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Herbstsemester bei der vhs Neustadt
„Sprühende Kreativität – Kultur lebt!“

Neustadt. Neustadt an der Weinstraße ist schon immer für seine vielfältige Kulturszene bekannt: Musik, Kunst und Theater an den unterschiedlichsten Orten und für alle Geschmäcker, fröhliche Weinfeste und Kerwen in jedem Ortsteil. Dann kam Corona und mit Corona ging gefühlt alles, was bis dahin Freude gemacht hatte. Tristesse statt buntes Leben. Das Sozialleben litt in jeder Hinsicht, Maske und Abstand lautete die Devise. Schule und Arbeit zu Hause. Kunst und Kultur, ja wo? Was ist Theater ohne Publikum, eine Ausstellung ohne Besucher oder ein Konzert ohne Zuhörer? Man hat versucht, Mittel und Wege zu finden, um weiterzumachen und sich durch die Krise zu kämpfen. Nicht jeder hat es geschafft und manches ist dabei auf der Strecke geblieben - aber letztendlich hat die Kultur in Neustadt einen langen Atem bewiesen. 
Sie blüht wieder auf. Feste werden wieder gefeiert, Ausstellungen eröffnet, Konzerte und Theateraufführungen veranstaltet - und die Menschen dürfen sich wieder in den Arm nehmen. 
Die vhs Neustadt möchte mit ihrem Herbstprogramm "Sprühende Kreativität - Kultur lebt!" dazu einladen, die Kulturszene in Neustadt zu würdigen und die Menschen dazu auffordern, sie mit offenen Armen zu empfangen und mit Mut und Phantasie weiterzugeben.

Oberbürgermeister Marc Weigel lädt zur Auftaktveranstaltung ein

Liebe Neustadterinnen und Neustadter,
ich freue mich, Ihnen das Programm der Volkshochschule für den Herbst 2022 vorstellen zu dürfen.
„Sprühende Kreativität - Kultur lebt!": Mit diesem Motto widmet sich die vhs besonders ihren kreativen Angeboten. Der gesamte Bereich der Kultur musste in den letzten zwei Jahren durch Corona schwere Einschränkungen hinnehmen. Wir alle hoffen, dass diese Zeiten nun hinter uns liegen, und freuen uns darauf, wieder eintauchen zu können in die Lebendigkeit von Kunst, Musik und Literatur. Wie wichtig die Kraft der Kultur für unsere Fähigkeit zur Phantasie, zur Freiheit und zum demokratischen Miteinander ist, konnten wir gerade in den Zeiten ihrer Abwesenheit schmerzhaft spüren. Nun soll es unsere Aufgabe sein, sie wieder erlebbar zu machen: Lassen Sie uns gemeinsam kreativ sein! Die Volkshochschule hält dafür eine Vielzahl spannender und neuer Angebote bereit.
Ganz herzlich lade ich Sie ein, mit mir gemeinsam an der Veranstaltung teilzunehmen, mit der die vhs den Beginn des neuen Semesters feiert. Sie findet am Freitag, 9. September, um 18 Uhr statt. Ab 17.30 Uhr erwarten wir Sie mit Musik und einem Gläschen Sekt. Der Empfang mit musikalischer Begleitung und die Spraypainting-Aktion finden bei schönem Wetter im Hof der Volkshochschule (Parkplatz, Eingang über die Von-Hartmann-Straße); bei schlechtem Wetter findet alles im vhs-Gebäude statt.
Ich freue mich auf Ihr Kommen!

