Giftige Pflanzen für Katzen: Tödliche Gefahren hinterm Sofa

Die geliebten Samtpfoten sind stets auf Schnupperkurs und interessieren sich ganz besonders für Pflanzen. Achtung aufgepasst - einige darunter sind für Stubentiger giftig! | Foto: BAS
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Giftige Pflanzen für Katzen. Katzen sind von Natur aus neugierig, nur wenige interessieren sich nicht für das Grünzeug. Die meisten Stubentiger erkunden und beschnuppern intensiv ihre Umgebung und stoßen dabei immer wieder auf giftige Zimmerpflanzen. Dann ist oftmals Knabbern angesagt. Die Gefahren für die Blumenfresser lauern überall und manche kommen an keiner Pflanze und an keinem Blumentopf vorbei: In der Wohnung in Gestalt von giftigen Zimmerpflanzen oder im Garten und der freien Natur in Gestalt von ungießbaren Nutzpflanzen und Blumen, giftigen Beeren oder Pilzen.

Giftige Pflanzen - eine große Gefahr für Katzen

Was Besitzer von Katzen beachten müssen, um Vergiftungen und die damit verbundenen, in manchen Fällen bis zum Tod des geliebten Vierbeiners führenden Qualen zu vermeiden, zeigt der folgende Leitfaden mit wichtigen Infos und Tipps über giftige Pflanzen, die möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit Ihrer Katze und etwaige Maßnahmen, die präventiv oder nach einer Vergiftung Ihrer Katze vorgenommen werden sollten. Eine besondere Bedrohung für die sogenannten Stubentiger, also Mitbewohner, die ausschließlich in der mit Pflanzen dekorierten Wohnung gehalten werden, stellt unter den im Zimmer befindlichen giftigen Pflanzen die Orchidee oder der Weihnachtsstern dar – beliebte Geschenke, aber gleichzeitig die gefährlichsten Feinde Ihrer Katze im heimischen Wohnzimmer. Bereits der Verzehr von kleinsten Mengen dieser Pflanzen reichen aus, um beim Haustier Vergiftungen wie Krämpfe, Durchfall oder Erbrechen hervorzurufen. In solchen Fällen ist ein sofortiger Tierarztbesuch angesagt. Wichtig: Pflanze mitbringen, damit der Tierarzt seine Behandlung darauf abstimmen und entsprechende Medikamente gegen die Symptome der Vergiftung verabreichen kann. Aufgepasst: Bei vielen Zimmerpflanzen treten die Vergiftungserscheinungen erst auf, wenn die Katze regelmäßig daran knabbert. Bei anderen wiederum reicht der einmalige Verzehr von Pflanzen, um das Tier im schlimmsten Fall tödlich zu vergiften. Dies gilt auch für das Wasser der Blumenvase, das die Tiere zuweilen zum Stillen ihres Durstes nutzen. Das trifft zum Beispiel auf Narzissen oder Tulpen zu. Und natürlich generell für Blumenvasen, denen Dünger zugefügt wurde. Übrigens: Wenn das Tier ein ausgesprochenes Faible für Unverdauliches zeigt, kann dahinter eventuell auch eine psychische oder physische Erkrankung stecken.

Besonders giftige und gefährliche Zimmerpflanzen von A-Z

Nicht nur die Orchidee und der Weihnachtsstern stellt unter den Blumen und Pflanzen eine Gefahr für die Katze in der Wohnung dar. Wer sein Tier liebt, sollte auf folgende giftige Pflanzen im Zimmer bzw. gefährliche Blumen verzichten.

Giftige Planzen für Ihre Katzen sind:

Aloe vera, Alpenveilchen (Cyclamen), Amaryllis, Asparagus, Azaleen, Baumfreund (Philodendron), Birkenfeige (Ficus benjamini), Bogenhanf (Sansevieria), Buntnessel, Caladium, Calla, Chilli, Chrysanthemen, Dieffenbachie (Dieffenbachia), Drachenbaum (Dracaena), Efeu (Hedera), Efeutute (Epipremnum pinnatum), Einblatt (Spathiphyllum), Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata), Elefantenohr (Alocasia), Fensterblatt (Monstera), Flamingoblume (Anthurium andreanum), Glücksfeder (Zamioculcas), Gummibaum (Ficus elastica), Kalanchoe, Lilien, Narzissen, Orchideen, Palmfarn (Cycas revoluta), Palmlilie (Yucca), Strahlenaralie, Strelitzie (Strelitzia), Tulpen, Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), Chinesischer Roseneibis (Hibiscus rosa-sinensis), Weihnachtskaktus, Yucca Palme, einige Ficus-Arten, Hyazinthen, Geldbaum (Crossata Ovata) und Maiglöckchen.

Die Dosis ist entscheidend

"Dosis sola facit venemum" - die Dosis allein macht das Gift, wusste bereits der im 16. Jahrhundert lebende Alchemist Paracelsus. Damit wollte er sagen, dass eigentlich alles giftig ist, wenn Tier oder Mensch zuviel davon, also große Mengen fressen bzw. essen. Bei Katzen hängt das von ihrer Größe bzw. ihrem Gewicht ab sowie ihrem Gesundheitszustand und ihrem Alter, der eingenommenen enthaltenen Dosis und der Giftkonzentration der Pflanze. Ein Tierarzt kann die Situation beim Haustier am besten beurteilen und in Kenntnisnahme der jeweiligen Pflanze die entsprechenden Behandlungen einleiten.

Können Katzen oder Hunde giftige Pflanzen erkennen?

