Zeitreise mit Waldemar Lyszio ins Mittelalter
Lust auf Neustadt?
Von Waldemar Lyszio
Neustadt. Das Mittelalter hat in Neustadt markante Spuren hinterlassen und den Verlauf von Straßen, Gassen und Plätzen bis heute geprägt. In unserer Vorstellung von jener Zeit werden Aberglaube, Inquisition, Hexenverbrennung, Folter, Hunger, Pest und Armut lebendig. Darstellungen aus jener dunklen Zeit, Gebäude und Mauerreste, die den Zerstörungen durch die Flächensanierung der 60er- und 70er-Jahre entgangen sind, vermitteln auch nostalgische Einblicke ins Alltagsleben der Menschen. Fachwerkhäuser mit unbegradigten organisch geformten Holzbalken, schiefe Fenster, allerlei Zierat aus Stein und fein geschnitztem Holz, Liebe zu wohlgeformten Detail, geschäftiges Treiben auf dem Marktplatz, ausgenommene Tierkörper an den Hinterläufen aufgehängt zum Verkauf in der Fleischschranne, Frauen, die ihre Wäsche im sogenannten Napf des Speyerbaches vor den Toren des Gasthauses „Zur Brücke“ waschen, allerlei Tore, Türme und Türmchen, Landsknechte, Junker und Ritter, Damen mit Spitzhauben, der Glöckner auf dem Kirchturm, Handel treibende, den Reichtum der Stadt vermehrende jüdische Bürger, hart arbeitende Menschen in Feld und Garten, Ziegen, Hunde, Schweine, Gänse und Hühner in der Stadt ...
Merian beschreibt im Jahre 1645 Neustadt so: „Eine hübsche lustige Statt, durch welche ein frisches Wasser fleußt, und gleichsam die Statt theilet, auch fischreich ist, sonderlich von schönen Forellen, die gleichwol gehäget werden. Es ist herumb ein sehr lustige Gelegenheit, von Krebsen, Grundeln, besagten Forellen, Holz, Wasser, springenden Brünn und frischem gesunden Lufft.“
Führungen
Die Führungen „Auf der Mauer auf der Lauer“ mit Waldemar Lyszio findet jeweils samstags, 17 Uhr, statt. Nächsten Termin ist am Samstag, 29. Februar, 17 Uhr, Treffpunkt: Casimirianum, Ludwigstraße 1. Eine Anmeldung ist erforderlich bei der Tourist-Information am Hetzelplatz 1, Telefon 06321 92680.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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