Motorsport
Porsche-Pilot Daniel Gregor fährt beim 24-Stunden-Renndebüt in Dubai als jüngster Klassensieger auf das Podium
Maikammer. Der Rennfahrer Daniel Gregor aus Maikammer ist bei seinem ersten 24-Stunden-Rennen gleich als jüngster Klassensieger auf das Podium gefahren. Der schnelle Pfälzer ging beim 24-Stunden-Rennen in Dubai auf einem Porsche 718 Cayman für das Team Sorg Rennsport an den Start und feierte in der TCX-Wertung sogar den Klassensieg. In der TCR-Klasse wurde Daniel Gregor mit seinen Teamkollegen, dem Deutschen Christoph Krombach aus Asslar, dem Schweizer Patrik Grütter sowie Benito Tagle aus Mexiko, Dritter.
Damit ist der 17-jährige Daniel Gregor der wohl jüngste Deutsche und vielleicht auch weltweit der erste Rennfahrer, dem dies bei einem 24-Stunden-Rennen gelang.
Daniel Gregor begann im Kartsport seine Karriere und fährt seit 2019 für das Team 75 Motorsport vom zweifachen Langstrecken-Weltmeister Timo Bernhard. 2021 wechselte Daniel Gregor vom Kartsport zu den Tourenwagen und verpasste in seinem ersten Jahr als Gesamtdritter nur ganz knapp den Titelgewinn im VW-Tourenwagenjunior-Cup.
Im letzten Jahr stieg Daniel Gregor in die DTM Trophy auf und ging mit einem 500 PS starken Porsche an den Start. Dort gewann der 16-jährige Schüler das neunte Saisonrennen auf regennasser Piste auf dem anspruchsvollen Grand-Prix-Kurs von Spa-Francorchamps in den belgischen Ardennen. In der Gesamtwertung belegte Daniel Gregor in der DTM Trophy 2022 mit drei Podestplätzen den neunten Gesamtrang.
Von seiner erlebnisreichen Woche erzählt Daniel Gregor:
"Der Renneinsatz beim 24-Stunden-Rennen in Dubai kam kurzfristig zustande, bereits am letzten Dienstag fanden auf dem 5,39 km langen Dubai Autodrome dann die ersten Testfahrten statt. Am Mittwoch war in Dubai in der City die Parade von allen Teams, dort sind wir mit unseren Rennautos hingefahren. Ich war noch nie in Dubai gewesen und bin auch noch nie in der Nacht mit einem Rennauto gefahren und habe bisher auch noch kein 24-Stunden-Rennen bestritten. Auch das Team Sorg Rennsport und die Fahrerkollegen waren bis auf Christoph Krombach alle neu für mich. Es war eine riesen Erfahrung, ich bin gleich auf der Rennstrecke in Dubai sehr gut zurechtgekommen und in den ersten fünf Runden schon eine Topzeit gefahren. Es waren 53 Autos in Dubai am Start, ich war als zweiter Fahrer eingeplant und konnte mich vom 42. Platz auf den 36. Rang verbessern. Unsere Pace im Rennen war gut gewesen. Wie konnten in der TCE-Klasse gut mithalten, obwohl die TCR-Autos eine bessere Performance hatten. Leider hatte ich in der Nacht dann einen Unfall. Ein Mercedes hatte sich vor mir gedreht und ich konnte nicht mehr ausweichen. Durch die größere Beschädigung hat die Reperatur an der Box eineinhalb Stunden gedauert, dadurch haben wir viele Plätze verloren. Danach konnte ich wieder Topzeiten fahren und wir haben langsam wieder Boden gutgemacht.
Vier Stunden vor Rennende bekam ein Audi vor uns technische Probleme und wir konnten uns einen Platz verbessern und fuhren dann als Dritter im Ziel in der TCE-Klasse auf das Podest. Das Podium war nach 508 Runden und dem 31. Gesamtrang ein verdienter Platz für die harte Arbeit von uns Fahrern und dem Sorg Rennsport-Team. Ich konnte bei meinem ersten richtigen Langstreckenrennen sehr viel lernen. Es war ein sehr guter Auftakt für mein erstes 24-Stunden-Rennen und in die neue Rennsaison 2023. So früh bin ich bisher noch nie in eine neue Rennsaison gestartet. Ich war mit Timo Bernhard in Kontakt und er hat mir sehr viele Tipps gegeben. Vielen Dank an alle Beteiligten für das tolle Erlebnis."
Daniel Gregor, der am 20. November 2022 seinen 17. Geburtstag feierte, wird auch in dieser Saison wieder von der ADAC Stiftung Sport gefördert und unterstützt.
