Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Kurt Beck besucht die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt

Begrüßung vor der Gedenkstätte. | Foto: Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt e. V. /Alice Fuß
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  • Begrüßung vor der Gedenkstätte.
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Am Freitag, 26.06.2020 besuchte der ehemalige Ministerpräsident Kurt Beck die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt.
Nachdem sein ursprünglich im März angesetzter Besuch wegen der Corona Pandemie abgesagt werden musste, waren die anwesenden Mitglieder des Vereins Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt e. V. umso erfreuter, ihn so zeitnah begrüßen zu dürfen. Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden Eberhard Dittus sowie den stellvertretenden Vorsitzenden Kurt Werner und Ursula Dauth erfolgte ein kurzer Rundgang durch die Räume der Gedenkstätte. Während des Rundgangs wusste Beck mit Fachwissen zu überzeugen. Die anderen Gäste hörten ihm aufmerksam zu, denn die Pfälzer Geschichte ist ihm nicht fremd. Der Ministerpräsident a. D. registrierte sofort den Fokus der Dauerausstellung in der Gedenkstätte. Sowohl der starke regionale Bezug als auch die dargestellten Einzelschicksale gingen ihm „sehr nah“. Beck zeigte sich beeindruckt von dem starken ehrenamtlichen Engagement, welches hier an den Tag gelegt wurde und auch heute noch wird. Er betonte, wie wichtig es sei, sich „in Zeiten wie heute unsere jüngere Geschichte vor Augen zu halten,“ denn es sei deutlich „wie schnell eine Demokratie kaputt gehen kann.“
Seit Becks Rückzug aus dem Politgeschehen agiert er als Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung. In diesem Zusammenhang betonte Eberhard Dittus ihm gegenüber auch deren Bedeutung für den Verein und die Gedenkstätte: „Das Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn war für unsere Ausgangsrecherche hier ein wichtiger Anlaufpunkt.“
Bei einem abschließenden Gespräch wurde zügig deutlich, dass Herr Beck immer noch genau weiß, was in „seiner“ Pfalz so los ist obwohl er durch sein Ehrenamt häufig in Berlin oder Bonn ist: „Mich erfasst eine regelrechte Wut beim Gedanken der Vereinnahmung des Hambacher Gedankens durch Anti- Europäer.“ Nach nur rund einer Stunde und einem anregenden Gespräch verließ Beck die Gedenkstätte wieder, dies jedoch nicht ohne sich zuvor in das Gästebuch einzutragen und einen Mitgliedsantrag für den Verein für NS-Opfer in Neustadt e. V. auszufüllen.

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Autor:

Alice Fuß aus Neustadt/Weinstraße

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