Zum Tod der ehemaligen Landtagsabgeordneten Hildrun Siegrist
Liebenswert und hochgeschätzt
Neustadt. Die ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Hildrun Siegrist aus Neustadt an der Weinstraße starb im Alter von 76 Jahren am 17. Februar. 20 Jahre lang gehörte sie dem Bezirkstag Pfalz an. „Sie war ein liebenswerter Mensch und die Zusammenarbeit mit ihr war sehr konstruktiv“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder. „Mit ihr verlieren wir ein geschätztes und angesehenes Mitglied, das sich über viele Jahre im pfälzischen Parlament engagiert hat.“ Die Diplom-Verwaltungswirtin gehörte von 1994 bis 2014 dem Bezirkstag Pfalz, ab 1999 als erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende an; von 1989 bis 1994 war sie bereits als bürgerschaftliches Mitglied in verschiedenen Ausschüssen tätig. Sie engagierte sich unter anderem im Bezirksausschuss, im Ausschuss für Kunst, Kultur, pfälzische Geschichte und Volkskunde, im Werkausschuss LUFA/Ausschuss für Landwirtschaft, Forst und Umwelt sowie im Verwaltungsrat für das Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie. Der Bezirksverband Pfalz ehrte sie wegen besonderer Verdienste 2014 mit dem Wappenschild.
Hildrun Siegrist wurde 1944 in Kagendorf (Mecklenburg-Vorpommern) geboren. Mit neun Jahren flüchtete sie mit ihren Eltern und Geschwistern in den Westen und wuchs in Neustadt auf. 1963 machte sie das Abitur und absolvierte bei der Stadtverwaltung Neustadt eine Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst. Von 1967 bis 1987 war sie als Verwaltungsbeamtin unter anderem im Standesamt tätig, besuchte auch die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Mannheim, wo sie 1971 ihr Verwaltungsdiplom erwarb. 1987 wechselte sie als Prüfungsbeamtin zum Landesrechnungshof nach Speyer, und ab 1995 war sie in der Staatskanzlei in Mainz beschäftigt, bis sie 2001 in den rheinland-pfälzischen Landtag gewählt wurde; dort wirkte sie zehn Jahre lang, unter anderem von 2006 bis 2011 als Vorsitzende des Ausschusses für Gleichstellung und Frauenförderung.
Von 1989 bis 2004 war Hildrun Siegrist auch Mitglied im Neustadter Stadtrat; außerdem gehörte sie insgesamt 16 Jahre dem Ortsbeirat von Lachen-Speyerdorf an. Die Mutter zweier Töchter und Großmutter setzte sich nicht nur für die Belange der Frauen ein. Ihr Interesse galt auch kulturellen, sozialen, sportpolitischen und haushaltsrechtlichen Themen; so war sie in ihrer Heimatstadt im Vorstand der „Bürgerstiftung lebenswerte Stadt Neustadt“, außerdem Vorsitzende des Sozialverbands VDK Lachen-Speyerdorf-Duttweiler.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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