Sinkende Schülerzahlen:
Zukunft der Gemeinschaftsschule unklar
Oberhausen-Rheinhausen. Wie soll es mit der Gemeinschaftsschule in Oberhausen-Rheinhausen weitergehen? Einfach mal laufenlassen? Diese Frage ist schon vor Monaten aufgekommen. Aber trotz der Feststellung, dass die Schülerzahlen weiter rückläufig sind, tue sich nichts im Rathaus und im Gemeinderat, so der Vorwurf derzeit und künftig betroffener Eltern. Wie lässt sich der Trend stoppen? Ist die einst angestrebte Abiturklasse damit passe? Wäre eine Zusammenarbeit, etwa eine gemeinsame Sekundarstufe II (Oberstufe), mit der Großen Kreisstadt Waghäusel die Lösung?
Doch Bürgermeister Manuel Scholl , der dazu gegenüber Gemeinderäten eine Bemerkung gemacht hatte, die aufhorchen ließ, sagt jetzt nichts dazu, reagiert nicht, trotz mehrmaliger Bitten um eine Stellungnahme gegenüber der Presse zu dem Topthema. „Er tut sich halt schwer mit Aussagen und Entscheidungen“, heißt es hinter vorgehaltener Hand im Rathaus.
Auskunftsfreudiger zeigt sich hingegen Bürgermeisterstellvertreter und - bis vor wenigen Tagen - Urlaubsvertreter Hajo Böser. Bei den Haushaltsberatungen hatte dieser beantragt, „aus Sorge um die Zukunftsfähigkeit der Schule schnellstens einen Runden Tisch mit Schulleitung, Verwaltung, Eltern und Fraktionsvertretern einzuberufen.“ Ziel sollte es sein, sich über den Rückgang der Schülerzahlen und deren Gründe auszutauschen und nach Lösungen zu suchen, die den gefährdeten Schulstandort stabilisieren. Leider reagiere das Rathaus (wiederum) nicht, so heißt es aus seiner Fraktion.
Zu der aktuellen Entwicklung steuert Böser folgende Information bei:
„Unsere Grundschule ist nach wie vor einzügig, die Sekundarstufe ist zweizügig - bis auf die Klassenstufe 9, diese ist dreizügig. Wir haben im Schuljahr 2022/23 jetzt 36 neue Fünftklässler und 16 Erstklässler. Insgesamt gibt es nun 346 Schülerinnen und Schüler.“
Bösers Forderung: „Bevor wir auf andere Kommunen zugehen, sollten wir überlegen, wie wir das Problem aus eigener Kraft stemmen können.“ Ein Gespräch mit Waghäusel sei okay. Aber der erste Schritt müsse vor dem zweiten kommen. „Wir dürfen nicht, um weniger entscheiden zu müssen, einfach das Problem an Waghäusel weiterreichen.“
Auf Anfrage bestätigte Oberbürgermeister Thomas Deuschle, dass Scholl schon vor der Urlaubs- und Ferien angedeutet habe, auf ihn zukommen zu wollen. Er warte nun, bis es so weit ist.
2011 gehörte Oberhausen-Rheinhausen zu den Pilotgemeinden und Starterschulen im Land. Die Schule zählte noch vor wenigen Jahren mit ihrer Vier- und Fünfzügigkeit zu den erfolgreichsten Gemeinschaftsschulen. Über Formen der Zusammenarbeit entscheide der Schulträger, letztlich die Schulaufsichtsbehörde, lautet der Hinweis von Rektor Karsten Ex. Den Rückgang der Schülerzahlen führt er auf die sechs weiteren, neuen Gemeinschaftsschulen im Umkreis zurück.
Landesweit hingegen steigen die Zahlen bei den Gemeinschaftsschulen. Von knapp 76.000 Schülern im Schuljahr 2018/19 auf jetzt 85.000.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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