufgrund der Pandemie musste die Feier auf dieses Jahr verschoben werden, so dass man heute auf stolze 33 Jahre zurückblicken darf. Gleichzeitig bot eine „echte“ runde Zahl Anlass zum Feiern: Vor genau 30 Jahren wurde das Kinder- und Jugendtelefon gegründet. So stand der kleine Festakt im Casimiranum gleichzeitig im Zeichen eines Doppeljubiläums.
Im Laufe der 30-jährigen Geschichte des Kinder- und Jugendtelefons wurden 150 Leute zum Berater ausgebildet, informierte Leiterin Petra Metzner und verwies auf die 24 Beraterinnen in Neustadt, die fünf Tage die Woche der Jugend ein offenes Ohr schenken und sie ermuntern, tabufrei und - wenn gewünscht - anonym über ihre Probleme zu sprechen. Anerkennende Worte für den unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz der Mitarbeiter/innen sprach Corinna Röber-Kaminsky vom Dachverband des Vereins „Nummer gegen Kummer“ aus. Sie hat allen Grund dazu, denn von den 77 Beratungsstellen in Deutschland, die im letzten Jahr über 90.000 Anrufe entgegenahmen, nimmt Neustadt eine herausragende Stellung ein: Petra Metzner spricht unter anderem von 6.000 Telefonaten, die alleine von Neustadt aus geführt wurden.
Dabei spiegelt das Kinder- und Jugendtelefon nur einen Teil der Arbeit des Kinderschutzbundes, der neben den hauptamtlich tätigen Kräften aktuell auf 177 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen setzt und „zuversichtlich in die Zukunft blickt“, wie Monika Lang, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Neustadt-Bad Dürkheim, in ihrer Begrüßungsansprache betont und gleichzeitig die Historie des Vereins in kurzen Schlaglichtern Revue passieren lässt. Um nur einige wenige zu nennen: Vereinsgründung am 16. Mai 1990 mit Ursula Klotmann als Vorsitzende der Beratungsstelle für Kinder und Eltern; Eröffnung der Geschäftsstelle in der Talstraße 37; 1991 Aufbau des Betreuten Besuchsrechts; 1995 Einrichtung der Hausaufgabenhilfe für Grundschüler in der Talstraße; 2005 Gründung des Fördervereins „Freunde des Kinderschutzbundes“ und Einrichtung einer Schulsozialarbeiterstelle; 2011 Lernpaten in der Grundschule – Übernahme des Projektes in die Trägerschaft des Kinderschutzbundes; 2020 Verleihung der Goldenen Ehrennadel des DKSB an die langjährige Vorsitzende des Kinderschutzbundes Ulrike Nickel für jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit in der Region und auf Landesebene, Umzug der Geschäftsstelle in die Hindenburgstraße 1; 2021 Umzug des Flohmarkts „Schau mal rein“ in die Landauer Straße 43/Ecke Moltkestraße, Verabschiedung der Vorsitzenden Ulrike Nickel nach über 20jähriger Vorstandsarbeit mit einer Feier in der Stiftskirche.
Seinen Dank im Namen der Stadt entrichtete Bürgermeister Stefan Ulrich: Wir sind froh als Stadt, dass wir sie als unseren Partner an unserer Seite wissen“, so Ulrich, der die Arbeit der Einrichtung als Anwalt der Kinder als „unschätzbar wertvoll“ würdigte und sein persönliches Lob an den „wunderbaren Flohmarkt“ aussprach. Stellvertretend für die Grundschullehrer/inne dankte Ulrike Krakehl, Schulleiterin der Brüder-Grimm-Schule Diedesfeld für seine wertvolle Unterstützung zum Wohle der Kinder.
Als einen der „Leuchttürme der Kinderschutzbunde in Deutschland“ bezeichnete der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Rheinland-Pfalz Klaus Peter Lohest in seinem ergreifenden Plädoyer für die Jugend, die auch das Thema Kinderarmut in Deutschland nicht aussparte. Über Auswege in Notsituationen referierte die Psychologin und Ausbildungsleiterin Kinder- und Jugendtelefon in ihrem spannenden Vortrag „Von der Hilflosigkeit in die Handlungsfähigkeit“.

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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