Ihr Oberbürgermeister Marc Weigel

  • Oberbürgermeister Marc Weigel freut sich mit "sprühender Kreativität" aufs Herbstsemester der vhs Neustadt und lädt alle Interessierten herzlich zur Auftaktveranstaltung am Freitag, 9. September, 18 Uhr in das vhs Gebäude ein.
  • Foto: OB-Büro Neustadt - Stadtverwaltung Neustadt an der Weinstraße
  • hochgeladen von Eva Bender

Näheres zur Auftaktveranstaltung am 9. September

Am Freitag, 9. September, um 18 Uhr, beginnt das Herbstsemester 2022 der vhs Neustadt mit einer Auftaktveranstaltung vor Ort in der Hindenburgstraße 14, zu der die Bevölkerung und alle Interessierten ganz herzlich eingeladen sind.
Ab 17.30 Uhr erwartet die Gäste ein Sektempfang mit musikalischer Begleitung der ausgewählten Blue note BIG BAND Formation, eine Begrüßung durch Herrn Oberbürgermeister Marc Weigel, ein Impulsvortrag zum Thema „Warum wir ohne Kultur nicht leben können", bei gutem Wetter eine zum Semestermotto „Sprühende Kreativität" passende Special-Spraypainting-Aktion mit dem Referenten Michel Jung-Heyn im Hof sowie weitere Mitmach-Aktionen im Innenbereich (Parkplatz, Eingang über die Von-Hartmann-Straße).

Anmeldung unter 06321 855-1564, volkshochschule@neustadt.eu oder auf www.vhs-nw.de

Interview mit Michel Jung-Heyn, dem neuen Referenten im Bereich Kulturelle Bildung an der vhs Neustadt

Der 40-jährige Coach und Theaterpädagoge Michel Jung-Heyn ist ab sofort als Referent bei der vhs Neustadt tätig. Als kreativer, dynamischer und sehr sympathischer junger Dozent unterstützt er das Team der vhs im Bereich Kulturelle Bildung.
Eva Bender sprach mit ihm über die Leidenschaft zu seiner Arbeit und die besondere Herausforderung alles unter einen Hut zu bringen.

  • Bringt frischen Wind in das Kursprogramm der vhs: Michel Jung-Heyn.
  • Foto: Michel Jung-Heyn
  • hochgeladen von Eva Bender

Eva Bender: Herr Jung-Heyn, sie leben und arbeiten in Deidesheim?
Michel Jung-Heyn: Mit einer Teilzeitstelle bin ich im Jugendtreff der VG Deidesheim angestellt, genau. Ich lebe aber mit meiner Frau, meinem Sohn (6 1/2) und meiner Tochter (4) in Neustadt und bin von hier aus projektbezogen selbstständig tätig. Als Theaterpädagoge, Coach und Spraypainting-Artist.

Eva Bender: Was hat Sie nach Neustadt zur vhs verschlagen?
Michel Jung-Heyn: Das war tatsächlich Pro Aktiv. Ich hatte noch Kapazitäten und Lust mit festen Gruppen zu arbeiten. Also habe ich mir das Programm der VHS angesehen und festgestellt, dass bisher wenig im Bereich Kunst und nichts im Bereich Theater angeboten wird. Also habe ich der Leiterin, Frau Haas, eine E-Mail geschickt mit meinem Portfolio und sie hat mich zu einem Kennenlerntermin eingeladen. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden und ich habe die ersten Kurse als Konzepte eingereicht. Das war Improtheater für Anfänger – das spricht im Prinzip alle interessierten Bürger/innen Neustadts an. Dann ein Theaterprojekt, welches eher für Oberstufen Schüler geeignet ist. Und eben auch einen Spraypainting-Workshop. Spraypainting ist recht teuer wegen des Materials. Das haben wir erstmal nicht angeboten. Das Theater wollte Frau Haas aber gerne im Herbstsemester 2020 dabei haben. Dann kam die Covid-Herbstwelle und wir haben alles abgesagt. 2021 war's das Gleiche. Dieses Jahr habe ich leider nicht die Kapazitäten für einen Theaterkurs. Aber als Frau Haas mich anrief und mir erzählte, das Motto des Jahres sei „sprühende Kreativität“, konnte ich natürlich nicht nein sagen. So biete ich also im Oktober einen Tagesworkshop in Spraypainting an. Zusätzlich werde ich bei der Eröffnungsveranstaltung am 9. September, sofern das Wetter mitspielt, ein bisschen Showpainting machen.

