Wirbel beim Energiegipfel
Klimaaktion Neustadt fordert Verwaltung
Bericht vom Energiegipfel der Klimaaktion Neustadt/Wstr. e.V.
Der Energiegipfel der Klimaaktion Neustadt am 4.Oktober in der Gimmeldinger Meerspinnhalle war ein voller Erfolg!
Rund 100 Gäste aus der Neustadter Politik, Stadtverwaltung, von den Stadtwerken, Umweltverbänden und interessierten BürgerInnen hörten höchst interessante Vorträge zum Thema Energiewende, gefolgt von intensiven Diskussionen.
Die Vortragsfolge eröffnete Professor Dr. Helling der Hochschule Trier/Birkenfeld mit einem Beitrag zur bedrohlichen Klimasituation unseres Planeten aus akademischer Sicht. Er machte die Dringlichkeit der Abkehr von fossilen Energieträgern deutlich.
Landrat A.D. des Rhein Hunsrück-Kreises, Bertram Fleck, der schon 1999 mit energiesparenden Maßnahmen in seinen Gemeinden begonnen hatte, illustrierte an vielen begeisternden Beispielen, wie Kommunen erneuerbare Energie erzeugen können und damit regionale Wertschöpfung und hohe Einkommen für die Gemeinden generieren können.
Zum Abschluss der Vorträge präsentierte Wolfgang Thiel, erster Vorsitzender der ISE – Initiative Südpfalz Energie – die Energiesituation in Rheinland-Pfalz. Er betonte, dass die Realisierung der Energiewende weit hinter den Zielen des Bundes und des Landes hinterherhinkt und dass ein entschieden stärkerer Ausbau von Windenergie und Photovoltaik nötig sind, um von Gas und Öl wegzukommen.
Das gilt insbesondere für Neustadt, wo noch immer mehr als 90% des Endenergieverbrauchs aus fossilen Quellen stammen. Während Stadtwerke anderer Gemeinden schon seit über 20 Jahren in erneuerbare Energie – Windkraftanlagen und Fotovoltaik verschiedenster Ausprägung - investiert haben und damit reich geworden sind, hat sich in Neustadt bisher so gut wie nichts getan. Auf diese Misere angesprochen, konnten die anwesenden Vertreter von Stadt und Stadtwerken keine überzeugenden Pläne zur Umsetzung der Energiewende präsentieren. Insbesondere die Frage, wie die Innenstadt nach der Abkehr von Gas mit Wärme versorgt werden soll, ist weiter ungelöst.
Die Klimaaktion fordert deshalb von der Stadt nicht nur, der Öffentlichkeit möglichst bald konkrete Pläne zum Erreichen der vereinbarten Klimaneutralität vorzulegen, sondern auch, periodisch über die Fortschritte in Sachen Energiewende zu berichten. Die Klimaaktion fordert weiter, alle gesellschaftlichen Gruppen an den anstehenden Entscheidungen, die Bürger und Bürgerinnen betreffen, in einem Prozess demokratischer Teilhabe zu beteiligen.
GS 13.10.22
Autor:Günther Scherer aus Neustadt/Weinstraße |
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