Rauschgoldengel der Neustadter Kunsthandwerkerin Liesel Staab
Neustadt an der Weinstraße. Das Stadtmuseum zeigt verborgene Schätze aus dem Museumsdepot: Rauschgoldengel der Neustadter Kunsthandwerkerin Liesel Staab
In der Vorweihnachtszeit erstrahlen die beiden Vitrinen im Foyer des Stadtmuseums in der Villa Böhm in goldenem Glanz: In der Reihe der kleinen Wechselausstellungen, die „Verborgene Schätze aus dem Museumsdepot“ zeigen, werden aktuell „Rauschgoldengel der Neustadter Kunsthandwerkerin Liesel Staab“ präsentiert. Die Ausstellung ist bis einschließlich 5. Januar 2025, zu sehen.
Prunkvolle Weihnachtsengel
Die Engel von Liesel Staab sind inzwischen Raritäten. Es gibt sie in allen Größen - stehend, schwebend oder fliegend. Sie tragen goldglitzernde Gewänder mit kostbaren Bordüren oder mit bunten Überwürfen aus Brokat. Einige halten ehrfürchtig eine Kerze, andere lobpreisen, haben Notenblätter oder ein Musikinstrument in der Hand. Ausdrucksstark ist das mit wenigen Pinselstrichen auf eine Holzkugel gemalte Gesicht mit dem ehrfurchtsvoll gesenkten Blick. Allen gemeinsam ist ihre besondere Anmut.
Geheimnisvolles Knistern
Die Rauschgoldengel haben ihren Namen von der hauchdünnen, goldenen Metallfolie. Schon bei sanfter Berührung erzeugt diese ein leises Knistern. Am Weihnachtsbaum hängend, kam der Engel durch die warme Luft des Kerzenscheins in leichte Bewegung. Er „rauschte“ geheimnisvoll und das Kerzenlicht spiegelte sich schimmernd in seinem Goldgewand wider.
Hambacher Engel fliegen hinaus in die Welt
Seit 1928 stellte Liesel Staab (1896 bis 1988) Rauschgoldengel her. Ihr kleines Haus in Hambach war Wohnung und Atelier zugleich. Durch den Verkauf der Engel konnte die Künstlerin ihren bescheidenen Lebensunterhalt bestreiten. Auf Holzwolle gebettet, in Kartons verpackt, verschickte sie ihre Engel sogar nach Amerika und Ägypten. 1975 stellte die mehrfach ausgezeichnete Kunsthandwerkerin altersbedingt ihre Arbeit ein.
Filmbeitrag über Liesel Staab in der Abendschau 1963
Liesel Staab hatte sich durch ihr Schaffen einen Namen gemacht. Im Dezember 1963 besuchte ein Filmteam die Künstlerin in Hambach – der Beitrag wurde damals in der „Abendschau“ des SWR ausgestrahlt. Der Kurzfilm „Die Weihnachtsengel aus Hambach“ wird ebenfalls im Stadtmuseum gezeigt.
Die Öffnungszeiten sind: mittwochs bis freitags 16 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 11 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr. Am 25. Dezember und 1. Januar ist geschlossen.
Das Stadtmuseum Neustadt an der Weinstraße ist über die Maximilianstraße 25 oder die Villenstraße 16 b zu erreichen.red
Weitere Informationen:
Weitere Informationen finden Interessierte unter: www.stadtmuseum-neustadt.de
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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