Eva Bender: Welche Ausbildung haben Sie absolviert?
Michel Jung-Heyn: Die Frage bringt mich zum Schmunzeln. Weil sie so deutsch ist. „Welche Dokumente können sie vorweisen?“ Aber in diesem Kontext ist sie vielleicht wirklich interessant, weil sie direkten Bezug zu meiner Geschichte mit der VHS hat. Es ist nämlich so, dass ich mit 17 echt die Nase voll hatte von Schule und also meine Schullaufbahn vorerst mit dem Hauptschulabschluss beendete. Aber drei Jahre später wollte ich dann doch gern Schauspiel studieren. Und um überhaupt zu den Aufnahmeprüfungen eingeladen zu werden, benötigte ich mindestens einen guten Realschulabschluss. Na, und den habe ich durch den einjährigen Vorbereitungskurs der VHS Rheingau Taunus und die anschließende „Externenprüfung“ mit einem Schnitt von 1,6 nachgemacht. Später kam auch noch das Fachabitur dazu. Ich habe, was die Ausbildungsfrage angeht, einen eher steinigen Weg genommen. Aber es war immer Interessant und vor allem intrinsisch [aus eigenem Antrieb, Anm. d. Red.] motiviert. Das kommt meiner Meinung nach in unserem Schul- und Ausbildungssystem viel zu kurz. Alle sollen nur funktionieren und wissen nicht mal wofür. Da macht lernen wenig Spaß.

Eva Bender: Wann ist das Interesse am Theaterspiel bei Ihnen geweckt worden?
Michel Jung-Heyn: Ich bin glaube ich schon ein extrovertierter Typ und hatte immer Spaß an Auftritten. Somit ja, schon zu Grundschulzeiten. Dann schlief das ein - oder jedenfalls gab es andere Dinge, die wichtig waren. Anfang zwanzig kam ich drauf, dass diese alte Leidenschaft immer noch da ist. Und dann habe ich eine  private Schauspielschule besucht und am Theater gespielt und den ein oder anderen Film. Das Studium der Theaterpädagogik an der Theaterakademie in Heidelberg war irgendwie ein konsequenter letzter Schritt zur Professionalisierung.

Eva Bender: Sie haben vielfältige Interessen und ein breitgefächertes Spektrum an Kompetenzen, wie fließt das in Ihre Arbeit ein?
Michel Jung-Heyn: Zu jeder Zeit. Mein Erfahrungsschatz ist mir schon oft hilfreich gewesen in der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In schwierigen Situationen und auch im Alltag. In Deidesheim haben wir im Frühjahr ein Musikvideo für eine Nachwuchs-Metalband produziert, da konnte ich von meiner Ausbildung als Video-Journalist über Theater und Filmerfahrung alles einfließen lassen. Neben allem anderen zaubere ich noch ein bisschen und habe durch meine aktuelle Anstellung das Klettern als tollen Sport entdeckt. Da habe ich jetzt den Sicherungsschein vom DAV gemacht und darf andere sichern. Das ist super für den Vertrauens- und Beziehungsaufbau und für die Kletterer ist es ein Riesenschub für das Selbstwertgefühl, wenn sie es geschafft haben, eine Zwölfmeterwand zu erklimmen.

Eva Bender: Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf?
Michel Jung-Heyn: Die Vielfältigkeit. Neben den unendlichen Möglichkeiten für Projekte sowohl in der Jugendarbeit allgemein als auch natürlich in der Arbeit mit Theatermethoden, sind ja auch die Menschen alle unterschiedlich und so darf ich selbst auch immer dazulernen.

Eva Bender: Welche Kurse bieten Sie in der vhs Neustadt an?
Michel Jung-Heyn: Ich werde beobachten, wie sich die Coronamaßnahmen im Herbst entwickeln und dann eventuell für das Semester 1/23 einen Improtheaterkurs anbieten. Weil mit Maskenpflicht das Theaterspiel einfach keinen Sinn macht. Oder jedenfalls nicht mit Anfängern. Mit Fortgeschrittenen könnte das hingegen spannend sein, wenn sie auf die Mimik beim Spiel verzichten müssen und der Körper mehr Emotionen zum Ausdruck bringen muss. In diesem Semester biete ich nur den Spraypaintingkurs an.

