Interview der Woche
Ortsvorsteherin Alexandra Schaupp aus Königsbach
Von Markus Pacher
Königsbach. Seit dem 1. Januar 2018 „regiert“ mit Alexandra Schaupp erstmals eine Frau den Neustadter Ortsteil Königsbach. Dieses Jahr wird für die gebürtige Westerwälderin zu einer besonderen Herausforderung, denn als Ortsvorsteherin und 1. Vorsitzende des Fördervereins „Die Kinschbacher“ ist sie natürlich maßgeblich in die Veranstaltungen zum 800-jährigen Jubiläum eingebunden. Markus Pacher sprach mit Alexandra Schaupp über ihre bisherigen Erfahrungen als Ortsvorsteherin und über bevorstehende Ereignisse.??? Frau Schaupp, als Ortsvorsteherin von Königsbach sind Sie vor zwei Jahren in eine Männerdomäne eingebrochen. Welche Erinnerungen verbinden Sie damit?
Alexandra Schaupp: Ja, in der Tat, als Nachfolgerin von Dieter Eckel, der 27 Jahre lang die Geschicke des Dorfes leitete, war das schon etwas ganz Besonderes. Denn auch der Ortsbeirat bestand bis dato abgesehen von Gisela Brantl von der SPD, unserer erfahrensten Kommunalpolitikerin, nur aus Männern - Anlass genug für eine lustige Karikatur, mit der damals die „Rheinpfalz“ das Ereignis als „Königinnenwahl“ kommentierte, zumal mit Martina Poschmann auch gleichzeitig meine Stellvertretung weiblich besetzt wurde.
??? Als Ortsvorsteherin mussten Sie auch gleichzeitig den Vorsitz des seinerzeit von Dieter Eckel gegründeten Fördervereins „Die Kinschbacher“ übernehmen. Ist das nicht manchmal ein bisschen zuviel? Macht Ihnen die Arbeit noch Spaß?
Alexandra Schaupp: Repräsentative Arbeiten bereiten mir sehr viel Freude. Es ist unglaublich interessant, immer wieder in völlig verschiedene Bereiche hineinschauen zu können. Ständig öffnen sich neue Tätigkeitsfelder. In einem Dorf passiert ja immer sehr viel. Da müssen Straßen ausgebessert und neue Leitungen verlegt werden, da geht es um Parkraumkonzepte oder um das Aufstellen neuer Bänke. Man ist ständig in Kontakt mit den jeweilig zuständigen Abteilungen. Und da ich ein sehr neugieriger und kommunikativer Mensch bin, genieße ich es, überall mit reinschnuppern zu dürfen.
??? Aber wahrscheinlich läuft nicht alles immer nur harmonisch ab, oder?
Alexandra Schaupp: Als Realschullehrerin muss man von Natur aus sehr viel Geduld mitbringen. Hinzu kommt, dass ich gut mit Konflikten umgehen kann. Ich bin nicht konfliktscheu. Wir leben ja, wie schon unser Oberbürgermeister in seiner Neujahrsansprache bemerkte, momentan in einer Empörungskultur, bei der sachliches Argumentieren in den Hintergrund tritt. Der Lehrerberuf bringt da sehr viele Erfahrungen und soziale Kompetenzen mit sich, da ist man klar im Vorteil. Beispiel: Unsere erste Versammlung zum Parkkonzept lief zunächst sehr emotional ab. Ich musste erst einmal gewisse kommunikative Regeln klar machen. Es wurde dann doch noch ein erfolgreicher Abend - ab dem Moment als ich androhte, die Sitzung abzubrechen, lief es ganz gut.
??? Was zählen Sie zu den Erfolgserlebnissen im Laufe ihrer bisherigen Amtszeit?
Alexandra Schaupp: Da fällt mir ganz spontan die Etablierung des damals von Hubert Oberhettinger angeregten Gemeindebriefes ein. Er erscheint im Schnitt etwa dreimal im Jahr und ist zu einem wichtigen Kommunikationsmittel für Königsbach avanciert. Ein weiteres Medium ist unser Veranstaltungskalender, der mittlerweile vom Förderverein Königsbach finanziert und mit einem von Detlev Bucks entworfenen Layout gedruckt wird. Wir können dort jetzt viel mehr Information als früher einstellen. Unser aktueller Veranstaltungskalender übernimmt gleichzeitig die Funktion einer Festbroschüre für unser Jubiläumsjahr und ist gespickt mit Vereins- und Künstlerporträts. Unser großer Dank gilt an dieser Stelle unserem „Redakteur“ Robert Krämer, bei dem die Fäden zusammenliefen und der unter anderem alle Inhalte und Infos gesammelt hat.
??? Welche besonderen Highlights stehen im Jubiläumsjahr an?
Alexandra Schaupp: Als nächstes fiebern wir der Jubiläumsfeier am 8. Februar entgegen, dem eigentlichen Festakt zur 800-Jahrfeier. Im März gibt es dann eine Historische Führung mit Weinprobe. Vor allem aber rücken wir die Bedeutung von Königsbach als Künstlerdorf in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. So wird das Weinstraßenatelier Fellner ab April regelmäßig unter dem Motto „Kunst - Kaffee - Kuchen“ Königsbacher Künstler ein Forum bieten. „Kunst- und Weingenuss am Tag der offenen Gärten “ heißt es dann am 1. Mai, wenn man bei einem Rundgang durch Königsbach die Möglichkeit bekommt, alle künstlerischen und kulturellen Facetten unseres Weindorfes kennenzulernen. Am 17. Mai wird schließlich anlässlich unserer „Cafémeile“ der rote Teppich für die Mode ausgerollt und abends ein Gospelkonzert stattfinden. pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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