Lachsbesatzmaßnahme der SGD Süd
Lachse im Speyerbach Neustadt

Thomas Oswald und  Dr. Hannes Kopf von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd versenken 10.000 Lachsbabys im Speyerbach.
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  • Thomas Oswald und Dr. Hannes Kopf von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd versenken 10.000 Lachsbabys im Speyerbach.
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Neustadt. Die Biodiversität in unseren heimischen Gewässern wiederherstellen, lautet das erklärte Ziel der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd. So konnten in den letzten Jahren im Speyerbach sensible Fischarten wie Bachforelle, Mühlkoppe und Bachneunauge wieder angesiedelt werden. Zu den auf der Roten Liste der bedrohten Arten zählenden Fischen zählt auch der Atlantische Lachs. Alleine in diesem Jahr hat die SGD Süd an verschiedenen Orten 40.000 Lachsbrütlinge im Speyerbach ausgesetzt. „Es gibt wieder Pfälzer Lachse“, verkündete stolz SGD Süd-Präsident Dr. Hannes Kopf bei der jüngsten Lachsbesatzmaßnahme am Kohlplatz in Neustadt, bei der 10.000 Babylachse in den Speyerbach befördert wurden.

Von Markus Pacher

„Der letzte Lachs im Speyerbach wurde im Jahr 1856 geangelt, vorher gab es diesen Fisch, der sogar als Arme-Leute-Essen gehandelt wurde, in großen Mengen“, so Kopf. Grund für das Aussterben des bis zu 140 Zentimeter großen Tiers war die stete Verschlechterung der Wasserqualität im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, insbesondere durch die Ansiedlung der Papierfabriken im Tal. Um die schlechte Wasserqualität zu verbessern, wurden Kläranlagen angeschlossen und modernisiert – so tummeln sich heute zum Beispiel wieder zahlreiche Bachforellen im Speyerbach.

Nur 100 von 10.000 Lachsen überleben

Mitte der 90er-Jahre wurde in Rheinland-Pfalz mit der Wiederansiedlung der Lachse begonnen. Aufgrund seiner „schnellfließenden, weichen Welle“, wie Kopf formuliert, eignet sich die Stelle am Neustadter Kohlplatz ganz besonders für die spannende Aktion. Allerdings werden maximal 1,5 Prozent den langen Weg über den Rhein in den Atlantik überleben. Die meisten fallen unterwegs größeren Raubfischen wie Hechten oder Aalen zum Opfer. Jene wanderfähigen Fische, die es schaffen, erinnern sich an ihre alte Heimat und kehren an ihre früheren „Pfälzer Geburtskliniken“, in der Regel handelt es sich dabei um die zahlreich im Speyerbach vorhandenen Kiesbänke, zurück.

Lachfässer aus dem Elsass

Bevor die winzigen Babylachse in den Speyerbach ausgesetzt werden, haben sie eine lange Reise hinter sich gebracht. Aus dem Elsass stammt der schwere Anhänger mit den zwei großen, mit ausreichend Sauerstoff belüfteten Lachsfässer, die etwa zehn Kilogramm Fischmasse enthalten, wie Kopf erläutert.
Bereits aus dem Jahr 1633 liegt ein schriftlicher Nachweis vor, dass der Atlantische Lachs bis Neustadt im Speyerbach-Rehbach-System vorkommt. Heute erbringen die Mess- und Kontrolleinrichtungen in Dudenhofen den zweifelsfreien Nachweis für eine natürliche Fortpflanzung des Lachses: 2017 fanden sich erstmals junge Lachse im Bereich unterhalb der Wingertsmühle Dudenhofen, die nicht aus einer Besatzmaßnahme stammen können.

Erfolgreiche Wiederansiedelung

„Zusammenfassend kann nach vier Projektjahren festgestellt werden, dass die Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses im Speyerbach-Rehbach-System sehr erfolgreich begonnen hat. Die Umsetzung erfolgte effektiv und ebenfalls erfolgreich. Die Eignung des Gewässersystems für die Wiederansiedlung wurde bestätigt und vor allem nachgewiesen“, erläutert Kopf, der mögliche Anglerträume mit den Worten zerstreut: „Soweit wird es nicht kommen und das wäre auch nicht in unserem Sinne!“ pac

Vom Speyerbach in den Atlantik

Der Atlantische Lachs ist der Namensgeber für die Fischfamilie der Salmonidae (Lachsfische) zu der er gehört. Mit seinem langgestreckten und torpedoförmigen Körper, der eine Länge bis zu 1,40 Meter erreichen kann, ist er optimal an weite Wanderungen in den Gewässersystemen angepasst. Vor Beginn der Laichzeit im November/Dezember (Winterlaicher) wandern die Elterntiere in die sauberen, sauerstoffreichen und kühlen Rheinnebengewässer auf. 95 Prozent der aufwandernden Tiere suchen dabei ihre Heimatgewässer auf, in denen sie geschlüpft und aufgewachsen sind. Die Eiablage erfolgt im Spätjahr in Kieslaichgruben in den Oberläufen. Nach dem Schlupf aus dem Ei und dem Aufsteigen aus dem Kieslückensystem verbleiben die jungen Lachse ein bis zwei Jahre im Süßwasser. bei steigenden Wasserständen ihre Wanderung vom Süßwasser zum Atlantik. Somit wird der Lebenszyklus des Lachses geschlossen. Vor der Rückkehr zum Laichen in das Süßwasser verbleiben die Tiere ein bis drei Winter im Meer. Quelle: SGD Süd

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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