Eva Bender: Was ist Spraypainting genau?
Michel Jung-Heyn: Spraypainting ist eine actionreiche Straßenkunst. Hier wird mit Sprühdosen auf großen Papierbögen gearbeitet. Um Strukturen zu erarbeiten, wird mit Schwämmen, Zeitungspapier und einfachen Schablonen Farbe abgenommen oder zurückgehalten. Und als Finish wird mit einer Spachtel Kontur geschaffen. Dabei entstehen in erster Linie spacige Motive. Planeten, Galaxien und Landschaften. Es geht aber noch viel mehr.

Eva Bender: Und Wie haben Sie sprayen gelernt?
Michel Jung-Heyn: Das war ein bisschen Zufall. Ich habe das, während ich ´99 in Hamburg Zivildienst gemacht habe, auf der Mönckebergstraße gesehen. Ich war total fasziniert und wollte das auch können. Also habe ich den Sprayer gefragt, ob er mir das beibringt und Sunny Clayton, so hieß der Kerl, meinte sehr freundlich aber bestimmt „Nö. Warum?“ Aber so sind wir ins Gespräch gekommen und ich bin immer wieder zu seinem Stand gekommen. Hab ihn beobachtet und dann selbst ein bisschen mit Dosen rumprobiert. Es wurde nie so, wie er das konnte. Ich ging dann zurück ins Rhein-Main-Gebiet, aber wir hielten lose Kontakt und drei Jahre später suchte ich in Hamburg wieder eine Wohnung, da rief ich Sunny an und die hatten in ihrer zweier Künstler-WG mit angeschlossener Galerie noch ein kleines Zimmer frei. Da bin ich eingezogen. So sind wir Freunde geworden und dann hat er mir doch sprayen beigebracht. Zu guter Letzt sind wir zu dritt in Hamburg und Umgebung unterwegs gewesen und haben Straßenkunst gemacht und davon auch gelebt.

Eva Bender: Theater und Kunst – wie lässt sich das vereinbaren?
Michel Jung-Heyn: Na, Theater ist Kunst. Und oft ist Kunst Theater. 😉

Eva Bender: Wie geht es für Sie weiter?
Michel Jung-Heyn: Je größer meine Kinder werden, desto eher kann ich mir vorstellen, auch wieder mehr selbstständig zu arbeiten. Zum Beispiel Darstellendes Spiel für Schulen anzubieten, die das noch nicht im Programm haben. Und in Deidesheim bin ich ja fest angestellt. Da geht es als nächstes auch darum, welche Einschränkungen der Herbst vielleicht bringen wird und wie wir arbeiten dürfen. Was die vhs angeht, da freue ich mich jetzt auf die Auftakt-Veranstaltung, auf viele interessante Gespräche und dann auf meinen Kurs im Oktober.

Eva Bender: Vielen Dank für das nette Gespräch.

Herbstsemester Programm:

  • Das neue vhs Programm im Bereich Kulturelle Bildung inklusive Spraypainting-Workshop ab 14 Jahren mit dem Referenten Michel Jung-Heyn am 8. Oktober.
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Weitere Informationen & Kontakt

Bei technischen oder inhaltlichen Fragen zu den Seminaren sind wir, das Team der vhs Neustadt an der Weinstraße, gerne an Ihrer Seite. Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre Nachricht.

Telefon: 06321 855-1564
E-Mail: volkshochschule@neustadt.eu
Website: www.vhs-nw.de
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  • Oberbürgermeister Marc Weigel freut sich mit "sprühender Kreativität" aufs Herbstsemester der vhs Neustadt und lädt alle Interessierten herzlich zur Auftaktveranstaltung am Freitag, 9. September, 18 Uhr in das vhs Gebäude ein.
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