Ortsporträt in „Hierzuland“
Schneckenhausen im SWR-Fernsehen
Schneckenhausen. Schon seit mehreren Jahren sendet das SWR-Fernsehen in der Reihe „Hierzuland“ liebevolle Ortsporträts.
Ein sechseinhalb Minuten langer Beitrag über die Bergstraße in Schneckenhausen läuft am Donnerstag, 20. Dezember, ab 18.45 Uhr innerhalb der „Landesschau Rheinland-Pfalz“.
Auch wenn der Ortsname Schneckenhausen, der sich vermutlich von einem Mönch namens Schnako (eine andere Theorie geht von einer spätmittelalterlichen Schenkung an einen Herrn Snakenhusen aus) nichts mit Weichtieren zu tun hat, lässt sich der steile Anstieg der Bergstraße als Herausforderung für jede Schnecke interpretieren.
Die Anwohner, die in den 35 Häusern leben und sich über eine frisch asphaltierte Straße freuen können, scheinen jedenfalls eine besondere Affinität zu den Weichtieren zu haben. Bunte Deko-Schnecken zieren hier Dachfirste, Hauseingänge und Treppenabsätze. Ein besonders prächtiges Exemplar prangt auf der Garage der Keramik-Künstlerin Christa Haffner, natürlich selbst gemacht.
Auch in der netten portugiesischen Familie aus Haus Nummer Drei finden sich bekennende Schneckenliebhaber; allerdings gilt ihre Leidenschaft nur den mit Knoblauch und Petersilie zubereiteten Exemplaren. Lebende Verwandte (rotbraun und nackt) möchten sie in ihrem Garten lieber nicht sehen: ein Problem, das die Hühner haltenden Nachbarn von gegenüber nicht haben.
Die Bewohner der Bergstraße, eigentlich eine reine Wohnstraße, haben es nicht weit zum Friseur. Im Salon von Ute Ritzmann-Stark lässt sich zwar eine Tendenz zum Kurzhaarschnitt ausmachen, auf ausdrücklichen Kundenwunsch fertigt die Haarvirtuosin aber auch Schnecken aus geflochtenen Zöpfen: die im Volksmund genannte Gretchenfrisur (beliebt bei Julia Timoschenko und Prinzessin Leia aus „Star Wars“).
Völlig schneckenfrei ist dagegen die Brennerei Lenhard am unteren Ende der Bergstraße. Wenigstens dann, wenn die Kunden, die hier Mirabellen, Kirschen, Zwetschgen in Hochprozentiges verwandeln lassen, ihr Obst vorher gründlich geprüft haben. Jedenfalls haben Margit Lenhard und ihr Sohn, die beide bekennende Schnaps-Abstinenzler sind, noch keine Weichtiere im Brenngut gefunden.ps
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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