Die Verfolgung von Juden und Sinti in der Pfalz
Vortrag zum 9. November

Foto: Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht fand am Donnerstag, den 9. November um 18:30 Uhr ein Vortragsabend mit dem Thema „Lebenslinien – Die NS-Verfolgung von Juden und Sinti in der Pfalz“ im Roxy Kino Neustadt statt. Die Referenten hierfür waren Jaques Delfeld Jr., Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des Verband Deutscher Sinti und Roma und Peter Zank, einem Bildungsbeauftragten der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt.

Dem Vortrag voraus ging eine Einleitung von Kurt Werner, dem Vorsitzenden des Fördervereins Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt e.V.. Werner sprach über den historischen Hintergrund des Gedenktages und erzählte von den Geschehnissen in eben dieser Nacht in Neustadt an der Weinstraße. Er erinnerte an die Leitmotive der Gedenkstätte: Erinnern, gedenken, lernen.
In der Rede des Neustadter Oberbürgermeisters Marc Weigel vollzog dieser den Brückenschlag in die heutige Zeit und betonte die Wichtigkeit des Gedenkens und Erinnerns auch noch Jahre nach dem Geschehenen und besonders in der heutigen Lage.
Peter Zank und Jacques Delfeld Jr. erläuterten in ihrem Vortrag bildhaft die Verfolgungsgeschichten ihrer Familien von 1920ern bis in die 1970er Jahre. Sie schilderten die Schicksale zweier pfälzischen Familien, die verbunden sind durch ihre Geschichte der Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung. Dieser Vortrag, der die Geschichte so vieler Menschen durch die persönliche Nähe greifbar gemacht hat, ging zeitlich noch weit über die Verfolgung im Nationalsozialismus hinaus.
Peter Zank und Jacques Delfeld Jr. sprachen auch von der Rückkehr ihrer Vorfahren in die Heimat und der Ausgrenzung, die noch bis in die späten 70er Jahre stattfanden und teilweise noch bis heute stattfinden. Die beiden Referenten beendeten ihren Vortrag mit der Erinnerung und Mahnung, dass die Geschehnisse der Vergangenheit sich niemals wiederholen dürfen.

Zum Abschluss bedankte sich Dr. Anja-Maria Bassimir für den Mut, sich in diesem Maße vor einem Publikum angreifbar zu machen damit die Geschichte nicht vergessen wird und sich nie wiederholt.

Autor:

Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt aus Neustadt/Weinstraße

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