„Lichtblick“ zeigt Film zum Thema Wohnungslosigkeit
Porträt aus nächster Nähe

Neustadt. In Zusammenarbeit mit der Tagesbegegnung Lichtblick und dem Kulturverein Wespennest zeigt das Roxy Kino am Dienstag, 15. Januar, um 18.30 Uhr den Film „Zu ebener Erde“.

Man sieht sie und man sieht sie nicht: Obdachlose Menschen sind oft unsichtbar für den Rest der Welt. Die Kinodokumentation „Zu ebener Erde“ porträtiert einige von ihnen aus nächster Nähe und macht die Bewältigung des Alltags auf den Straßen Wiens erfahrbar.
Micha steht immer am selben Platz, am Eingang einer Wiener U-Bahnstation. Er wünscht dort den Passanten einen „erfolgreichen Tag“, zu Weihnachten auch „Merry Christmas“. Seine Höflichkeit hebe ihn hervor, sagt er einmal. Trotzdem würden ihn viele ignorieren. Sichtbarkeit ist auch ein sozialer Gradmesser. Deshalb macht es sich das Filmemachertrio Birgit Bergmann, Steffi Franz und Oliver Werani zum obersten Gebot, einmal länger hinzuschauen. Micha ist in ihrem Dokumentarfilm „Zu ebener Erde“ einer der Obdachlosen, die sie durch ihren Alltag auf der Straße begleitet haben. Schon die Wahl mehrerer Protagonisten zeigt auf, dass das Interesse des Films über Personen hinaus ins Strukturelle gerichtet ist. Wie schlägt man sich durch die Jahreszeiten, wo findet man Halt oder kurzfristig Unterstützung? Das Vagabundieren bestimmt auch die Erzählform des Films. Nicht ziellos, sondern den jeweiligen Bedürfnissen angepasst, durchstreift man als Zuschauer den Stadtraum, dessen Orte sukzessive in anderem Licht erscheinen. Denn die Geschichten dieser an den Rand gedrängten Leben brennen sich in die transitären Räume ein, in die Bahnhöfe, Plätze und Malls.
Durch die wiederholten Begegnungen wird aber auch offensichtlich, dass jeder dieser Protagonisten seine eigene Geschichte und Routine hat. Hedy, die sich in der Natur ein Schlafdomizil gefunden hat, ist die wortgewandte Kämpferin der Runde, die sogar Universitätskurse besucht. Ein slowakisches Pärchen hat sich in einer vertrackten Zweckbeziehung eingerichtet. Herr Birkner, der einmal in der Fremdenlegion war, träumt davon, seine afrikanische Tochter zu befreien. Mit der Zeit fügen sich diese existenziellen Einblicke in Zu ebener Erde zu einem variantenreichen Bild. Die FilmemacherInnen bleiben geduldige Beobachter, nur einzeln sind Fragen zu hören. Dennoch geht der Film nahe (oder weit) genug: bis zu jenen Momenten, in denen der dünne Faden reißt und die Verzweiflung zum Vorschein kommt, die diese Menschen begleitet.
Im Anschluss an den Film stehen Mitarbeiter des Lichtblicks für Fragen zur Verfügung.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Weitere Infos auf der Homepage des Lichtblicks: www.lichtblick-nw.de Reservierung über https://www.roxy.de möglich oder unter der Telefonnummer 06321 2659. cd/ps

Lokales
Jahresrückblick Neustadt 2024: Die Mahnwache unter dem Motto "Neustadt ist bunt!" mit rund 2.000 Menschen auf dem Marktplatz war eines von vielen Ereignissen, das Neustadt an der Weinstraße dieses Jahr geprägt und bewegt haben | Foto: Michael Landgraf
13 Bilder

Jahresrückblick Neustadt: Diese ganz besonderen Momente bleiben uns in Erinnerung

Jahresrückblick Neustadt. Das Jahr 2024 in Neustadt war geprägt von bewegenden Ereignissen, beeindruckenden Leistungen und den traditionellen Festen, die die Region so besonders machen. Vom ersten Spatenstich beim Bahnhofsvorplatz im Januar bis hin zum festlichen Weihnachtsmarkt im Dezember – das Jahr bot viele Höhepunkte, die uns lange in Erinnerung bleiben werden. Januar: Demonstrationen, Bahnhofsvorplatz wird umgebaut, WinterwunderlandDas Jahr begann in Neustadt und der ganzen Region mit...

Autor:

Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

18 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Ein echter Familienbetrieb: Im pfälzischen Weingut Mohr-Gutting in Duttweiler bei Neustadt an der Weinstraße gibt es einen sanften Generationenwechsel im Einklang mit Natur und Mensch | Foto: Bioweingut Mohr-Gutting/frei
3 Bilder

"Ökoweinbau ist eine Grundeinstellung - im wahrsten Sinne des Wortes"

Duttweiler. Seit 70 Jahren liegt das Bio-Weingut Mohr-Gutting im malerischen Duttweiler (Neustadt an der Weinstraße). Mit einem sanften Generationenwechsel geht das Familienunternehmen einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Die langjährige Tradition des Weinguts wird dabei harmonisch mit innovativen Ideen verbunden. Sanfter Übergang im Einklang mit der Natur Franz Mohr gründete das Weingut 1954, seine Tochter Regina war nicht nur Pfälzische Weinprinzessin, sondern auch die erste...

LokalesAnzeige
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an. | Foto: Mohr-Gutting
5 Bilder

Pfälzer Weinbau im Klimawandel - Zukunftsweine

Umgang Weinbau Klimawandel. Laut Studien wird der Klimawandel im Vergleich zum deutschen Mittel in Rheinland-Pfalz besonders stark zu spüren sein. Ein Los mit dem wir uns hier anfreunden müssen, schließlich wird die Pfalz nicht ohne Grund Toskana Deutschlands genannt. Gerade im Weinbau kann dies aber auch positive Auswirkungen haben, sofern die Landwirtschaft mit dem Klima an einem Strang zieht. Bereits heute können in unseren Graden Rebsorten angepflanzt werden, die hier in der Vergangenheit...

Online-Prospekte aus Neustadt/Weinstraße und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