Ein ehemaliger Neonazi sprach in der Martin-Luther-Kirche
Sie nannten ihn Pistole!

Eberhard Dittus (links) zusammen mit dem ehemaligen Neonazi Manuel Bauer (rechts).  Foto: Sara Sun Hee Martischius
  • Eberhard Dittus (links) zusammen mit dem ehemaligen Neonazi Manuel Bauer (rechts). Foto: Sara Sun Hee Martischius
  • hochgeladen von Wochenblatt Redaktion

Neustadt. Ein Freitagabend in der Martin-Luther-Kirche in Neustadt an der Weinstraße. Eberhard Dittus, Vorsitzender der Neustadter Gedenkstätte für NS-Opfer und Beauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz für Gedenkstättenarbeit begrüßt die Besucher einer Veranstaltung unter dem Motto „Ausgestiegen! Gespräch mit einem ehemaligen Neonazi“. Ein schwergewichtiger Mann mit freundlichem Gesicht und Bart betritt den Kirchenraum. Er wird als Manuel Bauer begrüßt. Inzwischen, so berichtet Bauer später, kann er in der Öffentlichkeit auch mit seinem Klarnamen auftreten und muss sich nicht hinter einem Pseudonym verstecken. Dennoch lebt der 42-jährige als alleinerziehender Vater einer 5-jährigen Tochter an einem geheim gehaltenen Ort in Süddeutschland. Bauer bekennt, dass er in Neustadt erstmals in seinem Leben seinen Vortrag auf der Kanzel einer Evangelischen Kirche hält. Mit derben Worten und einem sächsischen Slang spricht er über seine Zeit als aktives Mitglied in der ostdeutschen Neonazi-Szene. Dass er in seiner Szene „Pistole“ genannt wurde, macht deutlich, dass es für ihn selbstverständlich war, ständig Waffen mit sich zu tragen. Zwölf Jahre, so berichtet er, habe er die Ideologie der Rechtsextremen Bewegung „inhaliert“ und auch gelebt. Nicht nur gegen „asoziale Ratten“ wie er damals Menschen mit Migrationshintergrund nannte, sondern auch gegen seine eigenen Eltern übte er körperliche Gewalt aus. Seine Gewaltexzesse brachten ihm mehrere Jahre an Gefängnisstrafen ein. Ausgerechnet Mithäftlinge mit Migrationshintergrund hätten ihn in der Haft dann dazu gebracht, dass er über den Ausstieg aus der rechtsextremen Szene nachgedacht hat, indem sie ihm „freundlich“ begegneten. Es hätte sogar Situationen gegeben, in denen Sie ihn vor der Gewalt anderer Mithäftlinge beschützt hätten. Den eigentlichen Ausstieg aus der Szene hat er jedoch nur geschafft, indem er sich dem bundesdeutschen Aussteigerprogramm Exit anvertraute. Die Mitarbeiter von Exit nahmen noch während der Haftzeit Kontakt mit ihm auf. Es folgten viele Jahre der intensiven und ernsthaften Beschäftigung mit seinen bisherigen Lebensüberzeugungen. Nach drei Jahren sei ihm dann der endgültige Ausstieg aus der gewaltbereiten Neonaziszene gelungen. Heute reist er im Auftrag von Exit durch ganz Deutschland. Denn das Problem beschränkt sich nicht nur auf die Neuen Bundesländer. Durch seine Vorträge und Workshops versucht er über die Gefahren der gewaltbereiten rechtsextremen Szene zu informieren.
Seine Botschaft: Der Ausstieg ist möglich!
Die Veranstaltung war Bestandteil der „Demokratietage Hambach“. dit

Lokales
so kurios, lustig und bizarr war 2024  | Foto: Heike Schwitalla

Lachen, Staunen, Kopfschütteln: der kuriose Jahresrückblick auf 2024

Jahresrückblick 2024. Manchmal ist das Leben absurder, als es jede Satire sein könnte, lustiger als jede Komödie. Während große Schlagzeilen oft die ernsten Momente des Jahres einfangen, gibt es dazwischen immer wieder die kuriosen, witzigen und völlig unerwarteten, skurrilen und überdrehten Geschichten, die uns zum Lachen oder Staunen bringen. Ob rebellische Tiere, skurrile Zwischenfälle oder geniale Missgeschicke – 2024 hatte alles zu bieten. In diesem Rückblick werfen wir einen humorvollen...

