Hermann Dischinger widmet sein neues Buch dem Ortsjubiläum
Facettenreiche Referenz an den Heimatort
Östringen. Schon seit Jahrzehnten ist der Östringer Mundartautor Hermann Dischinger in der Region bekannt für seine wortwitzigen Betrachtungen, mit denen er, meist im Idiom seiner Heimatgemeinde, zuweilen aber auch in feinstem Schriftdeutsch, Alltägliches und Menschliches ebenso in den Blick nimmt wie die größeren Zusammenhänge auf dieser Welt.
Seit einiger Zeit schlägt Dischinger in seinem Schaffen nun zunehmend auch eine Brücke zu den visuell gestaltenden Künsten, indem er seine Gedichte und lyrischen Texte themenbezogen mit Bildwerken von in Östringen lebenden oder von dort stammenden Malerinnen und Malern kombiniert.
Nach dem Erstling in dieser Reihe, den 2016 vorgelegten „Gedanken über das Leben“, präsentierte er am Samstagabend im Rahmen einer Veranstaltung der Stadtbücherei in der bis zum letzten Platz besetzten Aula des Leibniz-Gymnasiums den 120-seitigen Nachfolge-Band „Gedanken in Wort und Bild“, dessen Fokus auf das 1.250-jährige Östringer Ortsjubiläum gerichtet ist.
Auch bei seiner neuesten Buchvorstellung sprang der berühmte „Funke zum Publikum“ auf Anhieb über. Im Zusammenwirken mit den inspirierten Arbeiten von insgesamt 16 Künstlerinnen und Künstlern, die vielgestaltigen Bezug auf ihre Heimatgemeinde Östringen nehmen, illustrieren die neuesten Mundartverse und Texte aus der Feder von Hermann Dischinger, pointiert und dabei stets mit wärmendem Humor, einmal mehr auf unnachahmliche Weise größere und kleinere Episoden, über Familie, Freunde und über die Menschen ganz allgemein.
Nicht ohne eine gehörige Portion bissiger Selbstironie wendet sich Dischinger in seinem neuen Werk auch den Besonderheiten des Älterwerdens zu und gibt zudem manch bislang Unbekanntes aus dem privaten Umfeld preis. Beeindruckend freimütig sprach der mittlerweile 74-Jährige bei der Buchvorstellung auch über seine Krebserkrankung und darüber, wie sie seine Sicht der Dinge beeinflusst.
Klare Worte findet Hermann Dischinger darüber hinaus wie stets für die aktuellen Themen der „großen“ Politik, angefangen von bizarrer Fremdenfeindlichkeit über gravierende Fehlentwicklungen bei kirchlichen Institutionen bis hin zu den drängenden Fragen des globalen Natur- und Umweltschutzes, die bei dem studierten Theologen im Sinne der Bewahrung der Schöpfung seit jeher einen großen Stellenwert einnehmen.
Am Samstagabend lud Hermann Dischinger ganz am Ende seiner von Marco Vincenzi (Saxofon) und Bert Lederer (Gitarre) mit feinem Swing und Jazz pfiffig umrahmten Lesung auch seine Gastgeberin, Stadtbibliothekarin Carola Zabler, zu sich ans Podium ein und bot mit seiner Partnerin sehr zur Freude und Erheiterung des Publikums den mit viel Lokalkolorit veredelten Dialog „Zwu Fräindinne beim Klassedreffe II“ dar.
Das dem 1.250-jährigen Östringer Ortsjubiläum gewidmete Buch „Gedanken in Wort und Bild“ von Hermann Dischinger, dessen Erstexemplar nun Bürgermeister Felix Geider entgegen nehmen durfte, ist ab sofort zum Preis von 14,50 Euro im Buchhandel erhältlich. Die in der Publikation verwendeten Gemälde und Grafiken von Östringer Künstlern sowie die im Rahmen eines Jubiläums-Wettbewerbs von Kindern und Jugendlichen geschaffenen Bildwerke werden vom 4. November bis 7. Januar in einer Ausstellung in der Gustav-Wolf-Galerie am Leiberg immer sonn- und feiertags von 15 Uhr bis 18 Uhr gezeigt. br
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