Leider nicht. Darin sind sich die meisten Experten einig. Denn Ihre Vierbeiner verfügen wie der Mensch offensichtlich im Gegensatz zu vielen anderen Wesen nicht über eine entsprechede Sensorik, die ihnen hilft, giftige Pflanzen von ungiftigen zu unterscheiden.

Ungiftige Pflanzen zum Fressen lecker

Wenn Sie nicht auf Pflanzen in der Wohnung verzichten und bei Zimmerpflanzen auf Nummer sicher gehen möchte, können Sie Ihr Heim mit folgenden, für Ihre Katzen unbedenklich geltenden ungiftigen Pflanzen dekorieren: Orbmarante (Calathea), Bananen Pflanze (Musa), Katzengras, Bergpalme (Chamaedorea elegans), Bromelien (Bromeliaceae), z.B. Guzmania, Tillandsia, Dickblatt (Crassula), Keniapalme (Howea forsteriana), Kokospalme (Cocos nucifera), Schusterpalme (Aspidistra elatior), Pilea (Pilea peperomioides) und Zwergpfeffer (Peperomia obtusifolia).

Dünger vermeiden

Grundsätzlich sollte der Einsatz von Düngestäbchen und festem Dünger in der Wohnung vermieden werden, denn wenn Ihre Katzen - und das gilt auch für Hunde und andere Haustiere - giftigen Dünger fressen, kann das bereits bei geringen Mengen, die gefressen werden, zum Erbrechen des Tiers führen. Darüber hinaus sollte nur Bio-Erde und Bio-Flüssigdünger verwendet und auf den Gebrauch von giftigen Pflanzenschutzmitteln und Blattglanz verzichtet werden. Um das Vergiftungsrisiko zusätzlich zu minimieren, erscheint es wichtig, Ihre Katze anderweitig zu beschäftigen – zum Beispiel mit Katzenspielzeug -, damit der geliebte Vierbeiner nicht aus reiner Langeweile auf die Idee kommen, an dem satten Grün der Zimmerpflanzen und giftigen bunten Blüten zu knabbern. Wichtig ist es, Vorkehrungen zu treffen, damit die Katzen nicht erst an das giftige Grün gelangen. Empfohlen sei z. B. ein Hochstellen der Pflanze auf Regale oder Möbel. Manchmal nutzt auch in Zitronensaft und Wasser getränkte Watte oder intensive Gerüche wie Chili, Aloe vera oder Pfeffer, um die Katzen abzuschrecken.

Gefahren im Garten und der freien Natur

Die meisten Giftpflanzen für Katzen und auch für Hunde lauern auf ihren Exkursionen im Freien, die sich weit über die Grenzen des eigenen Gartens hinausdehnen und bei der die flauschigen Felltiere mit einer mannigfaltigen, zuweilen todbringenden Botanik konfrontiert werden. Neben einigen Wildblumen und Wiesenblumen gelten Pflanzen der Gattung Allium als besonders giftig, weil sie besonders starke Giftstoffe enthalten. Oftmals werden sie als Nutzpflanzen im Garten gehalten. Es handelt sich dabei vor allem um Zwiebeln, Knoblauch und Lauch. Sie können den Magen-Darm-Trakt von Katzen angreifen und zur Schädigung der roten Blutkörperchen und damit zur Blutarmut führen. Diese Pflanzen sind für die meisten Tiere grundsätzlich giftig, unabhängig ob im rohen oder gekochten Zustand. Zuweilen treten die Vergiftungserscheinungen erst nach einigen Tagen auf. Erbrechen, Durchfall, Lethargie, Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden, akutes Nierenversagen und Herzrasen sind oftmals die tragischen Folgen.

Weitere Vergiftungssymptome

Wenn Ihre Katze unter Durchfall leidet und besonders starken Speichelfluss zeigt oder zittert und lethargisch wirkt, irgendwie anders atmet oder im schlimmsten Fall die Schleimhäute blau anlaufen, ist besondere Vorsicht geboten und höchste Zeit, einen Tierarzt zu konsultieren. Bei kleinen Tieren sind die gesundheitlichen Gefahren besonders groß. Folgende weitere folgende Symptome nach dem Verzehr von Pflanzen können auf eine Vergiftung des Magens hinweisen: Krämpfe, Lähmungserscheinungen, Schaum vor dem Mund, schwacher Puls, stark verengte oder geweitete Pupillen, Taumeln und Verstopfung. In diesem Fall können unter anderem Erste Hilfe Maßnahmen ratsam sein.

Katzengras und Katzenminze anbieten

Übrigens gibt es einige Pflanzen, die auch als Zimmerpflanzen gehalten werden können, deren roher Verzehr für die Katzen sogar gesundheitsfördernd sind. Dabei handelt es sich um bekannte, nicht giftige Futterpflanzen wie Katzengras, Katzenminze (Nepeta cataria) und Baldrian (Valeriana officinalis). Außerdem kann man den Haustieren Weizengras oder Hafergras anbieten. Last but not least: Bei Futterpflanzen sollte grundsätzlich auf Bio-Qualität geachtet werden.

Fazit

Wenn man alle Tipps beherzigt, muss man nicht unbedingt auf Zimmerpflanzen im Topf oder Schnittblumen verzichten. Wer eine gut überlegte Wahl bei Pflanzen trifft, kann sein Heim trotzdem wunderbar begrünen und gleichzeitig sogar einen Beitrag für die Gesundheit von Tier und Mensch leisten. mp

Weitere wichtige Informationen können auf der Seite des Tierschutzbundes entnommen werden.

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Die giftige Orchidee gibt es nicht nur als Pflanze für die Wohnung, sondern auch in als giftige Wildblume in der freien Natur.



 | Foto: NABU
Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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