Es muss nicht immer gleich operiert werden – was hilft bei Inkontinenz?
Kontrolle über Blase und Darm
Neustadt. Drei Spezialisten des Beckenbodenzentrums Rheinpfalz aus den drei Fachrichtungen Gynäkologie, Urologie und Chirurgie informieren am Mittwoch, 25. September, ab 18 Uhr über Symptome und neueste Therapiemethoden sowie die Behandlung der verschiedenen Inkontinenzformen. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und findet im Vortragsraum des Marienhaus Klinikums Hetzelstift statt.
Weil es peinlich ist, wird das Thema oft verdrängt, doch auch junge Patienten und Patientinnen klagen vermehrt über ungewollten Harn- oder Stuhlverlust. Dabei gibt es immer bessere und schonendere Methoden, mit deren Hilfe die Kontrolle über die Blase oder den Darm wiedererlangt werden kann – auch ohne Operation.
Dr. Erika Vaccaro von der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe berichtet über konservative Therapiemöglichkeiten bei Belastungsinkontinenz der Frau und erläutert, wie Sie mit dieser speziellen Form der Krankheit besser zurechtkommen; dazu können schon Änderungen des Lebensstils beitragen, aber auch Therapiemöglichkeiten wie lokale Östrogenbehandlungen, Elektro- oder Magnetstimulation, Vibrationstherapien oder gezieltes Beckenbodentraining sind erfolgreiche Therapieoptionen, die die Oberärztin vorstellt.
Doch Inkontinenz betrifft nicht nur Frauen; für die männliche Inkontinenz gibt es leider weniger verlässliche Zahlen, weil Männer aus Scham oder Angst oft verheimlichen, dass sie an Harninkontinenz bzw. Blasenschwäche leiden. Unannehmlichkeiten wie „nachtröpfeln“ werden hingenommen, bzw. kleingeredet oder verschwiegen. Dabei ist eine Inkontinenz belastend und beeinflusst den Alltag negativ, wie Prof. Dr. Axel Häcker (Klinik für Urologie) erläutert.
Wenn der Darm nicht richtig will
Im Anschluss berichtet Ekkehard-Ludwig Jonas, Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, Proktologie über die Auswirkungen von Enddarmfunktionsstörungen und Behandlungsoptionen bei Stuhlinkontinenz sowie über verschiedene Erkrankungen im Enddarmbereich. Auch Diagnostik und Therapie bei Obstipation (Verstopfung) sind Thema seines Vortrags.
Tabuthema Inkontinenz: drei kurze, laienverständliche Vorträge von Spezialisten aus dem Beckenbodenzentrum Neustadt über Symptome, Diagnosemöglichkeiten und Therapien bei den angesprochenen Beschwerden. Im Anschluss an den Vortrag stehen die Ärztinnen und Ärzte auch im kleinen Kreis für Fragen der Zuhörer zur Verfügung. Weitere Infos zur Veranstaltung unter www.hetzelstift.de oder unter Telefon 06321 859-8030. cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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