Interview der Woche
„The Voice Kids“: Davit Nikalayan
Von Markus Pacher
Neustadt. Davit Nikalayan stammt aus Armenien, lebt mit seinen Eltern und seinen beiden Geschwistern in Neustadt und geht in die 6. Klasse des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums. Als Teilnehmer der 7. Staffel der bekannten Sat1-Casting-Show „The Voice Kids“, Deutschlands größter Talentwettbewerb für Nachwuchssänger/innen zwischen 8 und 15 Jahren, hat er die Jury überzeugt und mit überwältigendem Erfolg an der 7. Phase, den sogenannten „Blind auditions“ teilgenommen. Bisher hat er sich gegen über 17.000 Konkurren/tinnen durchsetzen können und befindet sich nun in der engeren Auswahl. Das Finale, an dem acht Sänger/innen teilnehmen werden, findet am 21. April in Berlin statt. In der Jury ist auch Mark Forster vertreten, Forster stammt aus unserem Verbreitungsgebiet, aus Winnweiler in der Westpfalz.
??? Davit, erzähl mal, wie ist das mit deiner Bewerbung für die Teilnahme an der Casting-Show „The Voice Kids“ gelaufen?
Davit: Seit meiner frühen Kindheit war es schon immer mein Traum, bei einem Gesangswettbewerb mitzumachen. Meine Bewerbung an Sat1 habe ich per E-Mail geschickt. Da gab’s einen Fragebogen, den man zurückschicken musste mit Fragen wie z. B. wer mein Lieblingssänger ist oder was ich für Lieder singe. Die wollten außerdem ein Bewerbungsvideo, auf dem ich singe. Die Antwort kam nach zwei Monaten, verbunden mit einer Einladung zum Casting nach Frankfurt. Dort musste ich zwei Lieder singen. Dann musste ich eine halbe Stunde warten und direkt danach eine weitere Gesangsprobe abliefern. Das hatte die Jury dann endgültig überzeugt und ich musste gleich ein Interview halten.
??? Das klingt ja spannend. Und wie ging’s weiter?
Davit: Es folgte ein weiteres Casting in Berlin. Dort musste ich drei Lieder singen, danach kam die positive Antwort, dass ich zur ersten Phase, den sogenannten „Blind auditions“ eingeladen bin.
??? Warst du sehr aufgeregt? Was hast du dort gesungen?
Davit: Die „Blind auditions“ waren am stressigsten. Zunächst fand ich es richtig komisch, dass ich so gar nicht aufgeregt war. Als schließlich mein Name aufgerufen wurde, fing ich an zu zittern. Erstaunlicherweise klappte der Vortrag des Songs „It’s a mans world“ von James Brown richtig gut.
??? Wie hat die Jury auf deinen Auftritt reagiert?
Davit: Es war unglaublich. Die waren alle total begeistert. Ich bin jetzt eine Runde weiter. Die im November 2018 gemachten Aufnahmen, darunter auch mein Auftritt, werden ab 17. Februar in Sat1 ausgestrahlt. Im Internet wurden sie bereits auf der offiziellen Seite von „The Voice Kids“ präsentiert.
??? Wann hast du die Musik für dich entdeckt? Stammst du aus einem musikalischen Elternhaus?
Davit: Ich singe, seit ich mich erinnern kann. In meinem Elternhaus sind zwar alle musikalisch, es wird gerne gesungen, aber mehr so nebenbei, niemand spielt ein Instrument. Schon früh begann ich, Lieder die ich irgendwo im Radio gehört hatte, nachzusingen. Wenn sie mir nach mehrmaligem Hören gefallen haben, lernte ich den Text auswendig. Mittlerweile geht es sehr schnell. Ich brauche nur etwa zwei Tage, um einen Song zu erlernen.
??? Wie reagiert deine Umwelt auf dein ständiges Üben?
Davit: Manchmal wird es meinen Eltern zuviel und manchmal sagen sie, dass es jetzt reicht. Die Nachbarn haben sich trotz der Lautstärke bisher positiv geäußert. Sie sagen nicht, dass es sie stört, sondern dass es ihnen gefällt. Meine Mitschüler haben die Sache mit „The Voice Kids“ natürlich mitbekommen und drücken mir die Daumen.
??? Hattest du bereits Bühnenauftritte?
Davit: In Neustadt noch nicht. Aber früher, als wir noch in Cochem wohnten, hatte ich Auftritte beim Kinderkarneval und bei Weinfesten.
??? Unter den anfänglich 17.000 Bewerbern bist du jetzt in der engeren Auswahl. Wie ist die Atmosphäre unter euch?
Davit: Wir fühlen uns alle wie Freunde, ohne dabei zu vergessen, dass wir eigentlich Gegner sind, die allem um den Sieg kämpfen.
??? Willst du den Gesang zum Beruf machen?
Davit: Früher hatte ich noch andere Ideen, was ich später einmal werden will. Heute kann ich mir ein Leben ohne Singen nicht mehr vorstellen. Ja, ich möchte unbedingt Sänger werden.
??? Davit, ich kann die Jury verstehen. Wenn man dich gehört hat, fehlen einem die Worte und es bleibt nur noch die Frage: Wie kann man so toll singen? Hast du einen Gesangslehrer, der dir das beigebracht hat?
Davit: Nein, bisher noch nicht. Aber wenn ich das Casting gewinne, werde ich gesponsort und bekomme ein Gesangs-Stipendium. [Anmerkung der Redaktion: An dieser Stelle mischt sich Davits Vater Sedrak ein und äußert sich zum Talent seines Sohnes: „Das ist ein Geschenk Gottes“].
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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