Hofserenade des Sinfonieorchesters Neustadt
Romantik pur im Innenhof
Von Markus Pacher
Neustadt. Ganz im Zeichen der Romantik steht die traditionelle Hofserenade des Sinfonieorchester Neustadt unter der Leitung von Jürgen Weisser am Sonntag, 17. Juni, 19.30 Uhr, im Innenhof des Rathauses, Marktplatz 1. Auf dem Programm stehen Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Carl Heinrich Hübler und Johan S. Svendsen.Inspirationen für seine Konzert-Ouvertüre „Die schöne Melusine“ holte sich Mendelssohn vom gleichnamigen Libretto des Dichters Franz Grillparzer. Die Geschichte handelt von der schönen Nixe Melusine, die das Reich der Nixen verlässt, bei den Menschen heimisch wird und einen stolzen Ritter heiratet, mit dem sie zehn Kinder bekommt. Ihr Ehemann darf jedoch ihr Geheimnis nicht erraten und darf sie deshalb weder nach ihrer Herkunft fragen, noch samstags besuchen. Eines Tages siegt jedoch die Neugierde des Ritters und Melusine muss für immer in das Reich der Nixen zurückkehren, ohne ihre Lieben wiedersehen zu dürfen. Die Uraufführung von Mendelssohns Tonmalerei erfolgte 1834 in London. Introduktion und Coda der Ouvertüre stellen mit dem Wogen der Wellen das Nixenreich dar; der Sonatenhauptsatz dazwischen erzählt zunächst vom Ritter, dann von den aufkommenden Gefühle zwischen ihm und Melusine, von der traute Harmonie und schlussendlich von der Katastrophe der Trennung.
Im Anschluss begleitet das Neustadter Liebhaberorchester gleich vier Solisten am Horn. Das Werk in dieser außergewöhnlichen Besetzung stammt aus der Feder des Winzersohn Carl Heinrich Hübler, der seit 1844 als Hornist an der Dresdner Hofkapelle angestellt, wo er bis zu seiner Pensionierung 1891 blieb. Er war ein herausragender Solist und komponierte diverse werke für Horn, von denen die meisten jedoch heute verschollen sind. Hübler spielte 1849 einen der vier Soloparts bei der Uraufführung von Robert Schumanns Konzertstück für vier Hörner op. 86. Von diesem Stück beeindruckt, reifte in ihm der Plan, eine eigene Komposition zu schaffen, in der er seine besondere Kenntnis im Hornsatz einsetzen konnte - 1856 vollendete er sein „Concertstück für vier Waldhörner“. Die Soloparts bei der Hofserenade übernehmen Jonas Bernhard, Matthias Blum, Tobias Koplin und Alexander Weber.
Bekanntschaft mit dem norwegischen Komponisten Johan Severin Svendsen durften die Neustadter Klassik-Freunde bereits vor wenigen Tagen beim Hambacher Musikfest machen, bei dem dessen Streichquartett aufgeführt wurde. Nun erklingt bei der Hofserenade seine erste Sinfonie in D-Dur. Das Werk wurde 1867 in Oslo unter Svendsens eigener Leitung uraufgeführt. Die erste Sinfonie festigte Svendsens Stellung als führender nordische Symphoniker seiner Generation.
Karten & Infos
Bei schlechtem Wetter findet das Konzert in der Pauluskirche auf der Hambacher Höhe, Winterbergstraße 25, statt.
Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 6 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Neustadter Bücherstube, Telefon 06321 2235. Bestellung auch über E-Mail möglich: post@neustadter-musikfreunde.de.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.