Eine Zwischenbilanz im Caritas-Altenzentrum St. Ulrich unter neuer Leitung
Wichtig ist die gute Stimmung im Haus
Neustadt. Vor fast einem halben Jahr trat Regina Greiner die Nachfolge von Ernst Ohmer als Einrichtungsleiterin im Caritas-Altenzentrum St. Ulrich in Neustadt an - Zeit für eine erste Zwischenbilanz.
Sie hatte es sich gut überlegt, und jetzt sagt sie voller Überzeugung: „Ich mache es mit Freude!“ Seit 1. Oktober 2018 ist Regina Greiner Einrichtungsleiterin im Caritas-Altenzentrum St. Ulrich in Neustadt. Die großen Veränderungen gab es seither nicht, eher kleine, die nicht sofort auffallen. Eine davon ist die Art, wie Greiner Führung praktiziert und lebt: Sie ist mit je einer halben Stelle Einrichtungsleiterin und Pflegedienstleiterin. Cornelia Braun ist die andere „halbe“ Pflegdienstleiterin und Qualitätsbeauftragte, und Sabine Schanz hat die zweite Hälfte als Assistentin der Einrichtungsleitung inne und ist Praxisanleiterin. Es gibt verwaltungs-technische Gründe für diese Leitungsaufteilung, aber wichtig ist Regina Greiner: „Wir arbeiten ohnehin als Team zusammen, und das ist genau der Stil, den wir wollen.“ Hand in Hand zu arbeiten, fügt sie hinzu, helfe auch dabei, personelle Engpässe aufzufangen.
„Wichtig ist mir die gute Stimmung im Haus“, so die Einrichtungsleiterin, die schon lange in St. Ulrich arbeitet und von Bewohnern und Kollegen ermutigt wurde, sich um die Leitungsposition zu bewerben. Das gute Klima werde auch von den Bewohnern und Besuchern zurückgemeldet, freut sie sich. „Das ist für Viele ein Entscheidungsgrund, zu uns zu kommen: Die Menschen fühlen sich gleich in dieser familiären Stimmung aufgehoben.“ Das Haus ist voll belegt, und nicht nur das: „Wir leben von unserem guten Ruf: 90 Prozent kommen auf Empfehlung zu uns!“
Kommunikation und Transparenz, da ist sich das Führungstrio einig, herrschten auch unter Vorgänger Ernst Ohmer. Jetzt wird das noch stärker praktiziert. Beispiel Projekt Hospizkultur, das vor einem Jahr gestartet wurde. Inzwischen fand in St. Ulrich eine Vollversammlung statt, viele Mitarbeiter waren bei externen Fortbildungen, und alle Mitarbeiter aus allen Arbeitsbereichen wirken an dem Konzept mit. „Das lässt die Beziehung untereinander wachsen und baut Vertrauen und Wertschätzung auf“, so einer der Vorteile aus Sicht von Sabine Schanz. Was aber mindestens ebenso wichtig ist: Viele Sichtweisen, die vorher nicht so stark einbezogen wurden, helfen bei der Frage nach Verbesserungs- und Optimierungspotenzial.
„Im Moment überlegen wir, wie wir das Betreuungsangebot für unsere Bewohner ausbauen können“, erzählt Greiner. Mit einer neuen Mitarbeiterin für soziale Betreuung sei man momentan „recht kreativ“. Alle hätten Lust, Neues auszuprobieren, freut sich Greiner. Eine kleine aber entscheidende Änderung führte sie bereits an Weihnachten ein: Statt am Nachmittag des Heiligabends, begannen die Feierlichkeiten bereits am Vormittag mit Gottesdienst und gemeinsame Mittagessen. Das wussten die Mitarbeiter in der Küche zu schätzen, aber auch die Familienangehörigen der Bewohner: Es war geruhsamer und gemütlicher, weil niemand auf die Uhr schauen musste.
Themenwochen stehen außerdem auf dem Plan von Regina Greiner. Eine davon wird „Frühlingserwachen“ heißen. Den beginnenden Frühling soll man dann im Haus etwa beim Speiseangebot spüren, dazu ist die Idee eines Marktstandes im Eingangsbereich aufgekommen, an dem sich die Bewohner an frischem Obst, frisch gebackenen Waffeln oder Frühlingsdekoration erfreuen können.
„Solche Wochen sollen sich dann durch das Jahr ziehen“, sagen die drei Frauen an der Spitze. Sie wissen: Die Interessen der alten Menschen haben sich in den vergangenen Jahren verändert, da muss auch das Angebot mithalten. So wird einer noch sehr aktiven Bewohnerin ein Spanischkurs in der Einrichtung ermöglicht, und für Bewohner, die WLan nutzen möchten, sollen in Zukunft WLan-Points eingerichtet werden. Es wird ein Tanz in den Mai veranstaltet und einiges mehr.
Personalgewinnung wird eine große Herausforderung der Zukunft sein, weiß Regina Greiner. Derzeit sieht es gut aus mit dem Personalschlüssel, die Fluktuation ist sehr gering. Der Nachteil: Viele Mitarbeiter werden ungefähr zur gleichen Zeit aus dem Dienst ausscheiden. Da gilt es schon jetzt, sich im Nachwuchs zu kümmern. Eine verhältnismäßig hohe Zahl von Auszubildenden hilft weiter, aber auch ein Projekt mit Schulen: Dazu kommen Schüler nach St. Ulrich, begleiten die Auszubildenden in ihrer Arbeit und erleben so ganz authentisch den Arbeitsalltag. „Zudem bieten wir flexiblere Arbeitszeiten an. Damit können wir den Wünschen mancher Mitarbeiter entgegenkommen und die Arbeitszeiten noch mehr auf die Bedürfnisse der Bewohner abstimmen“, sagt Regina Greiner.
Insgesamt lebt sie mit ihrem Team weiter, was Ernst Ohmer schon wichtig war: „Wir sind ein offenes Haus mit offenen Türen und ganz viel Kontakt nach außen!“ cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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