„Willkomm trifft Willkomm und Gäste“ in der Stiftskirche
Optimistische Signale
Von Markus Pacher
Neustadt. Es waren zwar nicht ganz so viele Menschen, dennoch hatte die Veranstaltung „Willkomm trifft Willkomm und Gäste“ den Charakter eines Neustadter Neujahrsempfangs. Zentraler Bestandteil des mehrstündigen Abends in der Stiftskirche war denn auch die ausführliche Rede von Oberbürgermeister Marc Weigel zur Lage der Weinmetropole.Ein Treff ohne Formalien, reich an Informationen und interessanten Themen, gespickt mit Kultur und Unterhaltung sollte es werden - ein Konzept, dass sich an diesem Abend mehr als bewähren sollte, angefangen mit der charmanten Moderation durch das Willkomm-Mitglied Dr. Manfred Oesterle bis hin zu den Auftritten der „Stars“ des Abends in Gestalt der neuen Willkomm-Geschäftsführein Charlotte Merkel, der Restauratorin Kirsten Harms und dem Organisten Simon Reichert.
Durststrecke noch nicht überwunden
Auch wenn die Durststrecke noch lange nicht überwunden ist: Nach langer Pause setzte die Willkomm mit ihrer Veranstaltung ein optimistisches Signal der Gemeinsamkeit und des Zusammenhaltens. Denn zwischenzeitlich gibt es abgesehen von der Hertie-Ruine auch viel Positives zu berichten. Dazu gehört sicherlich die wertvolle Arbeit der Restauratorin Kirstin Harms, die in hochspannender Weise von ihrer Arbeit an den Deckenfresken im zweiten Seitenschiff berichtete . 1.000 Stunden hat sie mit ihrem Team in den letzten Monaten absolviert und dabei ein komplettes Bildprogramm mit acht Engeln freigelegt. „Für mich war das wie Geschenke auspacken an Weihnachten“, beschrieb Gastgeber Oliver Beckmann seine Gefühle beim Anblick der aus ihrem Jahrhunderte langen Dornröschenschlaf geweckten Gemälde.
Leidenschaftlich bei der Sache
Leidenschaft für ihren Beruf zeigt auch die neue Willkomm-Geschäftsführerin Charlotte Merkel, die trotz Corona für neuen Schwung und Aufbruchsstimmung bei der Willkomm sorgte. Mit einem neuen Instagram- und Facebook-Account möchte sie die Digitalisierung vorantreiben. Auf ihre Initiative geht auch die aktuelle Plakataktion, mit der sich die Willkomm dieser Tage für die Treue und Unterstützung der Händler zu Corona-Zeiten bedankt.
Einblicke in die aktuellen Brennpunkte der Kommunalpolitik gab Oberbürgermeister Marc Weigel. „Im März sind wir in eine Nebelwand gefahren und mussten auf die Bremse treten“, sagte Weigel, der davor warnte, „nicht blind weiter zu fahren“. Immerhin habe man trotz Corona seit März sechs neue Geschäftseröffnungen verzeichnen können. „Hoffnungsträger für die Innenstadt“, wie Weigel formulierte.
Neue Hoffnungen für Hertie
In Sachen „Hertie“ zeigt er sich optimistisch. Der Hamburger Investor Devello habe die Baufirma gewechselt und der Vertrag mit H & M sei in trockenen Tüchern, informierte das Stadtoberhaupt. Demnächst werde in drei Schichten gearbeitet, um die für 2021 anberaumte Fertigstellung zu bewerkstelligen. „Wir sind abhängig und hoffen, dass den Worten jetzt endlich Taten folgen“, betonte Weigel.
Keine verkaufsoffenen Sonntage
Angestrebt für 2022/23 sei die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes mit Hotelneubau sowie ein Fußgängersteg von der Hambacher Höhe zur Innenstadt. Bis zur Adventszeit soll außerdem die erste Phase des Projekts „Wasser in die Stadt“, also die Gestaltung des Durchgangs vom Kriegerdenkmal zu Elwedritschebrunnen, weitgehend abschlossen sein.
Bezüglich der Planung von Veranstaltungen gäbe es in Absprache mit der TKS hoffnungsvolle Überlegungen, wie man einen Weihnachtsmarkt in Neustadt unter Coronabedingungen organisieren könnte. Wenig Hoffnung machte der Oberbürgermeister bezüglich der Durchführung verkaufsoffener Sonntage.
Orgelfeuerwerk
Für musikalische Furore sorgte Simon Reichert an der Edskes-Orgel unter anderem mit der Wiedergabe eines Werks des zeitgenössischen Komponisten Tilo Medeck. Unterstützt von seiner Partnerin Juliane Beimborn zog Reichert im wahrsten Sinne des Wortes alle Register und entfachte ein fulminantes Orgelfeuerwerk, das die Gäste förmlich aus den Sitzen riss. pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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