Der Porsche Cayman GT4 Clubsport (Typ 982) wurde vom Team Sorg Rennsport eingesetzt.
Das Team Sorg Rennsport ist in Wuppertal beheimatet und der Rennstall ist am Nürburgring ansässig.
Wie professionell und erfolgreich Sorg Rennsport diese Einsätze gestaltet, bewies das Team gleich zum Saisonstart in der MotorCity des rennbegeisterten Emirats. „Alle Testtage, die Trainings und die vier Qualifyings liefen absolut problemlos“, bestätigt Daniel Sorg, Co-Teamchef an der Seite seines Bruders Benjamin. Die fehlerfreie Vorstellung sollte sich auch im Rennen fortsetzen. Die Startnummer 227, pilotiert von dem erst 17-jährigen Daniel Gregor aus Maikammer bei Neustadt, Christoph Krombach aus Asslar, dem Schweizer Patrik Grütter und Benito Tagle aus Mexiko, drehte auf dem Grand PrixCircuit des Dubai Autodrome lange Zeit problemlos ihre Runden.
Gegen 21 Uhr, nach rund sechs Rennstunden, ereilte die Porsche-Crew am Samstagabend jedoch ein typischer Langstrecken-Zwischenfall. In der letzten Kurve vor Start und Ziel hatte sich ein Gegner gedreht. Daniel Gregor, der zu diesem Zeitpunkt im Cockpit des Sorg-Porsche saß, wollte innen vorbeiziehen. In diesem Moment wendete der ausgerutschte GT4-Rennwagen und fuhr auf die Ideallinie zurück. Ohne Chance auszuweichen, traf Daniel Gregor ihn mit der Front auf der Beifahrerseite. Trotz des erheblichen Schadens gelang es dem Newcomer, den Cayman noch bis zur Sorg-Garage zu fahren.
„Wir haben in anderthalb Stunden den Vorderwagen mit einer Karosseriepresse gerichtet, sodass wir neue Kühler und eine Frontschürze montieren konnten“, schildert Daniel Sorg die Arbeit seiner Mechaniker. Lohn der Mühen: „Nach der Reparatur lief der Porsche Cayman GT4 CS wieder wie ein Uhrwerk.“
Lediglich mit den warmen Temperaturen hatte die Crew in der Folge zu kämpfen, da in der Kürze der Reparaturzeit nicht alle Luftführungen am Vorderwagen montiert werden konnten. Die Kühler arbeiteten deshalb nicht 100-prozentig. Was das Quartett in der Startnummer 227 nicht daran hinderte, ordentlich Boden gutzumachen. „Über die Distanz konnten wir uns auch dank besserer Zuverlässigkeit auf Platz drei der TCE-Division vorarbeiten“, berichtet Daniel Sorg. So durfte die Sorg-Besatzung nach 24 Stunden und 508 Runden ihren Erfolg sogar auf dem Gesamtsieger-Podium feiern. Den Sieg in der Klasse TCX hatte Sorg Rennsport mit dem einzig gemeldeten TCX-Fahrzeug bei der Zieldurchfahrt ohnehin perfekt gemacht.
In seinem ersten 24-Stunden-Rennen überhaupt gelang Daniel Gregor, im November erst 17 geworden, mit einem Schnitt von 147,10 km/h die schnellste Runde des Fahrer-Quartetts. Der Nachwuchsfahrer kennt den Cayman bestens aus der Talentschmiede DTM Trophy, die er 2022 für das Porsche-Team 75 Motorsport von Timo Bernhard bestritt.
„Die Stimmung im ganzen Team und auch unter den vier Piloten, die zum ersten Mal in dieser Konstellation zusammen gefahren sind, war die ganze Woche sehr positiv“, bilanziert Daniel Sorg den erfolgreichen Saisonauftakt und fügt hinzu: „Benni und ich sind unheimlich stolz auf unser Team. Die ganze Woche lief sehr geordnet und professionell ab, gleichzeitig kam der Spaß nicht zu kurz. Auch in schwierigen Situationen wie nach dem Unfall haben wir gemeinsam großen Einsatz gezeigt und so das Rennen mit einem tollen Ergebnis beenden können.“
Weitere Informationen über Daniel Gregor gibt es unter www.daniel-gregor.racing
und über das Team Sorg Rennsport gibt es unter www.sorg-rennsport.de .
Text von Michael Sonnick und Sorg Rennsport
Fotos von Gruppe C, Sorg Rennsport und vom Veranstalter
Autor:Michael Sonnick aus Ludwigshafen |
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