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Lokales
Was weißt du noch von 2024? Teste dein Wissen im Quiz mit zwölf Fragen über die Ereignisse des Jahres in der Pfalz – von den größten Highlights bis zu den kleinen, aber spannenden Überraschungen. | Foto: Erstellt von OpenAI’s DALL·E/Katharina Wirth

Weißt du noch, was 2024 alles passiert ist? Mach das Wochenblatt-Quiz!

Quiz.  Das Jahr 2024 hatte es in sich – auch in unserer Region. Große Ereignisse, kleine Kuriositäten und so manche Überraschung: Aber wie viel davon ist wirklich in deinem Gedächtnis hängen geblieben? Mit unserem Quiz kannst du dein Wissen testen – oder zumindest mit einem Augenzwinkern herausfinden, ob du das Jahr vielleicht komplett verschlafen hast. Von den spannendsten Faschingsumzügen über politische Schlagzeilen bis hin zu sportlichen Highlights: In 12 Fragen nehmen wir dich mit auf eine...

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Wirtschaft & HandelAnzeige
Treppe Neustadt: SH Parkett erledigt die Treppenrenovierung. | Foto: SH Parkett
5 Bilder

Treppe Neustadt: SH Parkett renoviert Holztreppen

Treppen schleifen, versiegeln, ölen: Bei SH Parkett ist man Profi für Holztreppen. Im Einsatz von Bad Dürkheim über Neustadt bis Landau. Treppe Neustadt. Für eine Treppe aus echtem Holz braucht man ein besonderes Händchen. Stufe für Stufe und das Treppengeländer samt Handlauf wollen stetig gepflegt werden. Gründliches Reinigen versteht sich von selbst. Wenn dann irgendwann die Spuren der täglichen Strapazen zu stark ins Auge stechen, braucht man fürs Renovieren einen echten Profi: Dann ist man...

LokalesAnzeige
Vinylboden Neustadt: In Holzoptik vereint der Bodenbelag die zeitlose Eleganz und Wärme von echtem Holz mit der praktischen Robustheit und Pflegeleichtigkeit moderner Materialien, wodurch er jedem Raum ein stilvolles und gemütliches Ambiente verleiht. | Foto: SH Parkett
4 Bilder

Vinylboden Neustadt: Verlegen lassen von SH Parkett

Vinylboden ist ein strapazierfähiger und pflegeleichter Boden für jedes Zimmer. Von SH Parkett lässt man ihn professionell verlegen. Vinylboden verlegen lassen Neustadt. Das Verlegen von Vinylböden kann eine lohnende Investition sein, da sie strapazierfähig, pflegeleicht und ästhetisch ansprechend sind. Der Vinylboden erfüllt ideal die modernen Anforderungen an Designbeläge, da er nicht nur pflegeleicht und optisch ansprechend ist, sondern auch den täglichen Belastungen standhält. Seine...

LokalesAnzeige
Parkett Neustadt: Parkettarbeiten sind eine Kunst für sich, vom Verlegen bis zum Abschleifen, Versiegeln und behandeln mit Öl. Bodenleger Sangar Hassan von SH Parkett aus Neustadt an der Weinstraße arbeitet fachmännisch und mit viel Erfahrung in der Region rund um Neustadt, Bad Dürkheim, Landau und Deidesheim. | Foto: SH Parkett
4 Bilder

Parkett Neustadt: Verlegen lassen von Parkettleger SH Parkett

Parkett verlegen lassen Neustadt: Parkettleger von SH Parkett reparieren auch den Parkettboden. Parkett Neustadt. Parkettboden verlegen lassen. Auch Heimwerker und Häuslebauer, die viel in Eigenarbeit erledigen, wenden sich beim Thema Fußboden und Parkettverlegen gerne an den Fachmann. Gerade beim Parkettboden spielt nämlich die Qualität eine große Rolle, schließlich läuft man tagtäglich darauf herum und er muss eine Menge aushalten können. Der Fachbetrieb SH Parkett weist eine jahrelange...

Online-Prospekte aus Neustadt/Weinstraße und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.